Für Bayer Leverkusen ist nach einer über weite Strecken trostlosen Jubiläums-Vorstellung das Achtelfinale in der Champions League in weite Ferne gerückt.

Beim 100. Auftritt der Werkself in der Königsklasse reichte es gegen Tottenham Hotspur nur zu einem 0:0, was Bayer nach den beiden Unentschieden zuvor gegen ZSKA Moskau (2:2) und bei AS Monaco (1:1) in der Gruppe E weiter ins Hintertreffen bringt. (Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

"Wir haben in der Königsklasse jetzt drei gute Spiele gezeigt und uns nicht belohnt. Ich würde lieber mal gewinnen und dafür ein nicht so gutes Spiel hinlegen", sagte Bayer-Kapitän Lars Bender bei Sky.

Bei typisch englischem Wetter lieferten beide Teams vor 28.887 Zuschauern in der ersten halben Stunde ein Fehlpassfestival ab. Auf dem durch den Dauerregen glitschigen Rasen taten sich beide Mannschaften lange schwer, flüssige Kombinationen zustande zu bringen.

Kießling läuft neben Chicharito auf

Bayer-Trainer Roger Schmidt hatte erstmals in dieser Saison auf eine Doppelspitze gesetzt. An der Seite von Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez agierte Routinier Stefan Kießling, der zum ersten Mal in dieser Spielzeit in der Anfangsformation stand. (Torjäger der Champions League)

Auch Bender und Admir Mehmedi standen im Vergleich zum jüngsten 1:2 bei Werder Bremen neu in der Startelf.

Die personellen Änderungen zeigten aber aufseiten der Gastgeber zunächst keinen positiven Effekt. Doch auch die in der englischen Premier League diese Saison noch ungeschlagenen Gäste, bei denen Goalgetter Harry Kane fehlte, brachten in der Offensive in der Anfangsphase nicht viel zustande. (Statistiken der Champions League)

Leno rettet in höchster Not

In der 27. Minute verfehlte der englische Nationalspieler Dele Alli per Kopf allerdings nur knapp das Ziel. Später scheiterte Kane-Vertreter Vincent Janssen (39.) an der Latte, ehe Bayer-Torwart Bernd Leno in höchster Not im Nachschuss gegen Alli klärte. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Kurz nach dem Seitenwechsel schien Bayer den Bann gebrochen zu haben. Denn Chicharito hatte in der 49. Minute bereits über seinen Treffer zum vermeintlichen 1:0 gejubelt.

Der türkische Unparteiische Cüneyl Cakur verweigerte dem Treffer aber zu Recht die Anerkennung, weil der Ball nach einer Rettungstat von Spurs-Keeper Hugo Lloris nicht komplett hinter der Linie war.

Drangphase bleibt unbelohnt

In der Folgezeit erhöhte Bayer den Druck gegen die gut gestaffelte Defensive der Londoner. Javier Hernandez scheiterte in der 57. Minute an Lloris, kurz darauf verpasste erneut Chicharito die mögliche Führung. Auch Ömer Toprak hatte in der besten Phase der Gastgeber noch eine gute Möglichkeit.

Unter dem Strich war es aber zu wenig, was der Bundesligist zeigte. Bayer blieb zwar seit November 2014 im Europacup vor eigenem Publikum ungeschlagen, was angesichts der Tabellenkonstellation zur Halbzeit der Gruppenphase aber nur ein schwacher Trost ist. (Tabellen der Champions League)