Spielt er oder spielt er nicht?
Der Einsatz von Robert Lewandowski für den FC Bayern im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Barcelona (Mittwoch, ab 20.15 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) bleibt bis zuletzt fraglich.
Spielt er oder spielt er nicht?
Der Einsatz von Robert Lewandowski für den FC Bayern im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Barcelona (Mittwoch, ab 20.15 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) bleibt bis zuletzt fraglich.
Der Torjäger wird letztlich wohl selber entscheiden, ob er aufläuft ode nicht. Trainer Pep Guardiola kündigte auf der Pressekonferenz ein Gespräch mit dem Polen für Dienstagabend an. "Ich will wissen, wie er sich mit der Maske fühlt", sagte der Trainer.
Der 26 Jahre alte polnische Nationalspieler hatte vor Wochenfrist im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund schwere Gesichtsverletzungen erlitten.
"Ich brauche elf Spieler, die zu 100 Prozent fit sind. Aber wenn er fit ist, wird er spielen", sagte Guardiola.
"Wir schauen morgen. Im Moment passt alles", sagte der Lewandowski kurz angebunden vor dem Abflug der Mannschaft.
Allerdings sehen Experten einen Einsatz des Stürmers skeptisch, der einen Oberkiefer- und Nasenbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.
"Ich stelle mir das nicht so einfach vor. Wenn ich wüsste, dass ich in ein Kopfballduell mit Piqué oder Mascherano gehen muss - das ist mental schon etwas anderes, als wenn man gesund ist", meinte SPORT1-Experte Thomas Strunz.
Der Ex-Bayern-Profi spricht aus eigener Erfahrung: "Ich hatte einmal einen Augenbodenbruch. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, nach so kurzer Zeit mit so einer Verletzung wieder zu spielen. Ich denke auch, dass die Maske seine Sicht behindert."
SPORT1-Kolumnist Thomas Berthold sieht es ähnlich: "Mit Maske wird er aufgrund seiner Verletzung stark eingeschränkt sein. Trotzdem wäre sein Mitwirken wichtig, einen adäquaten Ersatz im Sturm haben die Bayern nicht."
Die Alternative im Sturm wäre vermutlich Mario Götze, auch wenn der Weltmeister in der Rückrunde nicht überzeugt hat und zuletzt häufiger nur zweite Wahl war.
Auch Berthold hat von Götze "in dieser Saison nicht viel gesehen. Es ist sein zweites Jahr in München, da kann man auch nicht mehr davon sprechen, dass er sich noch akklimatisieren muss", meint Berthold.
Doch der 36 Jahre alte Ersatzstürmer Claudio Pizarro, dessen auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert wird, hat sich zuletzt auch nicht wirklich aufgedrängt.
Somit dürfte bei einem Lewandowski-Ausfall vermutlich Götze als falsche 9 auflaufen und mit Thomas Müller immer wieder zwischen Flügel und Sturmspitze rotieren.
Ansonsten geht Strunz nominell mit der SPORT1-Aufstellung der Bayern konform. "Rafinha auf rechts gegen Neymar, gegen seinen brasilianischen Landsmann wird er besonders motiviert sein. Bernat links gegen Messi, er kennt den Argentinier aus der Liga."
Zudem verteidigen Boateng und Benatia vor Torwart Neuer.
Auch Thiago, der aus Barcelona kam, wird laut Strunz "auf jeden Fall spielen. Schweinsteiger muss in die Zentrale mit all seiner Erfahrung. Lahm dann auf halbrechts."
Vorne habe man "mit Müller jemanden, der überall auftauchen kann. Lewandowski soll vorne die Bälle halten, auch wenn er gehandicapt ist."
Strunz bringt zudem eine taktische Alternative ins Spiel.
"Ich würde mit Fünferkette spielen. Alonso im Zentrum, er ist so taktisch gewieft, er kann die Position wie ein Libero spielen. Situativ kann er sich dann auch im Mittelfeld einschalten", so Strunz.
Der Vorteil dieser taktischen Ausrichtung wäre laut dem ehemaligen Verteidiger, "dass man auf den Außen Dreiecke bilden kann. So kann man Neymar und Messi in Überzahlsituation einfangen. Trotzdem hätte man mit dem freien Mann Alonso oder auch Schweinsteiger die Möglichkeit, das Mittelfeld zu kontrollieren".