Industrienationen haben den Pillenknick, Cristiano Ronaldo den Irina-Knick. Im Januar war Schluss mit der Shayk nach fünf Jahren Beziehung. Seitdem trifft Cristiano für Ronaldo-Verhältnisse gar nicht mehr wunderbar.
Narziss und der Fluch des Goldballs
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Vor dem Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Schalke (ab 20.15 Uhr im LIVETICKER bei SPORT1, im Bitburger Fantalk im TV auf SPORT1 und LIVE im Sportradio SPORT1.fm) geht Real Madrids Superstar durch die Hölle des Irdischen.
Ronaldo nur noch ordentlich
Exakter noch als die Trennung von seiner Modelfreundin ist die FIFA-Gala am 12. Januar zu datieren. Seitdem schießt er pro Pflichtspiel nur noch 0,6 Tore pro Spiel, davor waren es in dieser Saison 1,6. Immer noch ordentlich, aber ordentlich schmettert Ronaldo eben nieder.
Auch die Kollegen Gareth Bale und Karim Benzema finden den Weg zum Tor 2015 zu selten, schon fordern Fans und Medien: Sprengt BBC! Das Akronym gewordene Sturmtrio soll doch bitte aufgelöst werden zugunsten eines zusätzlichen Mittelfeldspielers.
In einer Online-Umfrage des Madrider Sportblatts As stimmten gar 32 Prozent dafür, Ronaldo auf die Bank zu setzen. Vor zwei Monaten unvorstellbar.
Real verliert Tabellenführung
Vier Punkte Vorsprung hatte Real vor zwei Spielen an der Tabellenspitze noch auf den FC Barcelona. Ein Unentschieden gegen Villarreal und eine Niederlage in Bilbao später ist es ein Punkt Rückstand.
Fast noch schlimmer für Weltfußballer Ronaldo: Am Wochenende holte ihn Lionel Messi in Spaniens Torjägerliste ein. Nach dem 11. Spieltag hatte Ronaldo noch elf Tore mehr auf dem Konto gehabt, jetzt stehen beide bei 30.
An der Nummer mit Shayk könnte dabei mehr dran sein als ein Happen für den Boulevard. Einen vorsichtigen Hang zum Narzissmus darf man Ronaldo unterstellen – wenn seine Ex sich dann nach der Trennung gleich mit Ex-Wrestler Dwayne Johnson zeigt und Ronaldo in einem Interview als "kleines Kind" bezeichnet, hinterlässt das Spuren.
51 erfolglose Freistöße
Seine Sturmläufe sitzen nicht mehr, ihm fällt mit Ball am Fuß nur noch selten etwas für den Gegner Zerstörerisches ein. Seine Energie verfeuert Ronaldo in Beschwerden an den Schiedsrichter und die Kollegen. Bei 51 Freistößen in Folge bockte er sich zuletzt zum Cowboy auf, ohne ins Tor zu treffen, rechnete die Presse vor.
"Benzema, Bale und Ronaldo haben uns viel gegeben", sagte Reals Trainer Carlo Ancelotti. "Die Mannschaft ist allgemein nicht in Topform, nicht nur diese drei." Toni Kroos etwa bekam nach der jüngsten Niederlage harte Kritiken, im Allgemeinen gilt Reals Mittelfeld als Schwachpunkt.
BBC soll wieder stürmen
Ancelotti legte sich aber bereits auf BBC auch für das Spiel gegen Schalke fest. Immerhin: Luka Modric soll nach fast fünf Monaten Pause wegen einer Oberschenkelverletzung zum ersten Mal wieder eine halbe Stunde spielen.
Mit dem Kroaten erhofft sich Ancelotti langfristig wieder Stabilität im Zentrum, für mehr Feuerkraft ganz vorne. Mit den Dreien von der Torstelle im Sturm steht Real tatsächlich besser, kassiert in dieser Saison im Schnitt nur 0,5 Tore pro Spiel und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zum 4-4-2.
Ronaldo soll Fokus neu justieren
Gegen die beinahe schon geschlagenen Schalker soll Ronaldo zunächst neues Selbstvertrauen erballern. Und danach hat er aus Sicht der Madrilenen hoffentlich seinen Fokus wieder justiert.
Manch einer vermutet aber bereits Unlust beim Portugiesen. In der vergangenen Saison spielte Ronaldo um seinen Platz in der Geschichte, wollte Real unbedingt zum zehnten Titel in der Champions League schießen. Die zweite Jahreshälfte 2014 widmete er dann seiner persönlichen Torbilanz für den dritten Ballon d'Or. Und jetzt?