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Nach Bayerns Spiel in Moskau

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Nach Bayerns Spiel in Moskau

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Rummenigge schimpft nach Geisterspiel

Trotz des Sieges bei ZSKA Moskau entlädt sich bei Bayerns Boss Karl-Heinz Rummenigge der Frust über die UEFA. Auch Lahm grollt.
Mathias Frohnapfel
Mathias Frohnapfel
von Mathias Frohnapfel

Um 1.16 Uhr war das Abenteuer Moskau für den FC Bayern beendet. Landung in München nach drei Tagen in Russlands Hauptstadt - garniert mit einem Bombendrohung im Fünf-Sterne-Hotel, Dauerstau und natürlich einem Geisterspiel.

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Bayern-Fans von Hochhaus mit dabei

400 zumeist russische Sponsorenvertreter waren im Stadion, dabei waren laut UEFA offiziell nur 75 Vertreter jedes Vereins zugelassen.

"Bayerische Fans waren ausgeschlossen, russische Sponsoren zugelassen, das ist schwer zu verstehen", kritisierte der Vorstandschef des FC Bayern.

Die findigen Münchner Anhänger hatten immerhin mit Unterstützung des Klubs ein Appartment im 18. Stock eines Hochhaus nebenan gemietet und so das Match gesehen.

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Rummenigge nötigte diese Kreativität Respekt ab, zumal er berichtete: "Es gibt Fans, die seit 25 Jahren jedes Spiel verfolgen."

Zugleich wandte er sich gegen die Unsinnigkeit eines Geisterspiels überhaupt.

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"Für die Fans nicht befriedigend"

"Für die Fans war das nicht befriedigend, sie wollen in der Kurve stehen, nicht im Hochhaus", sagte der Bayern-Boss. "Die UEFA setzt auf Sanktionen. Im Fußball ist das aber kein probates Mittel."

Und außerdem stichelte er Richtung UEFA, dass solch ein Spiel ohne entsprechende Kulisse wohl auch für die Fernsehzuschauer "kein Vergnügen" wäre.

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Für die Bayern glich das Geisterspiel in der Arena Khimki einem Oktoberfestbesuch ohne Bier, Brezn und Radi.

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Verlegung in neutralen Ort?

Rummenigge erinnerte zudem an eine frühere Regelung in Italien. Damals hätte ein Klub, der sich etwas zuschulden kommen ließ, eine Partie 300 Kilometer entfernt von zu Hause austragen müssen - allerdings unter Zulassung beider Fangruppen.

Abgesehen von Konzentrationschwächen bei dem ein oder anderen Konter meisterten die Bayern aber die Pflichtaufgabe gegen extrem defensive Moskauer - trotz der (Nicht-)Atmosphäre.

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Messen mit zweierlei Maß

Doch auch Philipp Lahm ärgerte sich darüber, wie der Europäische Fußballverband UEFA dem ZSKA Moskau gewisse Freiheiten zugestanden hatte.

Denn die Karten für die Klubvertreter des FC Bayern waren streng abgezählt, genau 75. Ebenso viele für ZSKA.

An Sponsorenvertreter hatte keiner gedacht. Auf den Rängen machte sich dagegen der russische Anhang hörbar, darunter übrigens viele Kinderstimmen, noch eine Merkwürdigkeit. Ein Messen mit zweierleit Maß auf jeden Fall.

"Das ist komisch auf jeden Fall, es hätten nur 150 Zuschauer im Stadion sein dürfen, plus die Spieler", sagte Lahm auf SPORT1-Nachfrage. Umso mehr freute er sich über den Erfindungsgeister der hartgesottenen Bayern-Fans.

"Dass man dann in einem Hochhaus einen Raum mietet, das Spiel anschaut und uns unterstützt, ist natürlich sensationell", sagte Lahm. "Da sieht man, was richtige Fans sind."

"So macht Fußball nicht wirklich Spaß"

Ein Gruselkick war das Spiel trotz der absurden Begleitumstände nicht.

Dabei klagte Lahm nicht zu Unrecht über die Zerstörer-Taktik der Russen: "30 Meter vor dem Tor hat uns der erste angegriffen, auch als wir 1:0 geführt haben, so macht Fußball nicht wirklich Spaß."

Nach einer Viertelstunde lag der Ballbesitzanteil des deutschen Meisters bei 81 Prozent, die Führung nach einem umstrittenen Elfmeter die logische Konsequenz.

Thomas Müller verwandelte und witzelte nach der Partie: "Ich habe eine Schusstechnik am Rande der Physik. Aber solange der Ball drin ist, ist mir das egal."

Zur Geisteratmosphäre hatte der junge Mann vom Ammersee ebenfalls noch einen Spruch auf Lager. "Ein bisschen Unterstützung hätte ich mir von den deutschen Journalisten schon gewünscht", scherzte er.