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SPORT1-Kolumne von Marcel Reif zum BVB, Peter Bosz und Peter Stöger

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SPORT1-Kolumne von Marcel Reif zum BVB, Peter Bosz und Peter Stöger

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Menschenfänger Stöger birgt ein hohes Risiko

Für SPORT1-Experte Marcel Reif gibt es klare Gründe für die Entlassung von Peter Bosz beim BVB. Die Verpflichtung von Peter Stöger beinhaltet für ihn eine Gefahr.
SPORT1-Experte Marcel Reif sieht „Menschenfänger“ Peter Stöger als Trainer bei Borussia Dortmund kritisch. Den Grund erklärt der ehemalige Kommentator im CHECK24 Doppelpass.

Hallo Fußball-Freunde,

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nach nur 163 Tagen ist der Trainer Peter Bosz beim BVB Geschichte. Am Ende war die Trennung sicher keine Überraschung mehr, vielmehr haben sich die Gründe in den letzten Wochen ganz klar abgezeichnet.

Man nehme das Auftaktprogramm: Auch nach sieben Spielen ohne Niederlage in der Liga gab es gegen die guten Gegner in der Champions League und in der Bundesliga sofort die Niederlagen. Später fielen dann einige Spieler deutlich ab. Von einem Julian Weigl zum Beispiel, der in der Vorsaison noch überragend gespielt hatte, kam nichts mehr. Auch, weil der Trainer ihn auf Positionen aufstellte, die er nicht spielen kann und nicht spielen will.

Peter Bosz ist ein netter, kommunikativer Mensch. Aber dafür allein wirst du nicht bei Borussia Dortmund gebraucht - die Qualifikation für die Champions League, also Platz eins bis vier ist unabdingbar. Und das schien letztendlich mit ihm unwahrscheinlich.

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Erst war es eine Systemverirrung - mit dem vorhandenen Defensivpersonal kannst  du nicht an der Mittellinie verteidigen lassen. Als er das ändern wollte, war es zu spät, die Mannschaft glaubte ihm nicht mehr und wirkte vollkommen verunsichert.

Attacke wegen Peter Bosz-Aus als BVB-Trainer: Marcel Reif kritisiert Dortmund-Bosse
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Attacke wegen Bosz-Aus: Reif kritisiert BVB-Bosse

Die Borussia hat mit Thomas Tuchel in der letzten Saison einen Trainer, der sie zum besten Bundesligazweiten aller Zeiten gemacht und zum Pokalsieg geführt hat, weggeschickt. Die Entlassung war mit Risiko behaftet. Und Aki Watzke war klar, dass ihm das auf die Füße fallen kann.

Die Trennung war nicht unbegründet, aber gesund für die Mannschaft und den gesamten Klub war sie nicht.  Die Klubverantwortlichen wussten, wie Bosz spielen lässt. Und wenn sie es nicht wussten, dann hätten sie ihn fragen müssen. Seine Ideen passten einfach nicht zum Kader und zu den Gegnern. Nun soll es also Peter Stöger richten - und zwar ausdrücklich befristet bis zum Saisonende. Eine spannende Konstellation, wie ich finde.

Warum? Er ist ebenfalls ein sehr kommunikativer Mensch und ein Menschenfänger, den man schnell sehr gern hat. Stellen wir uns also mal vor, er führt die Mannschaft auf Rang zwei und muss dann gehen - das den BVB-Fans zu vermitteln, wäre sehr schwer. Dieser Umstand birgt meiner Meinung nach ein ziemlich hohes Risiko für den emotionalen Klub Dortmund: Der nächste Trainer - wohl Julian Nagelsmann - bekäme eine enorm hohe Hypothek aufgebürdet.

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Was Stöger nun beim BVB bewirken kann? Jupp Heynckes hat als Nachfolger von Carlo Ancelotti in München auch den Ball nicht neu erfunden. Er wird einen klaren Plan haben, Stabilität hineinbringen und die Spieler das spielen lassen, was sie können, damit sie wieder an sich glauben.

Auf das wird es nun zumindest kurzfristig beim BVB ankommen. denn der Kader ist allemal gut genug für einen Rang unter den ersten vier.

Bis demnächst,
Euer Marcel Reif

Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit dieser Saison begleitet Marcel Reif als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.