Harm Osmers hat am 15. Bundesliga-Spieltag für eine Premiere gesorgt. Der Schiedsrichter nahm bei der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München (0:1) eine Rote Karte zurück.

Osmers hatte den Frankfurter Marius Wolf nach einem Foul an Bayerns James Rodriguez zunächst glatt Rot gezeigt. Nach wütenden Protesten der Eintracht-Akteure und einem Hinweis des Videoschiedsrichters sah er sich die Szene auf dem Monitor am Spielfeldrand noch einmal an.

Daraufhin kam Osmers zu der Erkenntnis, dass es sich bei Wolfs Einsteigen, der den Kolumbianer von hinten umgegrätscht hatte, doch nicht um ein rotwürdiges Foul gehandelt hat.

Wolf war schon in der Kabine

Er holte den Übeltäter aus den Katakomben zurück und zeigte ihm die Gelbe Karte. Der ehemalige Spieler von 1860 München durfte daraufhin weiterspielen.

"Ich habe dem Schiedsrichter selbst gesagt, dass es keine Rote Karte war. Dann war ich schon auf dem Weg in die Kabine und wurde zurück gerufen, da es sich der Schiedsrichter noch einmal anschaut", schilderte Wolf bei SPORT1 die Szene aus seiner Sicht.

"Der Schiedsrichter kam zu mir und hat gesagt, dass es ihm leid tut. Dann war das Thema erledigt", fügte er hinzu.

"Ich bin in der Szene froh, dass es den Videobeweis gibt", resümierte Osmers auf SPORT1-Nachfrage.

Süle schlägt anderes Vorgehen vor

Bayern-Verteidiger Niklas Süle bezeichnete das Vorgehen als "unglücklich". Er hatte sogar versucht, auf den Unparteiischen einzuwirken.

"Ich habe zum Schiedsrichter gesagt, dass er besser zuerst die Gelbe Karte hätte zeigen müssen und erst, wenn es ein Kommando gegeben hätte, die Rote", sagte Süle am SPORT1-Mikrofon.

Bislang wurde in der Bundesliga in zwei Fällen lediglich nachträglich ein Platzverweis ausgesprochen, wo zuvor auf Gelb entschieden worden war. 

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