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Heilsbringer Jupp Heynckes bringt FC Bayern München zu alter Stärke

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Heilsbringer Jupp Heynckes bringt FC Bayern München zu alter Stärke

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Das steckt hinter dem Heynckes-Effekt

Mit seinen Maßnahmen hat Jupp Heynckes dem FC Bayern neues Leben eingehaucht. SPORT1 erklärt, wie dem Rückkehrer der Turnaraound so eindrucksvoll gelang.
Nach dem Sieg gegen den FC Augsburg verrät Bayerns Trainer Jupp Heynckes, wie er Arturo Vidal wieder zu alter Stärke geführt hat.
von Johannes Fischer, Martin Volkmar

Als Jupp Heynckes am 12. Oktober zum vierten Mal seinen Dienst beim FC Bayern München antrat, hing der Rekordmeister wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen.

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Die 0:3-Pleite in der Champions League bei Paris Saint-Germain hatte die Münchner so sehr ins Mark getroffen, dass ihr Selbstverständnis ins Wanken geriet.

Und was machte Heynckes, nachdem er die Geschäfte von Carlo Ancelotti übernahm? Er kehrte schnell die Scherben zusammen und half dem torkelnden Boxer wieder auf die Beine.

Heynckes funktioniert auf Knopfdruck

Gute fünf Wochen später scheinen die Bayern fast wieder da zu stehen, wo sie Heynckes nach dem Triplegewinn im Mai 2013 verlassen hatte: eine angsteinflößende, vor Selbstvertrauen strotzende Einheit, die - zumindest in der Bundesliga - keine Konkurrenz fürchten muss.

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Wie auf Knopfdruck funktionieren die Maßnahmen, die Heynckes seinem Team einimpfte - auch wenn sie oft banal erscheinen.

"Zunächst ist meine Aufgabe, wieder Ordnung zu schaffen. Das heißt Ordnung im Spiel. Und nicht über große Ziele zu philosophieren", hatte Heynckes bei seiner Vorstellung angekündigt - und genau dieses Vorhaben umgesetzt.

Nach dem souveränen 3:0-Sieg gegen den FC Augsburg am Samstag, bei dem Doppelpacker Robert Lewandowski und Arturo Vidal die Tore erzielten, lobte Sportdirektor Hasan Salihamidzic den Rückkehrer über den grünen Klee - nicht nur, weil es gleichzeitig der 500. Bundesligasieg von Heynckes war.

Salihamidzic: "Es ist ein Traum"

"Großes Kompliment an die Mannschaft, aber auch an den Trainer, der wirklich überragende Arbeit leistet. Es ist ein Traum, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er findet für jeden die richtigen Worte, ist mit jedem im Austausch und hat die Kabine voll im Griff. Es macht Riesenspaß, mit ihm zusammenzuarbeiten", schwärmte Salihamidzic.

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Dabei schaffte es der 72-jährige Heynckes innerhalb kürzester Zeit, das Teamgebilde so zu moderieren, dass die Spieler mit Leistung zurückzahlen. Wurden am Ende der Ancelotti-Ära immer mehr Misstöne der Alphatiere Mats Hummels, Jerome Boateng oder Lewandowski laut, so herrscht an der Säbener Straße wieder eine harmonische Grundstimmung. 

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"Man sieht, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. Der Trainer hat es geschafft, den Spielern eine Top-Einstellung zu vermitteln. Sie geben das zurück, haben richtig Lust", sagt Salihamidzic. Hummels steht hinten wie eine Eins, Lewandowski trifft wieder nach Belieben - und sogar Vidal findet langsam zurück in die Spur.

Martinez macht den Unterschied

Aber nicht nur das: Heynckes gelang es auch, Sven Ulreichs Selbstvertrauen so zu stärken, dass sich der Ersatzkeeper seit Wochen in bestechender Form befindet - und Manuel Neuer in aller Ruhe seine Reha fortsetzen kann.

Hatte man zunächst den Eindruck, Heynckes würde auf eine Stammelf setzen und nur im Notfall rotieren, so greift der Coach nun fast nach Belieben in den reichen Kaderfundus. James Rodriguez, der nach Ancelottis Weggang irgendwie verloren schien, blühte zuletzt ebenfalls auf.

Als entscheidende Maßnahme erwies sich aber, Javier Martinez wie beim Triple 2013 als unumstrittenen Chef auf die Sechs zu stellen - und die anderen beiden zentralen Mittelfeldpositionen je nach Gegner durchzurotieren.

"Die Mannschaft hat wahnsinnig intensiv gearbeitet und sich in allen Bereichen verbessert", lobt Heynckes, der nach Co-Trainer Peter Hermann nun auch Vereinsarzt-Ikone Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt zurückholte.

Unzufriedenheit als Antrieb

Entgegen dem Trend der meisten Bundesligakonkurrenten zum innovativen Jungtrainer zeigt Heynckes in München, dass geballte Erfahung in einem Ensemble von Hochbegabten ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.

"Es gibt immer Sachen zu verbessern, das muss auch unsere Einstellung sein", sagte Arjen Robben nach dem achten Sieg unter Heynckes. "Wir dürfen nicht zufrieden sein."

Genau dafür wird der Altmeister sorgen. "Wenn die Verletzten wie Thomas Müller, Franck Ribery oder Manuel Neuer zurückkommen, werden wir noch besseren Fußball spielen", kündigte Heynckes an.

Der bayerische Boxer lässt die Muskeln wieder spielen: Es klingt wie eine Drohung für die Konkurrenz.