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FC Bayern: Wie Uli Hoeneß fast bei 1860 München gelandet wäre

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FC Bayern: Wie Uli Hoeneß fast bei 1860 München gelandet wäre

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Hoeneß wäre fast bei 1860 gelandet

Der FC Bayern ist ohne Uli Hoeneß kaum vorstellbar. Was viele nicht wussten: Vor langer Zeit stand er kurz vor einem Wechsel zum Lokalrivalen.
Vom Vereins-Präsidenten zum Fan aus der Favela – 13 Protagonisten aus neun Ländern zeigen, wofür das „Mia san mia“-Phänomen des FC Bayern steht.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Einen FC Bayern München ohne Klub-Ikone Uli Hoeneß kann sich kaum ein Fan des Rekordmeisters vorstellen. Allerdings stand der heutige Präsident als 17-Jähriger kurz vor einem Wechsel zum Stadtrivalen TSV 1860 München. Der Deal platzte 1969 in allerletzter Sekunde.

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In der 90-minütigen DW-Dokumentation "Das Mia-San-Mia-Phänomen" erzählt Hoeneß, wie sich ein Wechsel zu 1860 zerschlug und warum er beim FC Bayern anheuerte. Damals spielte der Junioren-Nationalspieler bei der TSG Ulm und war Kapitän der deutschen U17-Auswahl.

"Wir wollten eigentlich zu Sechzig"

Zu der damaligen Zeit sei Bayern zwar ein interessanter Verein für ihn gewesen, so Hoeneß. Mehr aber nicht. "Denn damals als 16- bzw. 17-Jähriger war in München 1860 der Nummer-1-Klub! Und der damalige Geschäftsführer (Ludwig) Maierböck von Sechzig ist zu der Zeit jedes Wochenende nach Ulm gefahren, um meine Eltern zu bezirzen", erinnert sich der Bayern-Präsident.

Aber alles kam anders. Bei einem Training der deutschen U17-Auswahl spielte dann Trainer-Legende Udo Lattek eine entscheidende Rolle.

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Erst als Lattek, der damalige U17-Trainer Deutschlands, Hoeneß und Paul Breitner gefragt habe, ob sie schon irgendwo unterschrieben hätten, antwortete Hoeneß mit Nein: "Beide wollten wir eigentlich zu Sechzig gehen." 

Eine Schreibmaschine und ein Wohnzimmer

Daraufhin sagte Lattek zu den beiden Top-Talenten: "Dann wartet mal ab, da könnte sich was tun." Lattek wusste, dass er bald den Trainerjob beim FC Bayern übernehmen würde und empfahl seinem künftigen Klub seine beiden Lieblingsspieler.

Und plötzlich stand eines Tages Bayern-Manager Robert Schwan im Wohnzimmer der Familie Hoeneß. Der Sohnemann aber war immer noch zurückhaltend, wie er sich heute erinnert. Hoeneß hatte damals seinen Eltern vor den Gesprächen mit Schwan gesagt: "Eines ist heute ganz klar. Heute wird hier gar nichts zugesagt. Wir hören uns das alles Mal an und dann schauen wir mal." Doch nach zwei Stunden im Wohnzimmer wendete sich das Blatt.

"Haben Sie denn eine Schreibmaschine da?", fragte der Bayern-Manager Hoeneß' Mutter. Und sie bejahte. "Dann holen Sie die bitte mal", so Schwan weiter. "Und wider Erwarten wurde zu später Stunde eine Vereinbarung aufgesetzt, die meine Eltern mit unterschreiben mussten. Denn ich war noch keine 18", erzählt Hoeneß weiter.

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"Bayern ist Uli Hoeneß"

Doch sein Entschluss beschäftigte Hoeneß noch einige Zeit: "Nach der Unterschrift hatte ich dann viele schlaflose Nächte, ob das richtig war", so der heute 65-Jährige. "Später aber hat sich zum Glück herausgestellt, dass es die einzig richtige Entscheidung war, zum FC Bayern zu gehen."

Hoeneß spielte schließlich von 1970 bis 1979 beim FC Bayern und gewann als Spieler alle wichtigen Titel, die es im Weltfußball zu holen gibt. Sein Weggefährte Franz "Bulle" Roth, der von 1966 bis 1978 für die Roten 72 Tore in 322 Spielen erzielte, bringt es in der DW-Dokumentation auf den Punkt: "Bayern ist Uli Hoeneß und Uli Hoeneß ist Bayern."

Zu Recht, denn Hoeneß begann ab 1979 als Manager den FC Bayern zu einer Weltmarke zu formen. Heute sind die Münchner einer der erfolgreichsten Fußballklubs in Europa.