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FC Bayern: Trainerkandidaten Jürgen Klopp und Thomas Tuchel im Check

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FC Bayern: Trainerkandidaten Jürgen Klopp und Thomas Tuchel im Check

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Darum passt Tuchel besser zu Bayern als Klopp

Mehrere Kandidaten werden als Nachfolger von Carlo Ancelotti beim FC Bayern gehandelt. SPORT1 analysiert, wie die Trainer zu den Bayern passen würden.
Carlo Ancelottis Zeit als Bayern-Trainer ist vorbei. Aber wer wird sein Nachfolger? SPORT1 stellt die wahrscheinlichsten Kandidaten vor.
Constantin Eckner
Constantin Eckner

Die Amtszeit von Carlo Ancelotti bei Bayern München fand nach der 0:3-Niederlage bei Paris Saint-Germain ein jähes Ende. Interimsweise wird Willy Sagnol am Sonntag im Spiel bei Hertha BSC (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) an der Seitenlinie die Geschicke der Mannschaft lenken.

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Doch wer könnte Ancelotti beerben? Im Moment scheinen nur wenige Kandidaten infrage zu kommen. Wie gut würden sie zum Deutschen Rekordmeister passen?

Thomas Tuchel: Der neue Pep

Ein großer Favorit auf den Posten ist Thomas Tuchel. Bis zum Ende der vergangenen Saison war er noch Trainer von Ligakonkurrent Borussia Dortmund. Danach gab es den unrühmlichen Abgang im Streit mit der Vereinsführung. Der 44-Jährige bewundert Pep Guardiola und könnte die taktische Arbeit des Katalanen fortsetzen, die von Ancelotti zuletzt vernachlässigt wurde.

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Die Bayern benötigen ein ausgeklügeltes Ballbesitzspiel. Mit den teils einfallslosen Angriffen über die Flügel hagelt es Ballverluste. Paris konnte am Mittwochabend immer wieder kontern, weil der Rekordmeister nicht in der Lage war, Angriffe zu Ende zu spielen. Tuchel hat sich in den letzten Jahren zu einem Spezialisten für Ballbesitzfußball entwickelt. Seine fußballerischen Ansichten und der Kader der Bayern würden sehr gut zusammenpassen.

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Julian Nagelsmann: Das Generationentalent

Einen wie ihn gibt es nur alle zehn oder zwanzig Jahre. Julian Nagelsmann ist bereits jetzt eine feste Größe in der Bundesliga. Dass es ihn über kurz oder lang nach München verschlagen wird, daraus machten weder er noch die Verantwortlichen an der Säbener Straße ein Geheimnis.

Aktuell steht er aber noch bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag. Ob die ambitionierten Kraichgauer ihren Trainer mitten in der Saison ziehen lassen, erscheint fraglich.

Rein sportlich wäre Nagelsmann nach Tuchel die zweite passende Lösung für die Bayern. Er ist kein derart ausgewiesener Ballbesitzspezialist wie Tuchel, kennt aber alle taktischen Kniffe, die notwendig wären. Von Angriffspressing bis Hochgeschwindigkeitsfußball hat Nagelsmann bereits alle Waffen in seinem Repertoire.

Und in seinem Alter kann er sich noch mehrere Schritte weiterentwickeln – vielleicht schon bald bei den Bayern. Nagelsmann würde mit seinem taktischen Ansatz zudem eine gute Lösung darstellen, um den Übergang vom Ancelotti-Fußball hin zu einem wieder sichereren und dominanteren Ballbesitzspiel zu schaffen.

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Jupp Heynckes: Die Übergangslösung

Den deutschen Ancelotti verkörpert wohl keiner besser als Jupp Heynckes. Auch er bevorzugt es, die individuelle Überlegenheit seiner Spieler gezielt zu nutzen, anstatt sich auf große Schachduelle mit dem gegnerischen Trainer einzulassen. So gewann Heynckes 2013 die Champions League mit den Bayern, die zu jener Zeit fußballerisch mit den Besten Europas auf Augenhöhe waren und athletisch eine Urgewalt darstellten.

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Die letzten Wochen und Monate haben jedoch gezeigt, dass die Bayern langsam von den Spitzenteams auf dem Kontinent abgehängt werden könnten. Heynckes, ein guter Freund von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, würde bis zum Ende der Saison die notwendige Stabilität zurückbringen. Aber der große fußballerische Aufschwung würde wohl erst im Anschluss erfolgen.

Jürgen Klopp: Der Unorthodoxe

Im Gespräch war er für den Trainerstuhl bei den Bayern schon häufiger. Aber ob es Jürgen Klopp jemals in die bayerische Hauptstadt verschlagen wird, muss die Zukunft beantworten.

Aktuell ist er vertraglich in Liverpool gebunden, wo es zuletzt gerade defensiv nicht immer rund lief. Klopp hat sich im Vergleich zu seiner Zeit in Dortmund nicht nennenswert verändert. Das große Lachen ist geblieben. Und so auch die Vorliebe für Pressing.

"Heavy-Metal-Fußball" passt allerdings nicht zum FC Bayern. Klopp ist nur bedingt ein Mann fürs große Orchester, das Woche für Woche mit Geduld ans Tagwerk geht. Der 50-Jährige hat gewiss seinen Wert für viele Teams in Europa, aber die Bayern bräuchten eher einen Trainer, der ihnen defensive Stabilität durch offensive Bestimmtheit vermittelt.

Eben das fehlte zuweilen in Dortmund und auch aktuell in Liverpool. Klopp hat Außenseiterchancen, sofern Hoeneß und Co. einen neuen Weg beschreiten wollen.