Es ist das Transferthema des Sommers: Paris Saint-Germain bezahlte die per Ausstiegsklausel festgeschriebenen 222 Millionen an den FC Barcelona für Neymar, womit die Grenzen des Ablöse-Wahnsinns noch einmal verschoben worden sind.
Heidel fordert Klausel-Verbot
Natürlich haben die exorbitanten Summen, die mittlerweile weltweit für Toptransfers bezahlt werden, auch Auswirkungen auf die Bundesliga.
Für den Sportvorstand des FC Schalke 04, Christian Heidel, eine mehr als bedenkliche Entwicklung, wie er im SPORT1-Interview klarstellt.
Heidel: "Da geht es mir nicht mehr gut"
"Es werden Grenzen überschritten, weil Geld von Außen, von anderen Ländern kommt", sagt der 54-Jährige.
"Paris Saint-Germain hätte das aus eigenem Arbeiten niemals stemmen können. Das ist eine Entwicklung, bei der man vorsichtig sein muss. Es kann passieren, dass Klubs, die ihre Ausgaben mit ihren Einnahmen bezahlen müssen, sich dann übernehmen", warnt der 54-Jährige.
Und weiter: "Es kann nicht gesund sein, wenn sich das Paket um einen einzigen Fußballspieler in einer Größenordnung von einer halben Milliarde bewegt. Da geht es mir nicht mehr ganz so gut im Magen
Heidel fordert Abschaffung von Ausstiegsklauseln
Ein Vorschlag, wie man das Problem lösen könnte, hat der ehemalige Manager von Mainz 05 auch parat: "Man sollte darüber nachdenken, ob man es nicht verbietet, Ausstiegsklauseln in Verträge zu schreiben. Wenn ein Klub den Spieler haben möchte, dann ist es eben frei verhandelbar", so Heidel, der allerdings einschränkt, dass man die rechtliche Situation um solch eine Reglementierung erst einmal klären müsse.
Sollte sich das Rad am Transfermarkt so weiterdrehen wie bisher, hat Heidel eine klare Prognose: "Irgendwann sind wir dann so weit, dass ein Spieler eine Milliarde kostet. Das finde ich beängstigend."