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FC Bayern München: Reservist Thomas Müller macht Ärger Luft

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FC Bayern München: Reservist Thomas Müller macht Ärger Luft

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Experten verstehen Müllers Frust

Nach dem Sieg des FC Bayern in Bremen macht Thomas Müller dem Frust über seine Reservisterolle Luft. Die SPORT1-Experten Hans Meyer und Thomas Strunz analysieren das Dilemma.
Harte Kritik von Hans Meyer an Bayerns Umgang mit Thomas Müller. Unter dem Kult-Trainer wäre Müller als Basisspieler als feste Größe gesetzt.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Stefan Moser

"Vielleicht ist Thomas Müller ein Kandidat, der den Dembele-Transfer in der Winterpause pulverisiert." Würde der FC Bayern seine Identifikationsfigur wirklich verkaufen?

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Eigentlich wollte SPORT1-Experte Thomas Strunz im CHECK24 Doppelpass nur einen launigen Witz machen – doch er stieß mit seinen Ausführungen zu Thomas Müller eine Diskussion an, die rund um die Säbener Straße in München spätestens seit Samstag wieder schwelt.

"Müller scheint zum ersten Mal in seiner Karriere das Gefühl zu haben, dass der Trainer nicht auf ihn setzt und seine Qualitäten nicht braucht", glaubt Strunz, denn: "Das überraschende und flexible Positionsspiel, das Thomas auszeichnet, ist unter Carlo Ancelotti nicht gefragt."

Ancelotti hatte Müller beim 2:0-Auswärtsieg der Bayern in Bremen bis zur 73. Minute auf der Bank schmoren lassen. Und der 27-Jährige zeigte seinen Frust darüber überraschend deutlich.

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Müller macht dem Ärger Luft

"Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer gerade sehen will. Aber meine sind es offensichtlich nicht", sagte Müller nach dem Spiel im Bayerischen Rundfunk.

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Der frisch von einer Bauchmuskelzerrung genesene Thiago spielte in Bremen im zentralen offensiven Mittelfeld, auf dem rechten Flügel setzte Ancelotti auf die Qualitäten von Arjen Robben.

Es sei eine "rein taktische" Entscheidung gewesen, erklärte der Italiener später: "Wir wollten das Spiel mehr in die Breite ziehen."

Meyer erklärt Ancelottis Gedanken

Bereits in der Vergangenheit hatte der Bayern-Trainer mehrfach betont, dass er in Müller keinen klassischen Flügelspieler sieht. Und genau da beginnt das Problem für den Weltmeister. So jedenfalls sah es auch Kult-Trainer Hans Meyer im CHECK24 Doppelpass.

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"Wenn du als Trainer mit echten Flügeln spielst und hast dort einen Robben, einen Franck Ribery und andere junge Leute – dann hast du im Moment ein echtes Problem, für Müller eine Position zu finden, auf der er deutlich die Nase vorn hat", sagte Meyer.

Zugleich aber brach der 74-Jährige eine Lanze für den Weltmeister: "Was er für Bayern und die Nationalmannschaft geleistet hat, steht außerhalb jeder Kritik. Er hätte bei mir als Trainer einen Freifahrtschein. Er würde auch in schwierigen Phasen spielen! Als Basisspieler."

"Natürlich ist Müller verärgert"

Müllers besondere Verdienste und Fähigkeiten dürfte auch Ancelotti nicht anzweifeln. Aber der 58-Jährige spielt nunmal gerne mit echten Flügelspielern wie Ribery und Robben und einem klassischen Mittelstürmer wie Robert Lewandowski.

Und er setzt auf Dominanz im Mittelfeld durch festes Positionsspiel. Das daraus resultierende Anforderungsprofil spricht eher für Thiago im Zentrum.

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Damit bliebe für Müller nur die Bank: "Er ist keine Sieben wie Robben und auch keine Neun wie Lewandowski, er ist ein Freigeist", sagte auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus am Sonntag bei Sky.

"Wenn ein Trainer ihn zu händeln weiß, dann hilft er der Mannschaft. Aber wenn der Trainer nicht zu einhundert Prozent überzeugt ist, dann ist es schwierig für ihn", glaubt der 56-Jährige.

Auch Matthäus kann Müllers Frust nachvollziehen: "Natürlich ist er verärgert. Er ist einer der besten Spieler Deutschlands und das Gesicht des FC Bayern."

Meyer: "Bayern muss das Problem lösen"

Genau deshalb ist es auch nur schwer vorstellbar, dass der FC Bayern über einen Verkauf von Müller nachdenkt. Ein Dilemma für den Verein, für den Trainer, für den Spieler selbst – und auch schlecht für die Nationalmannschaft, wie Hans Meyer einwirft.

Müller auf der Ersatzbank zu sehen, sei eine "verrückte" Situation und schlecht für alle Beteiligten, so die Trainerlegende: "Ich weiß nicht, wie die Bayern das lösen sollen. Aber sie müssen es lösen."