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Schalke 04: Strafen und vieles mehr - Domenico Tedesco räumt auf

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Schalke 04: Strafen und vieles mehr - Domenico Tedesco räumt auf

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So krempelt Tedesco Schalke um

Domenico Tedesco treibt die Veränderungsprozesse auf Schalke an. Das Team blüht auf. Ein Ex-Spieler ist bei SPORT1 voll des Lobes über den jungen Trainer.
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© Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Christian Heidel sieht man dieser Tage häufiger zufrieden auf dem Balkon. 

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Nein, Schalkes Sportvorstand macht nicht verlängerten Urlaub. Dazu hat er nach der verkorksten Vorsaison auch wenig Grund. Heidel steht auf dem Balkon der Schalker Geschäftsstelle und beobachtet interessiert die Trainingsarbeit der Profis. Vielmehr noch seinen neuen Trainer Domenico Tedesco. Und was er sieht, dürfte ihm gefallen. 

Der 31-Jährige bringt klare Vorstellungen mit und setzt diese rigoros um. Am Samstagabend feiert Tedesco gegen Sechstligist SpVgg Erkenschwick (Anstoß 19 Uhr, alle Bundesliga-Testspiele ab 14.15 Uhr im LIVETICKER) seine Premiere auf der Bank der Königsblauen.

SPORT1 zeigt, was sich unter Tedesco auf Schalke alles geändert hat.

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Neuer Strafenkatalog

Die wohl größte Neuerung: Auf die Spieler kommt ein neuer Strafenkatalog zu.

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"Wir haben schon ein paar Gedanken", sagt Tedesco. Er will etwas entwickeln, das nicht nur auf die häufig wirkungslosen Geldstrafen setzt. Was das sein könnte? Zeit.

Tedesco brennt: Das denkt er über Schalke
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Tedesco brennt: Das denkt er über Schalke

"Wenn man freie Zeit opfern muss, um beispielsweise Trikots zu verkaufen", erklärt Tedesco. Diesbezüglich werde er sich schon etwas einfallen lassen: "Aber Sie haben schon recht: Das muss wehtun."

Einer, der Erfahrungen gemacht hat mit Tedescos Maßnahmen, ist Christian Tiffert. Der 35-Jährige hat mit Tedesco und Erzgebirge Aue vergangene Saison den Klassenerhalt in Liga zwei geschafft.

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"Einen Strafenkatalog haben doch sogar Kreisliga-Mannschaften. Ich habe schon deutlich strengere Trainer erlebt als ihn", sagt Tiffert zu SPORT1. "Wobei das einem ja auch immer ein bisschen die Mannschaft vorgibt. Bei uns gab es keinen Grund überstreng zu sein."

Kein Geheimtraining mehr

Die Zeit des Geheimtrainings ist auf Schalke erst einmal vorbei. Das dürfte die vielen Trainingskiebitze freuen, die jeden Tag dem Treiben der Mannschaft zuschauen.

Tedesco will viel öffentlich üben lassen, höchstens ein Mal pro Woche mit seinen Spielern geheim arbeiten. Damit grenzt er sich mal gleich zum Erzrivalen Borussia Dortmund ab.

"Training soll auch Spaß machen und ich denke, da hat er einen sehr guten Mix", sagt Tiffert. "Allgemein geht es darum, wie er die Dinge rüber bringt und das kann er sehr gut. Die Freude am Beruf Trainer merkt man bei ihm jeden Tag."

Neue Trainings-Intensität

Was in den ersten Tagen schon auffällt, ist, dass Tedesco im Training mit Feuereifer bei der Sache ist. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Markus Weinzierl unterbricht er viel öfter die Trainingsübungen.

Der Coach holt die Spieler zu sich, spricht mit ihnen, zeigt auf, wo sie sich verbessern können.

"Ich glaube, dass man als neuer Trainer am Anfang und gerade in der Vorbereitung sowieso mehr erklärt und stoppt, um die eigene Philosophie rüber zu bringen", sagt Tiffert. "Bei uns kam er mitten in der Saison. Es ging sehr schnell, bis wir die Dinge verinnerlicht haben."

Neue Einzelverantwortung

Die neue Disziplin auf Schalke zeigt sich nicht nur außerhalb, sondern auch nach innen. Jeder Spieler und auch die Co-Trainer sollen noch mehr Eigenverantwortung haben. Bei Tedesco sind seine Assistenten nicht nur Hütchen-Aufsteller.

"Unsere Co-Trainer waren unter ihm beschäftigt und standen nicht nur herum", erinnert sich Tiffert. 

Tedesco legt Wert auf Gleichberechtigung, auf Respekt und menschliches Miteinander. Nicht, dass Weinzierl das nicht wichtig war. Aber mit seiner authentischen Art kommt Tedesco schon in seinen ersten Tagen besser an bei den Menschen auf Schalke.

Profis auf dem Prüfstand

Yevhen Konoplyanka, der in der Sommerpause Ex-Trainer Markus Weinzierl als Feigling beschimpft und für Furore gesorgt hatte, bekommt unter Tedesco eine zweite Chance, wie der Chefcoach erklärte.

Doch der für 15 Millionen Euro verpflichtete Ukrainer war eine der großen Enttäuschungen der vergangenen Saison und steht ebenso unter besonderer Beobachtung wie Benjamin Stambouli, den Heidel ebenfalls im vergangenen Sommer verpflichtet hatte. Für Sidney Sam ist die aktuelle Vorbereitung wohl die letzte Chance auf Schalke. Auch U-20-Nationalstürmer Fabian Reese muss sich beweisen.