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1. FC Köln: Peter Stöger über Anthony Modeste und die UEFA Europa League

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1. FC Köln: Peter Stöger über Anthony Modeste und die UEFA Europa League

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Stöger: Werde Modeste vermissen

FC-Coach Peter Stöger spricht im SPORT1-Interview am Rande des Trainingslagers in Kitzbühel über den Abgang von Anthony Modeste und die UEFA Europa League.
FC-Coach Peter Stöger spricht im SPORT1-Interview am Rande des Trainingslagers in Kitzbühel über den Abgang von Anthony Modeste und die kommende Saison der Geißböcke.
Sebastian Mittag
Sebastian Mittag
Katharina Hosser
Katharina Hosser
von Sebastian Mittag, Katharina Hosser

Trainer Peter Stöger vom 1. FC Köln ist ein Mann des offenen Wortes.

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Im SPORT1-Interview spricht der 51-Jährigeüber das Trainingslager in Kitzbühel, den Schuh-Diebstahl in der Kölner Kabine, den Abgang von Torjäger Anthony Modeste und die Vorfreude auf die UEFA Europa League (LIVE im TV auf SPORT1).

SPORT1: Herr Stöger, ist es für Sie als Österreicher besonders schön, mit dem 1.FC Köln zurück in ihrem Heimatland zu sein?

Stöger: Ich bin immer wieder gerne in Österreich. Wir in Köln suchen die Trainingslager aber nicht danach aus, weil ich mich hier wohl fühle. Dieses Land bietet einfach alles, was man als Fußballmannschaft braucht.

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SPORT1: Im zweiten Trainingslager steht die Taktik im Fokus. Sind im Vergleich zur letzten Saison größere Veränderungen zu erwarten?

Stöger: Nein. Es gab vergangene Saison etliche Dinge, die gut waren. Die müssen wir beibehalten. Es gab ein paar Dinge, die nicht optimal waren, die müssen wir jetzt verbessern. Wir werden in unsere Idee vielleicht noch das eine oder das andere aufnehmen, um noch flexibler zu sein. Aber wir können einordnen, dass wir letztes Jahr eine außergewöhnliche Saison gespielt haben. Deswegen ist es auch nicht notwendig, jetzt alles zu hinterfragen.

SPORT1: Es gab in Kitzbühel einen negativen Vorfall: Die Schuhe der Mannschaft wurden aus der Kabine geklaut. Wie ist der Stand der Ermittlungen?

Stöger: Also, ich persönlich war nicht auf der Suche. Wir haben das aber natürlich polizeilich aufnehmen lassen. Das geht weit über ein Kavaliersdelikt hinaus. Wer den FC kennt, weiß, dass es ein netter und spendabler Klub ist. Da wird viel angeboten. Aber wir bieten natürlich nicht die Schuhe unserer Spieler an!

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SPORT1: Arbeiten Sie schon mit einem fertigen Kader oder planen Sie noch Neuverpflichtungen?

Stöger: Ein Trainer tut immer gut daran, mit den Spielern, die da sind, hundertprozentig zu planen. Ich kann nicht beeinflussen, wer noch dazu kommt. Kommt noch jemand dazu, wird er aufgenommen, wie es immer ist. Kommt keiner mehr dazu, hat man seinen Job gemacht. 

Schumacher tritt gegen Modeste nach
00:34
Schumacher tritt gegen Modeste nach

SPORT1: Um den Transfer von Anthony Modeste nach China gab es großen Rummel. Wie hat das die Arbeit im Verein beeinträchtigt?

Stöger: Ich will das jetzt nicht herunterspielen. Aber Spieler kommen und gehen. Es gehen wichtige Spieler und weniger erfolgreiche Spieler. Es gehen Spieler, die man richtig gerne mag und Spieler, mit denen man Probleme hatte. Als Trainer hat man sich mit diesen Situationen immer auseinander zu setzen. Modestes Abgang hat einen nicht so wahnsinnigen Einfluss genommen, weil die Entwicklung im Sport mittlerweile so ist. Es kann sich kurzfristig immer wieder etwas verändern. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Das muss man nicht unbedingt alles mögen. Die Tendenz geht aber einfach in diese Richtung. Als Trainer tust du dich etwas leichter, wenn du das nicht zu emotional nimmst. Und die Jungs sind klar im Kopf und können mit der Situation auch umgehen. 

SPORT1: Wie sehr werden Sie Modeste vermissen?

Stöger: Wenn man länger mit jemandem zusammen gearbeitet hat, vermisst man den Menschen danach immer. Aber auch in dem Bereich ist es leider Gottes Usus geworden, dass ein relativ kurzfristiges Denken vorherrscht. Normalerweise ist es so, dass ein Trainer weg ist, sobald ein Spieler sich an ihn gewöhnt hat. In unserem Fall ist es halt so, dass wir als Trainerteam schon relativ lange da sind und die Spieler kommen und gehen sehen. Das ist der Lauf der Zeit. 

SPORT1: Neuzugang Jhon Cordoba ist der teuerste Spieler, den Köln je verpflichtet hat. Inwieweit kann er die Fußstapfen füllen, die Modeste hinterlassen hat?

Stöger: Das erwarten wir gar nicht von ihm. Es war für uns alle eine außergewöhnliche Saison - auch für Modeste. Ich hätte auch von Modeste nicht erwartet, dass er wieder mehr als 20 Tore schießt. Darum kann ich es von Cordoba, der neu zu uns kommt, auch nicht verlangen. Unsere Aufgabe als Trainer ist es, das Bestmögliche aus dem Spieler herauszuholen. Das trauen wir uns sehr wohl zu.

SPORT1: Letzte Saison qualifizierte sich der FC für die UEFA Europa League. Wie groß ist die Vorfreude auf Europa?

Stöger: Sehr groß! Es ist etwas passiert, wovon man träumt. Jetzt ist es wirklich eingetreten. 

SPORT1: Gibt es einen Traumgegner für Sie?

Stöger: Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich zwei: Milan, weil das von den Fans gesangstechnisch immer wieder gefordert wird. Das wäre cool! Ich persönlich würde mir Austria Wien wünschen. Das würde bedeuten, dass sich die Wiener qualifizieren. Und für meinen Co-Trainer Manfred Schmid und mich wäre es etwas Besonderes, gegen unsere alten Jungs zu spielen.

SPORT1: Muss man die Europa-League-Euphorie der Kölner Fans vielleicht sogar ein bisschen bremsen?

Stöger: Nein. Es wird eher so sein, dass es leider Gottes enttäuschte Fans geben wird. Ich glaube, dass viel mehr zu den Europacupspielen kommen wollen werden als es Karten gibt.

SPORT1: Machen Sie sich Sorgen wegen der anstehenden Dreifachbelastung?

Stöger: Ich sage nicht, dass uns das nicht treffen kann. Aber momentan haben wir diese Gedanken so nicht. Ich kann ja nicht sagen, ich freue mich auf den Europacup und dann ist mein erster Gedanke, dass es schwierig wird. Ich sehe das alles eher positiv. Viele meiner Spieler haben die Möglichkeit, das erste Mal international zu spielen. Das wird ihnen gut tun, sie werden daraus lernen. Unsere Aufgabe als Trainer ist es, das zu steuern. Es ist körperlich anstrengend. Ich glaube aber eher, dass man im psychischen Bereich arbeiten muss. Aber dafür werden wir schließlich auch bezahlt.