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Borussia Dortmund: Marc Bartra spricht über Attentat auf BVB-Bus

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Borussia Dortmund: Marc Bartra spricht über Attentat auf BVB-Bus

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Bartra schildert Drama im BVB-Bus

Knapp zwei Monate nach dem Bombenanschlag auf den BVB-Bus schildert der damals verletzte Marc Bartra in einem Interview die dramatischen Minuten nach der Explosion.
AS Monaco v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Quarter Final: Second Leg
AS Monaco v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Quarter Final: Second Leg
© Getty Images

Bei dem Attentat auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am 11. April 2017 wurde BVB-Verteidiger Marc Bartra schwer am Arm verletzt. Im Interview mit der Sport Bild spricht der 26-Jährige erstmals über die dramatischen Ereignisse im Bus.

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"Im Bus war eine superfriedliche Stimmung. So ruhig war es, glaube ich, noch nie. Dann gab es auf einmal einen lauten Knall. Von der Seite spürte ich eine warme Druckwelle, dann große Schmerzen am Arm. In meinen Ohren piepte es. Ich hörte eigentlich nur noch das Piepen und das dumpfe Geschrei von Roman, Nuri und Schmelle (Bürki, Sahin und Schmelzer; Anm. d. Red.). Sie riefen: 'Marc, auf den Boden, leg dich hin.' Ich war erst mal wie paralysiert. Von meinem Arm tropfte Blut", erzählte der Spanier der Sport Bild.

Ungewissheit "das Schlimmste"

Zehn Minuten dauerte die ganze Szene. Für Bartra fühlten sie sich an wie Stunden. "Ich schaffte es, mich auf den Boden zu legen. Eine unglaubliche Hitze breitete sich in meinem Körper aus. Ich musste heulen und war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Dann war auch schon Physiotherapeutin Swantje da. Sie gab mir immer wieder Ohrfeigen und schrie dauernd, dass ich nicht einschlafen solle. Dazu spritzte sie mir Wasser ins Gesicht."

Vor allem die Ungewissheit, ob man nun sicher sei oder nicht, machten ihm und dem Team in diesen Momenten die größte Angst. "Das war das Schlimmste", so Bartra. 

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Zuschriften gaben Bartra Kraft

Nach der Explosion und der Erstversorgung durch Rettungskräfte rief der Spanier als Erstes seine Freundin Melissa an. "Das war sehr emotional." Besonders berührten ihn auch die unzähligen Briefe und Zuschriften von Fußballern, Trainern, Sportdirektoren und vielen anderen, die er gar nicht kannte. "Das hat mir sehr viel Kraft gegeben", sagte Bartra.

Nach knapp zwei Monaten hat der Innenverteidiger das Attentat soweit gut verarbeitet. Aus den schrecklichen Ereignissen nimmt er vor allem eins mit: "Ich habe ein anderes Verständnis für Zeit bekommen. Was in zwei, drei Tagen ist, ist unglaublich weit weg. Ich habe am eigenen Körper erfahren müssen, wie schnell sich das Leben verändern kann, gar vorbei sein kann. Deshalb genieße ich die Zeit intensiver."

Inzwischen sitzt Bartra im Mannschaftsbus sogar schon wieder auf seinem angestammten Platz - hinten in der Ecke.