Roman Bürki leidet täglich an den Nachwirkungen des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. "Das Schlimmste sind die Nächte. Ich kann immer noch nicht schlafen und schrecke auf", berichtet der BVB-Torhüter in der Bild.
Bürki: "Kann nicht schlafen"
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Auch die Fahrt mit dem Teambus nehme er anders wahr. "Man ist natürlich total sensibilisiert. Ich achte automatisch viel mehr auf Geräusche und gucke aus dem Fenster."
Der Schweizer Nationalspieler ist "sehr froh, dass meine Eltern bei mir sind. Mit ihnen kann ich über alles reden."
Frankfurt-Spiel "war Gänsehaut pur"
Zudem biete der straffe Spielplan eine willkommene Ablenkung und sorge dafür, dass "ich nicht nur auf der Couch sitzen muss und immer daran denken muss, was passiert ist".
Auch deshalb verfolge der 26-Jährige "nicht die Nachrichten über den Vorfall, um mich nicht noch mehr zu belasten".
Der BVB sei nach dem Anschlag jedoch "als Mannschaft noch enger zusammengerückt. Wie die Fans mit uns nach dem Abpfiff gegen Frankfurt mit uns umgegangen sind, war Gänsehaut pur."
Erneute Kritik an Neuansetzung
Seine Kritik an der schnellen Neuansetzung erneuerte Bürki derweil. "Wenn ich dann am nächsten Tag von irgendeinem Sprecher der UEFA oder FIFA eine Aussage höre, das Spiel wäre abgesagt worden, wenn jemand ums Leben gekommen wäre. Also, das ist doch die größte Frechheit, die es gibt", schimpfte der 26-Jährige in der Schweizer Tageszeitung Der Bund über "ein Ignorieren der Tatsachen".
Seine Gefühlslage beim Spiel gegen AS Monaco beschrieb er so: "Ich konnte mich gar nicht darauf konzentrieren. Ich nahm auf dem Platz alles immer etwas später wahr - als hätte ich einen Schleier vor den Augen. Nach dem Spiel kamen die Emotionen richtig raus. Da gab es Tränen bei jedem Spieler."