Keine Gomez-Tore, keine Punkte: Der VfL Wolfsburg schwebt in der Bundesliga wieder in akuter Abstiegsgefahr.

Die Wölfe kassierten im fünften Spiel unter Trainer Andries Jonker die erste Niederlage und stecken nach dem 0:1 (0:0) gegen den SC Freiburg und dem abrupten Ende des Tor-"Märchens" von Mario Gomez ganz tief im Tabellenkeller fest. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Nachdem Gomez in seinen bisherigen neun Spielen unter Jonker immer getroffen hatte, ging der 31-Jährige nun erstmals leer aus.

"Wir können uns nicht nur auf Mario verlassen. Er hat uns in den letzten Spielen sehr geholfen, ihm haben wir die Siege mit zu verdanken", sagte Teamkollege Christian Träsch bei Sky. "Heute hat er sie nicht gemacht, aber dann hätte sie jemand anderes machen müssen."

Coach Jonker war nach seiner ersten Niederlage bedient. "Insgesamt ist das sehr enttäuschend, aber wir haben vielleicht unser bestes Spiel gemacht. Die ersten 20 Minuten waren überragend, da haben wir nur das Wichtigste vergessen", sagte Jonker.

Niederlechner wird zum Matchwinner

Die Freiburger dürfen nach dem Dreier unterdessen vom Europacup träumen. Das Team von Coach Christian Streich kletterte durch den späten Treffer von Florian Niederlechner (78.) auf Platz sieben, der am Ende für die Europa League reichen könnte. (Die Tabelle der Bundesliga)

"In den ersten 20 Minuten hat uns der VfL die Grenzen aufgezeigt und hätte in Führung gehen können. Am Ende waren wir die glücklichere Mannschaft", sagte SC-Trainer Streich.

Die Highlights der Partie in Bundesliga - Der Spieltag am Donnerstag ab 19 Uhr im TV auf SPORT1.

Wolfsburg zeigte zwar zunächst eine engagierte Leistung, vergab dabei aber zu viele Chancen. Vor allem "Serientäter" Gomez agierte vor dem Tor diesmal glücklos und verpasste sein 13. Saisontor trotz guter Möglichkeiten mehrfach. Der Nationalspieler hatte zuvor in allen vier Spielen unter Jonker getroffen und in dieser Zeit alle sechs Wolfsburger Tore erzielt. (Spielplan und Ergebnisse)

Wolfsburg startet stürmisch

Die VfL-Geschäftsführung hatte einen Heimsieg angesichts der prekären Situation im Stadionheft als "absolutes Muss" bezeichnet - und entsprechend engagiert begannen die Gastgeber. Dabei stand zunächst Gomez im Mittelpunkt. Schon nach sieben Minuten tauchte der Angreifer völlig freistehend vor dem Gästetor auf, verfehlte das Ziel aber um Zentimeter.

Auch danach diktierte Wolfsburg vor 24.179 Zuschauern in der Volkswagen Arena das Geschehen. Der emsige Riechedly Bazoer prüfte SC-Keeper Alexander Schwolow mit zwei strammen Fernschüssen (13. und 29.). Zudem verfehlte ein Kopfball von Startelf-Rückkehrer Philipp Wollscheid das Ziel nur knapp (13.). In der 34. Minute war es erneut Gomez, der mit einem feinen Hackentrick an Schwolow scheiterte.

Mutigere Freiburger belohnen sich

Von den Freiburgern, bei denen Torjäger Nils Petersen erneut zunächst nur auf der Bank saß, war in der Offensive bis auf einen Abschluss von Niederlechner (21.) bis dahin kaum etwas zu sehen.

Dies änderte sich im zweiten Abschnitt. Während das Wolfsburger Spiel immer zerfahrener wirkte, wurden die Gäste mutiger und hatten einige Konterchancen. Bei einem wuchtigen Schuss von Vincenzo Grifo bekam VfL-Keeper Koen Casteels gerade noch die Fäuste an den Ball (66.). Gut zehn Minuten später traf Niederlechner.