Kein idealer Einstand für Tayfun Korkut auf der Trainerbank von Bayer Leverkusen: Vier Tage nach seinem Amtsantritt bei der Werkself musste sich der Nachfolger des am vergangenen Sonntag entlassenen Roger Schmidt mit einem schmucklosen 1:1 (1:0) gegen Werder Bremen begnügen, weil Ömer Toprak in der sechsten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter an Felix Wiedwald scheiterte.
Korkuts Debüt kurios vermasselt
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"Das Ergebnis ist unter dem Strich gerecht. Wir hatten aber noch mal die Chance, verschießen den Elfmeter, deswegen müssen wir uns mit dem Punkt begnügen", meinte Korkut nach seinem Debüt bei Sky.
Nouri nimmt Eggestein in Schutz
Der Pechvogel des Tages drückte sich ganz lapidar aus. "Ich habe ihn nicht reingemacht. Ich habe platziert geschossen, aber es war vielleicht ein bisschen zu leicht", sagte Toprak: "Manchmal hat man das so drin. (...) Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn reinmache, deswegen habe ich mir den Ball geschnappt."
Zlatko Junuzovic fand nach dem Spiel deutliche Worte für den Schreckmoment in der Schlussphase, als Werders Maximilian Eggestein Benjamin Henrichs im Strafraum zu Fall gebracht hatte: "Wir müssen bis zum Schluss hellwach sein. Wir müssen uns im Klaren sein, worum es hier geht."
Alexander Nouri nahm seinen Schützling jedoch in Schutz: "Es war schon das eine oder andere Mal in der Saison so, dass wir spät bestraft worden sind. Ich freue mich sehr, dass Wiedi den gehalten hat. Kein Vorwurf an Eggestein, der ist ein junger Mann."
Bayer verliert Europa aus den Augen
Während Bayer nach dem dritten Ligaspiel in Folge ohne Sieg die Europacup-Plätze am 24. Spieltag immer weiter aus den Augen zu verlieren droht, machte Werder durch sein viertes Match in Serie ohne Niederlage einen weiteren kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt.
Claudio Pizarro sicherte den Gästen in der 79. Minute durch seinen ersten Saisontreffer einen verdienten Punkt, nachdem Leverkusen in der siebten Minute durch Kevin Volland in Führung gegangen war. Bayers Wendell sah in der 90. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.
Vor 30.000 Zuschauern, darunter Bundestrainer Joachim Löw, hatte Werder bereits nach 90 Sekunden die erste Chance des Spiels. Theodor Gebre Selassie fand per Kopf aber in Nationaltorwart Bernd Leno seinen Meister. (Tabelle der Bundesliga)
Wenige Minuten später traf dann Julian Brandt aus gut 20 Metern nur die Unterkante der Latte. Den Abpraller verwertete Nationalmannschaftskollege Volland per Kopf zu seinem dritten Saisontreffer. Werder-Torwart Wiedwald war chancenlos. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Bayer-Abwehr wackelt
Werder ließ sich durch den Rückstand aber nicht aus der Bahn werfen und spielte weiter forsch auf. Die wacklige Hintermannschaft der Gastgeber stürzte von einer Verlegenheit in die andere und hatte Glück, dass die Gäste im Abschluss nicht konsequent genug waren. In der 31. Minute verhinderte allerdings Wiedwald gegen Wendell einen höheren Rückstand der Bremer. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Korkut, der permanent an der Seitenlinie gestikulierend auf sein Team einwirkte, wollte kurz nach der Pause schon erneut zum Jubel ausholen. Aber Wiedwald entschärfte in der 48. Minute mit einer Glanzparade einen strammen Schuss von Nationalspieler Karim Bellarabi.
Mitte der zweiten Halbzeit stockte allen Beteiligten kurz der Atem, als Bayer-Torwart Bernd Leno nach einnem heftigen Zusammenprall mit Gebre Selassie am Boden liegen blieb. Der Tscheche hatte ihn beim Kampf um den Ball am Kopf getroffen. Leno musste mehrere Minuten behandelt werden, konnte dann aber weiterspielen.
In der Folgezeit musste der neue Bayer-Coach ebenso wie die 04-Anhänger weiter zittern.
Denn Werder drückte permanent auf den Ausgleich, war aber ohne seinen verletzten Torjäger Serge Gnabry, der neun seiner bisherigen zehn Saisontreffer auswärts erzielt hatte, lange zu harmlos vor dem Bayer-Tor.
Große Möglichkeiten vergaben Zlatko Junuzovic, dessen Schuss zunächst von Benjamin Henrichs geblockt wurde, und Florian Grillitsch im Nachschuss jeweils in der 59. Minute. 20 Minuten später war Pizarro aber kurz nach seiner Einwechslung nach scharfer Flanke von Florian Bauer mit dem Knie zur Stelle.