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Michael Esser von Darmstadt 98: Vom Klempner zum Stammkeeper

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Michael Esser von Darmstadt 98: Vom Klempner zum Stammkeeper

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Essers Märchen: Vom Klempner zum Stammkeeper

Bevor Michael Esser der Durchbruch gelang, verdiente der Torhüter von Darmstadt 98 seine Brötchen als Klempner. Gerade diese Arbeiter-Mentalität macht ihn am "Bölle" beliebt.
SV Darmstadt 98 v TSG 1899 Hoffenheim - Bundesliga
SV Darmstadt 98 v TSG 1899 Hoffenheim - Bundesliga
© Getty Images

Michael Esser war zu dick. Zumindest, um das Tor des Landesligisten SV Sodingen zu hüten.

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"Ich kam eben aus dem Mallorca-Urlaub und hatte noch etwas Trainingsrückstand", erzählte der Torwart dem Fußball-Magazin 11Freunde. Auch wenn es "sicher nicht mehr als 115 Kilogramm" waren, machte der Trainer die klare Ansage: "So spielst Du bei mir nicht!"

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Zum Zeitpunkt dieser Anekdote, von denen Esser einige auf Lager hat, hatte der Keeper gerade seine Teenager-Zeit hinter sich. Inzwischen, gut neun Jahre später, gehört Esser zu den Leistungsträgern beim Bundesligisten Darmstadt 98.

Nach dem Punktspiel bei Hertha BSC am Mittwochabend listete die Deutsche Fußball Liga (DFL) 62,34 Prozent gehaltene Torschüsse (insgesamt 48) und vier "Glanzparaden" auf.

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Traum fast schon zerplatzt

"Dass es so hoch geht, hätte ich sicher nicht gedacht", sagte der Torwart rückblickend. In der C-Jugend beim VfL Bochum hatten sie Esser sogar schon weggeschickt.

"Nicht gerade der Stoff, aus dem Träume sind", sagte er. Ein gutes Spiel für Sodingen gegen Bochum wendete das Blatt, wieder landete Esser beim VfL.

"So ganz schlecht habe ich mich dabei wohl nicht angestellt", sagte Esser: "Irgendwie scheinen sie Gefallen an mir gefunden zu haben."

Dass es nicht der klassische Weg nach oben über ein Leistungszentrum und jahrelanges Ackern im Nachwuchs war, sei im Nachhinein kein Nachteil gewesen.

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Klempner als Zwischenstation

"Hätte ich im Alter von 18, 19 Jahren bei den Bochumer Amateuren gespielt und trainiert, Rückschläge einstecken müssen, hätte ich vielleicht eher das Handtuch geworfen mit Blick auf eine eventuelle Bundesliga-Karriere", sagte Esser: "So habe ich mich dem Ziel Stück für Stück angenähert und nebenher meine Lehre als Anlagenmechaniker abgeschlossen."

Vor seiner zweiten Zeit in Bochum arbeitete Esser sogar "ein paar Monate" als Klempner - im Millionengeschäft Bundesliga heute kaum vorstellbar.

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Nach sieben Jahren im Ruhrgebiet wechselte Esser dann nach Österreich zu Sturm Graz. "Das hat sich wirklich gelohnt. Ich wurde ziemlich schnell zum Publikumsliebling - warum auch immer, dann sogar zum Kapitän", sagte er.

In Darmstadt ist Esser inzwischen auf einem ähnlichen Weg. Sein Vorgänger Christian Mathenia zog im Sommer einen Wechsel zum Hamburger SV vor, deshalb holten die Lilien-Bosse den 29 Jahre alten Ex-Klempner zurück nach Deutschland.

Zu dick ist er längst nicht mehr.