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Kommentar zur Bundesliga Saison und Vorsprung von Bayern und Dortmund

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Kommentar zur Bundesliga Saison und Vorsprung von Bayern und Dortmund

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Die Bundesliga hat ein Spitzenproblem

Die Kluft wird immer größer - Meister Bayern und Vize Dortmund enteilen der Konkurrenz. Das ist nicht gut für die Liga, meint SPORT1-Director Digital Ivo Hrstic.
Ivo Hrstic
Ivo Hrstic
© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann/Getty Images

Was bleibt von der 53. Bundesliga-Saison 2015/16? 

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Sie war vor allem geprägt von taumelnden Traditionsklubs und einem "Aufstand der Kleinen". Darmstadt und Ingolstadt feiern zu Recht den Klassenerhalt, profitieren aber am Ende von der Schwäche der etablierten Bundesligisten.

Diese Spielzeit glänzt auch durch zwei überragende Spitzenmannschaften. Der FC Bayern München und Borussia Dortmund spielten in einer Liga für sich, kassierten zusammen ganze sechs (!) Niederlagen.

Und genau diese Zweiklassengesellschaft bereitet mir Sorgen. Die Kluft zwischen Spitze und Rest der Liga wird immer erschreckender, das Bundesliganiveau ab Platz 3 ist ernüchternd.

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Seit 2012 erleben wir in der Bundesliga dauerhaft diesen Zweikampf. Bis auf ein schwarzgelbes Ausnahmejahr 2015 eilen Bayern und Dortmund von einem Punkte- und Torrekord zum nächsten, das ist kein Zufall.

Und glaubt jemand ernsthaft, dass der FC Bayern mit den Neuen Carlo Ancelotti, Mats Hummels und Renato Sanches nach der Ära Guardiola Probleme bekommt? Auch in der neuen Spielzeit wird der Titel nur zwischen Bayern und Dortmund entschieden.

Die Bundesliga hat also ein Spitzenproblem. Heribert Bruchhagens schlimmste Befürchtungen ("Bundesligatabelle ist auf Jahre zementiert") sind schon längst bittere Realität. 

Dabei geht der Vorwurf nicht an unsere Topklubs oder wollen wir ernsthaft den FC Bayern für seine langjährige gute Arbeit kritisieren? Der Fehler liegt im System, die Schere öffnet sich immer weiter und schneller.

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Natürlich bezieht die Bundesliga nicht nur ihre Faszination aus dem Meisterkampf, da gebe ich den Argumenten von DFL-Boss Christian Seifert recht.

Der abgelaufene letzte Spieltag war ein spannender Beleg dafür, dass auch der Abstiegskampf und das Erreichen der europäischen Plätze ihren Reiz haben. Und das große Interesse an der bevorstehenden DFL-Rechteausschreibung ab 2017 dokumentiert die Attraktivität der Bundesliga im In- und Ausland.

Doch der Fan sehnt sich eben auch nach der Unberechenbarkeit, das hat den Fußball schon immer ausgezeichnet. Wenn Bayern München aktuell zu Hause gegen Hannover 96 antritt, dann ist der Ausgang des Spiels vorhersehbarer denn je geworden.

Viele wünschen sich auch in Deutschland ein englisches Meister-Wunder a la Leicester City. Ein Wunder, das übrigens auf den zweiten Blick gar keines mehr ist. Denn in der englischen Premier League beobachten Experten ein interessantes Phänomen.

Die langfristige Öffnung für Investoren und der bevorstehende Milliarden-TV-Vertrag führen schon jetzt dazu, dass durchschnittlichere Klubs wie Leicester oder auch Tottenham mittlerweile über genügend Geld verfügen, um die etablierten Spitzenteams zu fordern.

Selbst der Tabellenletzte der Premier League kann nächstes Jahr trotz eines Abstiegs über 100 Millionen Euro einnehmen!

Die Machtverhältnisse haben sich auf der Insel geändert, weil sich auch die Rahmenbedingungen verändert haben. Auch wenn mehr Geld nicht automatisch mehr Erfolg bedeutet, zumindest ist ein Mindestmaß an Chancengleichheit wieder gegeben.

Eine gute Einkaufspolitik und ein überzeugendes sportliches Konzept waren auch für Meister Leicester und den Zweiten Tottenham Grundvoraussetzung für den Erfolg. Das Leistungsprinzip gilt für die Premier League wie auch für die Bundesliga zugleich, das ist beruhigend.