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Borussia Dortmund muss sich nach dem Hummels-Abgang neu ordnen

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Borussia Dortmund muss sich nach dem Hummels-Abgang neu ordnen

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Die Baustellen des BVB

Thomas Tuchel muss Borussia Dortmund nicht nur wegen des Wechsels von Mats Hummels neu justieren. Wo besteht Handlungsbedarf, was muss verändert werden?
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© SPORT1-Grafik: Paul Haenel Getty Images/Imago
Thorsten Langenbahn
Thorsten Langenbahn
von Thorsten Langenbahn

Borussia Dortmund baut um - besser gesagt: muss umbauen. Durch den Transfer von Mats Hummels zum FC Bayern besteht Handlungsbedarf.

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Und auch auf anderen Positionen muss der BVB die Zukunft planen, um sich weiterzuentwickeln und das Top-Niveau der ersten Saison unter Trainer Thomas Tuchel zu halten.

Mit dem Wechsel des französischen Talents Ousmane Dembele (18) von Stade Rennes für 15 Millionen Euro zum BVB hat der Vizemeister eine Baustelle im Angriff bereits geschlossen.

SPORT1 zeigt, wo weitere Umbaumaßnahmen im Kader notwendig sind - oder auch noch nötig werden.

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Baustelle Nr. 1: Hummels-Wechsel auffangen

Der Weggang von Kapitän Mats Hummels hinterlässt eine große Lücke in der Abwehr. Diese eins zu eins zu füllen ist aufgrund der Spielstärke und offensiven Ausrichtung des Weltmeisters unmöglich.

Ein gleichwertiger Ersatz ist aber auch gar nicht zwingend, da Tuchel grundsätzlich mehr Wert auf die Spieleröffnung über die Sechser-Position legt.

Leverkusens Abwehrchef Ömer Toprak (26) gilt als heißer Kandidat auf die Hummels-Nachfolge. Allerdings hat Bayer - wie der BVB sicherer Champions-League-Teilnehmer - keine Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Auch Hoffenheims Innenverteidiger-Talent Niklas Süle (20) sowie der Franzose Raphael Varane (23) von Real Madrid werden gehandelt. Vom bestehenden Personal hat Sokratis die besten Chancen auf einen Stammplatz in der schwarzgelben Innenverteidigung. Aber auch Sven Bender und die zwischenzeitliche Rechtsverteidiger-Entdeckung Matthias Ginter können in der Abwehrzentrale agieren.

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Baustelle Nr. 2: Die Sechserposition ordnen

Der Wechsel von Ilkay Gündogan zu Manchester City droht nach seiner schweren Knieverletzung zur Hängepartie zu werden. Der defensive Mittelfeldspieler weiß zurzeit selbst nicht, was die Zukunft bringt.

Hans-Joachim Watzke sagte unterdessen den Dortmunder Ruhr Nachrichten: "Entweder er wechselt. Oder er bleibt und verlängert. Dann aber langfristig."

So oder so wird Tuchel das Aufbauspiel ohne Mats Hummels neu ordnen. Eine noch tragendere Rolle wird dabei Julian Weigl einnehmen. Der 20-Jährige avancierte als abgeklärter Ballverteiler vor der Abwehr in dieser Saison zum unumstrittenen Stammspieler und Nationalelf-Kandidaten.

Nuri Sahin hat dagegen noch nicht wieder zu alter Stärke zurückgefunden, Matthias Ginter bleibt eine Option. Moritz Leitner und Gonzalo Castro konnten dagegen auf der Sechs nicht überzeugen.

Verlässt Gündogan den BVB diesmal tatsächlich, muss nachgerüstet werden. Für diesen Fall steht ein anderer Borusse im Fokus: Mönchengladbachs Shootingstar Mahmoud Dahoud.

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Baustelle Nr. 3: Mkhitaryan halten

Henrikh Mkhitaryan ist in dieser Saison DER Schlüsselspieler des BVB. Mit seiner Präsenz, Übersicht und Torgefahr bewegt sich der Armenier auf Weltklasse-Niveau – wettbewerbsübergreifend 55 Torbeteiligungen (23 Tore, 32 Vorlagen) haben das Interesse von Klubs wie dem FC Arsenal geweckt.

Was wiederum seinen italienischen Berater Mino Raiola, der auch Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli vertritt, zum unbequemen Verhandlungspartner werden lässt.  

Die Aussichten auf eine Verlängerung des 2017 auslaufenden Vertrages stehen nicht schlecht. Eigentlich. Denn die BVB-Bosse sind zusehends genervt von Raiolas immer neuen Forderungen, darunter eine Ausstiegsklausel.

Die Möglichkeit eines vorzeitigen Vertragsausstiegs für eine festgelegte Ablösesumme hatten die BVB-Oberen nach Mario Götzes Wechsel 2013 zum FC Bayern kategorisch ausgemerzt. Trotz Mkhitaryans Bedeutung erscheint ein solches Zugeständnis als unwahrscheinlich.

Sollte Mkhitaryan wechseln, wäre das ein herber Rückschlag für alle Dortmunder Titelambitionen in der kommenden Saison.

Baustelle Nr. 4: Torhüterniveau anheben

In Roman Bürki hatte der BVB große Hoffnungen gesetzt. Doch der Schweizer vom SC Freiburg konnte die – zugegebenermaßen sehr hohen – Erwartungen nicht erfüllen.

Wenn die BVB-Verantwortlichen nicht nur national, sondern auch international, ganz vorne mitspielen wollen, brauchen sie einen Torhüter der Extraklasse, der zum Beispiel in einem Champions-League-Halbfinale auch mal einen "Unhaltbaren" rausholt.

Als künftige Nummer eins der Schwarzgelben brachte der Kölner Express diese Woche Timo Horn (23) ins Spiel. Neun Millionen Euro beträgt die Ausstiegsklausel vom Keeper des 1. FC Köln, bei dem auch der FC Liverpool und RB Leipzig angefragt haben.

Horns Nachfolge beim FC könnte der gebürtige Kölner Ron-Robert Zieler nach dem Abstieg mit Hannover 96 antreten. Der 27 Jahre alte Nationalkeeper ohne eklatante Schwäche ist aber auch selbst eine mögliche Nummer-eins-Lösung für den BVB.

Für den Schnäppchenpreis von festgeschriebenen 3,5 Millionen Euro darf Zieler 96 verlassen.

Baustelle Nr. 5: Jungtalente einbinden

Thomas Tuchel ist bekannt dafür, Talente zu fördern und zu entwickeln. Christian Pulisic hat er im Mittelfeld bereits neunmal Bundesligaluft schnuppern lassen.

Mit 17 Jahren und 212 Tagen wurde Pulisic der viertjüngste Torschütze der Bundesliga-Geschichte. Der gleichaltrige Felix Passlack gilt ebenfalls als hochbegabt, dreimal durfte der Flügelspieler schon in der Bundesliga ran.

Am Pfingstmontag (ab 14.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) werden die Beiden zunächst einmal mit Dortmunds U19 versuchen, beim TSV 1860 München die 1:2-Hinspielniederlage im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft wettzumachen.

Pulisic und Passlack können der ersten Mannschaft zwar auch jetzt schon vereinzelt weiterhelfen. Für eine Rolle als Leistungsträger ist es für die 17-Jährigen jedoch noch zu früh.