Es war die Breaking News am Donnerstagabend: Mats Hummels will zum FC Bayern München. Darüber hat Borussia Dortmund seine Aktionäre in einer Ad-hoc-Meldung informiert.
Thon: BVB darf Hummels nicht ziehen lassen
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Auch die Experten der UEFA Europa League auf SPORT1 diskutierten den sich anbahnenden Wechsel des BVB-Kapitäns zum Rekordmeister.
Olaf Thon hatte vor allem einen Rat für Dortmund: "Was die Wettbewerbsfähigkeit angeht, darf Dortmund ihn nicht ziehen lassen. Hummels passt optimal zu Boateng, da er als beidfüßiger Spieler auch links spielen kann, dazu mit Manuel Neuer noch den weltbesten Torhüter dahinter. Sie würden den stärksten Konkurrenten noch weiter stärken."
Und Thon ergänzte: "Ich glaube, die Summe kann gar nicht hoch genug sein, dass man Hummels dorthin gehen lässt."
Bayern-Philosophie: Konkurrenz schwächen
Angesprochen auf die These, ob die Borussia bei Hummels' Weggang auseinander zu brechen drohe, erklärte der Weltmeister von 1990: "Wenn der Kapitän nicht das sinkende Schiff verlässt, sondern ein wirklich flottes, ist das schade. So wird es schwierig, Konkurrenz aufzubauen."
"Der FC Bayern schwächt diese Mannschaft, wie sie es damals bei Schalke mit Manuel Neuer gemacht haben. Das ist ihre Philosophie", so Thon. "Dass sie es jetzt wieder schaffen, hängt mit den vielen Dingen zusammen, die Hummels mit München verbinden."
Dass Hummels nun wohl tatsächlich nach München geht, obwohl er dort 2008 quasi weggeschickt wurde, sehen die SPORT1-Experten keineswegs als problematisch an.
"Mats Hummels hat sich ja wahnsinnig weiterentwickelt. Die Bayern müssen offensichtlich sehr schlagkräftige Argumente haben", meinte Andreas Möller.
Möller: Familie in München kein Argument
"Zu sagen, dass die Familie aus München kommt, ist für mich zu einfach", so der frühere Nationalspieler. "Wenn du bei Bayern spielst, hast hast du natürlich bessere Chancen, Titel zu gewinnen. Aber Aki Watzke hat zu Recht gesagt, dass man sich eher an Spieler erinnert, die mit Dortmund einen internationalen Titel gewonnen haben als an die, die mit Bayern drei oder vier Mal Meister geworden sind."
Aus Sicht der Bayern ergäbe ein Wechsel für Möller "auf jeden Fall Sinn. Sie suchen nach einem Top-Innenverteidiger und bekommen jetzt wohl einen der besten. Da er ja auch nur noch ein Jahr Vertrag hat, ist das mit der Ablösesumme auch nicht ganz so utopisch und verhandelbar."
Nach SPORT1-Informationen sind sich der FC Bayern und Hummels aber über einen Wechsel schon so gut wie einig. Dem 27-Jährigen liegt demnach ein unterschriftsreifer Vertrag der Münchener über vier Jahre vor, dotiert mit rund zehn Millionen Euro pro Jahr.
"Ich glaube nicht, dass Mats Hummels wie Lewandowski noch ein Jahr gehalten wird und dann ablösefrei geht. Es geht jetzt darum eine gute Ablöse zu erzielen. Vielleicht wird ja auch Mario Götze verrechnet", so Möller.