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Uwe Seeler spricht bei SPORT1 über die Alzheimer-Erkrankung von Gerd Müller

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Uwe Seeler spricht bei SPORT1 über die Alzheimer-Erkrankung von Gerd Müller

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"Das macht mich einfach nur traurig"

Bundesliga-Rekordtorjäger Gerd Müller ist seit geraumer Zeit an Alzheimer erkrankt. Jetzt spricht bei SPORT1 sein ehemaliger Mannschaftskollege in der DFB-Auswahl und Freund Uwe Seeler.
Müller und Seeler
Müller und Seeler
© Getty Images
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Uwe Seeler wusste es schon länger, doch sein Mitgefühl hält an.

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Die Nachricht, dass Bundesliga-Rekordtorjäger Gerd Müller an Alzheimer erkrankt ist, macht den 78-Jährigen tief betroffen.

"Es ist schlimm. Ich weiß das aber schon länger, für mich ist das keine Überraschung gewesen", sagt Seeler im Gespräch mit SPORT1. "Der FC Bayern hat das lange verdeckt gehalten, aber ich wusste, dass Gerd dement ist. Im Heim ist er noch nicht so lange. Das ganze macht mich einfach nur traurig."

Müllers langjähriger Verein FC Bayern München hatte die schwere Krankheit des "Bombers der Nation" am Dienstagabend in einer Pressemitteilung anlässlich seines anstehenden 70. Geburtstags am 3. November bekannt gemacht. Seit Anfang Februar 2015 wird Müller mit Unterstützung seiner Familie professionell betreut.

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"Er kann einem nur leidtun"

"Gerd ist 69 und hat die Krankheit schon ein paar Jahre, das ist schon sehr jung. Er kann einem nur leid tun", sagt Seeler.

Müller, der langjährige Mittelstürmer des Rekodrmeisters, erzielte von 1964 bis 1979 in 585 Einsätzen insgesamt 533 Tore im Trikot der Bayern. 1965 schoss Müller den Klub in die Bundesliga.

Am deutschen EM-Titel 1972 und der Weltmeisterschaft 1974 war er entscheidend beteiligt. Für die DFB-Elf spielte er von 1966 bis 1974 und erzielte in 62 Spielen 68 Tore. 

Zuletzt war Müller als Co-Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern tätig. Schon seit Spätherbst 2014 kann Müller allerdings seinem Job als Assistenz-Trainer bei den kleinen Bayern nicht mehr nachgehen.

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Beckenbauer schwärmt von Müller

"Ohne die Tore von Gerd Müller würden wir uns heute immer noch in dem Holzhäusl an der Säbener Straße umziehen", hat Franz Beckenbauer einmal über Müller gesagt, der den FC Bayern zu je vier Meisterschaften und Pokalsiegen sowie drei Triumphen im Europapokal der Landesmeister schoss. Seine 365 Bundesliga-Tore werden wohl auf ewig unerreicht bleiben.

Seeler erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit in der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Er und Müller waren bei dem Turnier das kongeniale Stürmer-Duo der DFB-Auswahl.

Bei dem Turnier ging der Stern Müllers als Nationalspieler auf. Mit zehn Treffern wurde er Torschützenkönig - und im selben Jahr als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

WM 1970 in Mexico: Deutschland - England 3:2 n.V. 14.6.1970 in Leon. Tor 3:2 (Siegtreffer) durch Gerd Mueller (Deut. li.). HM
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"Bomber der Nation": Die Karriere des Gerd Müller

Seeler erinnert sich an "fantastische Zeit"

"Wir lagen damals in einem Zimmer zusammen und es war eine fantastische Zeit", erinnert sich Seeler. "Helmut Schön hatte mich gebeten, ob ich für die WM nochmal helfen kann, was ich gerne getan habe."

In Mexiko spielte der damals bereits 33-jährige Seeler als zurückhängende Spitze hinter Müller. Die gesamte Mannschaft profitierte von seiner Erfahrung. Was damals allerdings einige dachten, konnte Seeler nie nachvollziehen. "Ich wollte dem Gerd damals nicht seinen Posten wegnehmen. Es war klar, dass ich nach der WM wieder aufhöre. Gerd hat das dann schon begriffen, dass ich nur für die WM spielen und ihm nur helfen wollte."

Kontakt nie abgebrochen

Auch danach sei der Kontakt nie abgebrochen. "Wir haben uns immer wieder getroffen und es war immer sehr schön, wenn wir uns gesehen haben."

Es sei "mit den Jahren eine richtig tolle Freundschaft" geworden, betont Seeler, "die nur getrübt ist durch seine Krankheit."

Leider könne man an dieser Krankheit, "die fürchterlich ist", nichts ändern, so Seeler. "Die Menschen leben in ihrer eigene Welt, das ist ein Trauerspiel. Ich bin in Gedanken ganz fest beim Gerd."