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Supercup: Wolfsburg gegen Bayern im Head-to-Head

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Supercup: Wolfsburg gegen Bayern im Head-to-Head

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Bayern mit Vidal hält Wölfe in Schach

Beim Supercup geht es auch um die Vormachtstellung im deutschen Fußball. Die Bayern sind Favorit, auf einigen Schlüsselpositionen liegt Wolfsburg aber vorn. Head-to-Head.
Arturo Vidal, Douglas Costa vom FC Bayern gegen Max Kruse und Andre Schürrle vom VfL Wolfsburg
Arturo Vidal, Douglas Costa vom FC Bayern gegen Max Kruse und Andre Schürrle vom VfL Wolfsburg
© SPORT1-Grafik: Gabriel Fehlandt/Getty Images

Im Supercup geht es um den ersten Titel der neuen Saison. Zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Bayern München geht es aber am Samstagabend auch um die - zumindest momentane- Vormachtstellung im deutschen Fußball. Vor dem 16. offiziellen Duell zwischen Pokalsieger und Meister blickt SPORT1 auf die einzelnen Positionen der beiden Teams.

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TOR:

Meister und Pokalsieger in Deutschland mit einem anderen Verein als dem FC Bayern - Diego Benaglio hat das als einer der wenigen Fußballer geschafft. Schon beim Titel 2009 war der Schweizer dabei, ist seit Langem einer der konstantesten und besten Torhüter der Bundesliga.

Nicht viele würden das Duell mit Benaglio so einfach gewinnen. Manuel Neuer gelingt das aber. In der Bundesliga sind wohl so viele herausragende Torhüter versammelt wie nirgendwo sonst, und Neuer sticht hier nochmal deutlich heraus. Der Beste der Welt auf seiner Position ist einfach den entscheidenden Tick besser. Urteil: Vorteil Bayern, Zwischenstand: 0:1

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AUSSENVERTEIDIGER:

Vieirinha ist im Moment beim VfL auf der rechten Seite gesetzt, auf ihn kann sich Trainer Dieter Hecking immer verlassen. Der Portugiese interpretiert seine Rolle sehr offensiv, soll so seine Stärken voll einbringen. In der vergangenen Saison bereitete er so sechs Treffer in der Bundesliga vor.

Dass Philipp Lahm in Zukunft verstärkt hinten rechts spielen soll bei den Bayern, hat vor allem einen Grund: Rafinha. Im Supercup dürfte er von Anfang an spielen, seine schwachen Auftritte in der abgelaufenen Rückrunde haben Trainer Pep Guardiola aber zum Umdenken bewogen. Der Brasilianer genügt nicht mehr den allerhöchsten Ansprüchen. Ausgleich: 1:1

Ein weiterer Grund für Bayerns Rochade: Wirklich gute Außenverteidiger sind selten. Ricardo Rodriguez war deshalb bei Real Madrid begehrt, das den Schweizer für die linke Seite holen wollte. Daraus wird zunächst einmal nichts, Rodriguez beweist aber mit zumeist fehlerfreiem Spiel, wie man heutzutage diese unter Nachwuchsfußballern anscheinend wenig begehrte Position optimal ausfüllt.

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Für David Alaba dagegen ist die Rolle als Linksverteidiger höchstens die zweite Wahl. Er drängt wie so viele in die Mitte, doch diese ist bei den Bayern schon übervoll. Also hat sich der Österreicher zu fügen - und macht das außerordentlich gut. Er gehört schon jetzt zur Elite in Europa. Rodriguez hat allerdings zu ihm aufgeschlossen. Urteil: Punkt für beide Zwischenstand: 2:2

INNENVERTEIDIGER:

Seit seinem Wechsel 2012 aus Bremen ist Naldo zu einem der wichtigsten Spieler in Wolfsburg geworden. Kopfballstark hinten und vorne erledigt der Brasilianer seine Aufgaben ohne jede Aufregung. Mit seinen 32 Jahren soll er die insgesamt noch unerfahrene Mannschaft in der Champions League anführen.

Jerome Boateng ist sechs Zentimeter kleiner als Naldo, kann in der Luft aber ebenso viel. So torgefährlich wie Naldo ist er vielleicht nicht, doch das liegt auch an seiner Rolle als Absicherer im ohnehin sehr offensiven System der Bayern. Der Weltmeister foult fast nie und bereinigt dank seiner Schnelligkeit Situationen, bevor diese brenzlig werden. Damit liegt er insgesamt vor Naldo: 2:3

Erst am Ende der abgelaufenen Saison spielte sich Timm Klose in die erste Elf des VfL und verdrängte Robin Knoche. Für Klose beginnt nach zwei Jahren jetzt das Kapitel Wolfsburg erst richtig, geht er doch als klarer Stammspieler in die neue Spielzeit. Er soll jetzt an Naldos Seite noch spielerisch wachsen.

Medhi Benatia liegt zwar im internen Kampf bei den Bayern vor Dante, endgültig überzeugt hat der Marokkaner aber noch nicht. Guardiola vertraut ihm fürs Erste, gibt ihm eine Chance, seinen Wert für die Mannschaft nachhaltig zu beweisen. In der Bundesliga gehört Benatia aber trotz seiner Schwächen zur gehobenen Klasse. Urteil: leichter Vorteil FC Bayern, Zwischenstand: 2:4

MITTELFELD:

Joshua Guilavogui soll bis zum Ende seiner Leihe von Atletico Madrid 2016 Spielpraxis in Wolfsburg sammeln und hat sich als Sechser sofort durchgesetzt. Der Franzose bringt mehr Variationsmöglichkeiten ins Spiel des VfL, deshalb will Klaus Allofs ihn dauerhaft verpflichten.

Hinten links, hinten rechts, auf der sechs: Philipp Lahm gewinnt wohl jedes Duell, auch in diesem Fall gegen den zugegebenermaßen talentierten Guilavogui. Bayerns Kapitän dürfte einen seiner wahrscheinlich selteneren Auftritte dieser Saison im Mittelfeld genießen. Punkt für Bayern: 2:5

Bei der U21-Europameisterschaft stand Maximilian Arnold zwar im deutschen Kader, kam aber nie zum Einsatz. Allofs beschwerte sich darüber öffentlich und ging Nationaltrainer Horst Hrubesch an. Vor zwei Jahren bereits hatte Allofs Arnold schließlich auf eine Stufe mit Mario Götze und Julian Draxler gestellt. Ganz so weit ist Arnold dann doch noch nicht, hat mittlerweile aber auf einer defensiveren Position seine optimale Heimat gefunden.

Guardiola entscheidet erst im letzten Moment, ob er Arturo Vidal gleich einen Einsatz von Beginn an zutraut. Am Freitag jedenfalls schloss er das nicht aus. Der Chilene soll so schnell wie möglich an die erste Elf herangeführt werden und die nötige Härte bekommen. Ein Duell mit dem Pokalsieger wäre da genau das Richtige, auch wenn er wohl nur eine Halbzeit durchhalten würde. Untätig war er aber auch im Heimaturlaub nicht, die Fitness-Grundlage ist da. Wieder klarer Vorteil Bayern: 2:6

Zehn Bundesliga-Tore, 21 Vorlagen, ein Tor im DFB-Pokalfinale: Deutschlands neuer Fußballer des Jahres ist derzeit der formstärkste Offensivmann der Liga. Jetzt muss er aber beweisen, dass er diese Verfassung auch in der neuen Saison zeigt. Die Scouts reichsten Vereine Europas werden beim ersten Pflichtspiel wieder genau hinsehen.

Hier wird es knifflig mit einem Vergleich. Um De Bruyne dreht sich das meiste im Wolfsburger Offensivspiel, ein echtes Pendant gibt es so bei den Bayern nicht. Am ehesten noch Thiago als vordersten Mittelfeldmann. Guardiolas Lieblingsspieler ist nach vielen Verletzungsproblemen wieder auf einem guten Weg, an De Bruyne kommt er gerade aber nicht heran. Wolfsburg verkürzt: 3:6

Die vergangene Saison hielt einige Wolfsburger Überraschungen bereit, eine der größten war dabei sicher Daniel Caligiuri. Trotz namhafter Konkurrenz im offensiven Mittelfeld machte er auf seiner rechten Seite 45 Pflichtspiele und wurde von Italiens Nationaltrainer Antonio Conte zu einem Lehrgang eingeladen. Für ein Länderspiel hat es bislang aber noch nicht gereicht.

Caligiuris Aufstieg beeindruckt, gegen Thomas Müller hat er aber keine Chance. Guardiola setzt nicht so bedingungslos auf ihn wie noch Louis van Gaal oder auch Jupp Heynckes, hat aber trotzdem seine Spielweise zu schätzen gelernt. Müller wirkt auch vor seiner achten Bundesliga-Saison zuweilen harmlos auf dem Platz, nimmt dann aber plötzlich den Gegner auseinander mit seinen langen Stelzen. Müller hat die Nase vorn: 3:7

Andre Schürrle gewann in der vergangenen Saison zwar den Meistertitel in England und holte den Pokal in Deutschland, spielte bei beiden Gelegenheiten aber deutlich seltener als erhofft. Gut erholt und mit einer kompletten Vorbereitung in den Beinen soll der Weltmeister jetzt beim VfL sein komplettes Potenzial abrufen.

Die Testspiele in China deuteten an, welche Wucht Douglas Costa auf den Flügeln entfachen kann beim FC Bayern. Die Schnelligkeit ist die große Stärke des Brasilianers. Mit seinem Talent sollte es ihm nicht schwer fallen, sich an den Fußball in Deutschland zu gewöhnen - etwas Zeit wird das aber dennoch benötigen. Costa und Schürrle liegen deshalb in etwa gleichauf. FC Bayern, Zwischenstand: 4:8

STURM:

Mit Wolfsburg sei es einfacher, Titel zu gewinnen als mit Mönchengladbach, sagte Max Kruse. Sein Selbstvertrauen ist groß, erst recht nach zweistelligen Trefferzahlen in vier aufeinanderfolgenden Spielzeiten. Bas Dost und Nicklas Bendtner müssen auf die Bank, Kruse ist gleich die klare Nummer eins ganz vorne beim VfL.

Kruses Trefferquote ist zwar ordentlich, Robert Lewandowski traf aber in jedem der vergangenen vier Jahre deutlich öfter. 17 Bundesligatore in seinem ersten Bayernjahr sind aus Münchner Sicht zwar noch ausbaufähig, der Pole ist aber auch über die bloßen Treffer hinaus extrem wertvoll für die Mannschaft. Urteil: Vorteil FC Bayern, Zwischenstand: 4:9

TRAINER:

In seinem 15. Jahr als Trainer endlich der erste Titel. Dieter Hecking ist endgültig in die erste Riege aufgestiegen. Allein das 4:1 zu Beginn der letzten Rückrunde brachte ihm viel Ansehen, als er die Bayern und Pep Guardiola mit der mutigen Einstellung seiner Mannschaft bloßstellte. Jetzt darf Hecking zum ersten Mal die Champions League als Protagonist erleben.

Pep Guardiola ist gewarnt vor dem VfL, hat die Duelle der vergangenen Saison noch sehr lebhaft im Kopf. Allzu sehr lässt er sich davon aber nicht beunruhigen, dafür hat der Spanier schon viel zu viel gewonnen. Auf lange Sicht halten die Bayern Wolfsburg aktuell ohne große Probleme hinter sich, in einem einzelnen Spiel ist aber Guardiolas ganzes Trainergeschick gefordert. Urteil: Unentschieden und Punkt für beide, Endstand: 5:10