Am 14. August startet die Bundesliga in ihre 53. Saison.
Zu viel hängt an De Bruyne
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SPORT1 nimmt in der Serie "Bundesliga - der Countdown" alle 18 Teams genau unter die Lupe und gibt eine Prognose ab.
Heute geht es mit dem VfL Wolfsburg weiter, der nach den Triumphen im DFB-Pokal und beim DFL-Supercup Geschmack an Titeln gefunden hat, aber momentan doch noch um den Verbleib von Superstar Kevin De Bruyne bangen muss.
Das ist neu
Nicht viel - und genau das soll auch das Erfolgskonzept sein. Sportchef Klaus Allofs setzt, wie schon während seiner langen und erfolgreichen Bremer Periode (1999 bis 2012), auf Kontinuität. Der Vertrag mit Dieter Hecking, soeben zu Deutschlands Trainer des Jahres gekürt, wurde am Wochenende vorzeitig bis 2018 verlängert. Neu im Kader sind nur der vielseitig einsetzbare Nationalstürmer Max Kruse (aus Gladbach) und Rechtsaußen Francisco Rodriguez, der Bruder von Außenverteidiger Ricardo Rodriguez. Der 19-Jährige kam für 1,2 Millionen Euro Ablöse vom FC Zürich, soll aber langsam an die Bundesliga herangeführt werden. Das gleiche gilt für den Peruaner Carlos Ascues (23), der für 1,5 Millionen aus Melgar kam und Oscar Zawada und Sebastian Stolze. Die zwei Stürmer wurden aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Der glückliche Sieg im Supercup gegen die Bayern hat das Wolfsburger Selbstvertrauen noch mal gesteigert, ein weiterhin möglicher Abgang von Superstar Kevin De Bruyne wäre aber ein gehöriger Dämpfer, den die Mannschaft kurz vor oder nach Saisonbeginn erst mal verkraften müsste.
Spieler im Fokus
Die Mannschaft lebt vom starken Kollektiv, in dem sich die Schlüsselspieler auszeichnen können - und sollen. Der vielseitige Stürmer Max Kruse dürfte Wolfsburg in der Offensive noch gefährlicher machen. "Wir wollen schwerer ausrechenbar sein, die Positionen auch mal tauschen, um dem Gegner nicht die Möglichkeit zu geben, uns alle zuzustellen", sagt er. Allerdings wird viel davon abhängen, ob Kevin De Bruyne bleibt. Sollte der Belgier doch noch dem Lockruf des Geldes folgen und zu Manchester City wechseln, verlöre Kruse seinen natürlichen Spielpartner. Er müsste dann noch mehr Verantwortung übernehmen.
Saisonziel
Ganz klar: Die Wölfe wollen Bayern-Jäger Nummer 1 bleiben. Die Champions League sollte es kommende Saison schon wieder sein. Allofs und Hecking haben bewusst nicht die Meisterschaft als Ziel ausgerufen, bleiben aber bei ihrer Devise: "Sollte Bayern straucheln, wollen wir zur Stelle sein." Bundestrainer Joachim Löw bezeichnete die Entwicklung der Wölfe als "beeindruckend".
Das muss sich ändern
Die Frage müsste eher lauten: Was darf sich nicht ändern? Die Mannschaft spielte vor allem in der Rückrunde der letzten Saison meistens am Leistungslimit, viel mehr wird nicht gehen. Dazu kommt, dass die Mannschaft gewisse Probleme hat, ins Spiel zu kommen. Ob die Mannschaft die Champions-League-Gruppenphase überstehen wird, scheint zumindest fraglich. Viele Verletzungen kann sich Wolfsburg zudem nicht leisten, vor allem dem defensiven Mittelfeld fehlt es an Tiefe. Zumal Luis Gustavo weiter mit einem Außenmeniskusriss ausfällt. Sollte Wolfsburg auf den letzten Metern noch Ivan Perisic (wird hartnäckig von Inter Mailand gejagt) und De Bruyne verlieren, wird es eng. Andre Schürrle muss sich außerdem deutlich steigern, um der Mannschaft wirklich helfen zu können.
SPORT1-Prognose
Natürlich hat Wolfsburg viele gute Spieler. Trotzdem hängt zu viel von De Bruyne ab. Bleibt er, spielt der VfL um die Champions-League-Plätze mit. Geht er, ist die Champions-League-Qualifikation zwar immer noch drin, aber es würde deutlich schwerer werden. Auch, weil ein Stück weit die Euphorie verloren gehen könnte. De Bruynes Abgäng wäre eine Niederlage für Allofs und ein Rückschlag für das gesamte Projekt. Der Kaufklub Wolfsburg würde wieder ein Verkaufsklub werden.
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