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Die Rückkehr von Armin Veh zu Eintracht Frankfurt

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Die Rückkehr von Armin Veh zu Eintracht Frankfurt

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Die Gründe für Vehs Comeback

Nach nur einem Jahr und kurzem Intermezzo beim VfB Stuttgart kehrt Armin Veh zurück zu Eintracht Frankfurt. Die Gründe sind nicht nur sportlicher Natur. SPORT1 analysiert
Armin Veh trainierte den VfB Stuttgart von 2006 bis 2008 und noch einmal im Jahr 2014
Armin Veh trainierte den VfB Stuttgart von 2006 bis 2008 und noch einmal im Jahr 2014
© Getty Images
Reinhard Franke
Reinhard Franke
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Reinhard Franke, Andreas Kloo

Zurück zur großen Liebe. Das ist immer eine schwierige Sache. Im richtigen Leben wie auch im Fußball-Business. Trainer Armin Veh hat sich wieder getraut und ist überraschend zu Eintracht Frankfurt zurückgekehrt.

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"Ich werde alles dafür tun, um den Verein in eine positive Zukunft zu führen", sagte der 54-Jährige bei seiner Vorstellung: "Ich möchte ein bisschen träumen und etwas erreichen, was nicht jeder erwartet."

Nicht erwartet worden war auch die Rückkehr nur ein Jahr nach seinem Abschied aus Frankfurt, bei dem er noch verkündet hatte: "Hier sind einfach Grenzen da. Und das sind nicht unbedingt meine Ziele."

Stattdessen kehrte er zum VfB Stuttgart zurück, wo er 2007 Deutscher Meister wurde und nun aber schon nach zwölf Spieltagen entnervt auf einem Abstiegsplatz aufgab. Dabei hatte Veh schon zu seiner Zeit beim Hamburger SV erklärt, er werde nicht mehr als Trainer arbeiten – um genau dies dann drei Jahre in Frankfurt zu tun. Bei seinem Comeback bei den Hessen bricht der Schwabe auch mit anderen Grundsätzen, in dem er einen Vertrag über zwei Spielzeiten unterschrieb, während er früher nur Einjahresverträge einging.

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SPORT1 nennt die Gründe für Vehs Umdenken.
Mehr Macht:

In Frankfurt hat Veh so viel Macht wie kaum ein Trainer zuvor. Das Verhältnis zu Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen soll zudem besser denn je sein. Bruchhagen lobte den Coach im Gespräch mit SPORT1 über den grünen Klee:
"Zum Trainerdasein gehört heute noch viel mehr als die fachliche Kompetenz: Armin Veh hat die richtige Autorität, die richtige Mischung im Umgang mit der Mannschaft, und ist auch im Umgang mit den Medien sehr erfahren", erklärte der Vorstandsvorsitzende und stellte damit automatisch einen Zusammenhang zu Vehs schroffem Vorgänger Thomas Schaaf her.
Seit dem unglücklichen Jahr unter dem Ex-Bremer wissen die Eintracht-Bosse offenbar, was sie an Veh haben und hatten. Die früheren Meinungsverschiedenheiten beim ersten Engagement nennt Bruchhagen jetzt "normale Reflexe zwischen wirtschaftlich und sportlich Verantwortlichen".
Mehr Nähe:
Ein entscheidender Grund für Vehs Zusage war auch der neue Aufsichtsrat mit seinem guten Bekannten Wolfgang Steubing an der Spitze. Der Banker trat in der Vergangenheit als Mäzen auf, der die Träume der Eintracht-Fans mit Millionen aus der eigenen Tasche sponserte.
"Ich mag ihn", sagt Veh über Steubing, der als Bruder im Geiste gilt. "Natürlich ist so etwas ausschlaggebend. Er ist jemand, dem ich zutraue, die Eintracht in eine erfolgreiche Zukunft zu führen." Steubing wollte den Coach eigentlich sogar als Nachfolger von Bruchhagen, der spätestens 2016 aufhört, zum Vorstandsboss machen. 
Doch dieser Schritt kommt für Veh (noch) zu früh: "Ich habe für zwei Jahre unterschrieben, damit ist der Vorstands-Job jetzt kein Thema mehr." Aber er hat so viel zu sagen, dass er bei der Wahl eines neuen Vorstandes sicherlich einbezogen wird.
Mehr Geld:
Dass die Hessen mittlerweile finanziell mehr Spielraum haben, ist ein wichtiger Grund für die Rückkehr gewesen. "Das sind zwar keine Unsummen, aber es lässt sich mehr tun", sagte Veh zu der leichten Etaterhöhung von 30 auf knappe 36 Millionen Euro.

Eine weitere Millionenspritze könnte zudem der Verkauf von Torhüter Kevin Trapp an Paris St. Germain bringen. Der 24-Jährige könnte für mehr als zehn Millionen Euro nach Frankreich wechseln. Die Zeichen stehen auf Trennung, zumal in Heinz Lindner von Austria Wien bereits ein neuer Keeper verpflichtet wurde und auch Roman Weidenfeller am Main gehandelt wird.
Neue Spieler:
Veh darf einkaufen gehen für höhere Ziele. Er bemüht sich um Schalkes Sidney Sam und Nicolai Müller vom Hamburger SV. "Ich will nicht immer auf Platz neun bis 14 stehen", so Veh, der den Tabellenneunten des Vorjahres 2013 in die Europa League führte. "Das ist zwar realistisch, aber ich denke, dass man auch mehr erreichen kann. Ich will, dass wir das erreichen, was wir hier schon einmal erreicht haben."
Neue Lust:
Nach einigen Monaten Pause ist Vehs hat wieder Energie und Lust auf Fußball. "2014 war mein Akku nach drei Jahren bei der Eintracht etwas leer. Jetzt bin ich wieder frisch."
Er hat offensichtlich gemerkt, dass ihm die Bundesliga und der Trainerjob fehlen. Und in Frankfurt weiß Veh, dass die Spieler und die Vereinsführung voll hinter ihm stehen.
Nun muss er nur noch diejenigen zurückgewinnen, die seinen Satz von der fehlenden Perspektive bei seinem Abgang vor einem Jahr noch nicht vergessen haben.
"Natürlich habe ich den Satz gesagt - wie so viele", meint Veh dazu nur. "Aber ich sehe eine Perspektive.“