Die Erleichterung über den perfekten Klassenerhalt und die Vorfreude auf ruhigere Zeiten waren Heribert Bruchhagen anzumerken. "Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich hier eine turbulente Woche erlebt habe", sagte der Vorstandsboss von Eintracht Frankfurt: "Das war ein sehr erfreulicher Sieg. Ich bin wirklich erleichtert."
Mit 3:1 (3:0) hatte die "Diva vom Main" dank einer starken ersten Halbzeit 1899 Hoffenheim bezwungen und damit (vorerst) für Ruhe im Umfeld gesorgt. Unter der Woche waren wieder vermehrt Spekulationen aufgekommen, wonach das Verhältnis zwischen der Mannschaft und Trainer Thomas Schaaf gestört sei. Kapitän Kevin Trapp verlor bei der Pressekonferenz am Freitag dazu kein Wort und ließ demnach auch ein klares Bekenntnis zum Trainer vermissen.
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Sieg als passende Antwort
Gegen Hoffenheim sorgten Bastian Oczipka (18.), Haris Seferovic (27.) und Timothy Chandler (34.) schnell für klare Verhältnisse und den endgültigen Klassenerhalt der Eintracht, die zuvor in sechs Spielen ohne Sieg geblieben war. Der Freistoßtreffer von Kevin Volland nach der Pause (51.) war am Ende nur Statistik.
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"Der Erfolg", sagte Oczipka am Samstag, "war die absolut passende Antwort. Vom Einsatz her hat es absolut gestimmt." Trapp sah es ähnlich und meinte, "dass es ja auch unsere Pflicht ist, alles für positive Ergebnisse zu tun".
Schaaf: "Ich habe nie daran gezweifelt"
Schaaf bewertete die Geschehnisse unter der Woche ebenso wie den nun feststehenden Klassenerhalt gewohnt nüchtern.
"Ich habe mich nur auf meine Arbeit konzentriert", antwortete der 54-Jährige auf die Frage, wie er denn die vergangenen Tage wahrgenommen habe. Und der Klassenerhalt, der habe ihn ja auch nicht wirklich überrascht. "Ich habe nie daran gezweifelt und war immer davon überzeugt", sagte Schaaf, am Sonntag zu Gast im Volkswagen Doppelpass (ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und in unserem Sportradio SPORT1.fm).
Europa für Hoffenheim in weiter Ferne
Auf der Gegenseite war Hoffenheims Torschütze Volland sauer. Stocksauer. "Das kann man nicht in Worte fassen - desolat!", schimpfte der Nationalspieler, nachdem der Traum von Europa für 1899 Hoffenheim so gut wie ausgeträumt war: "Das darf nicht passieren, jeder einzelne muss sich hinterfragen. So kann man in kein Bundesligaspiel gehen." Vor allem wird Hoffenheim so vorerst kein Europa-League-Spiel erleben.
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1899 rutschte auf Platz neun ab, die erst am Donnerstag von Trainer Markus Gisdol zum "Traum" erhobene Qualifikation für internationale Flutlichtspiele im Kraichgau ist wohl nur noch theoretisch möglich (Der Tabellenrechner der Bundesliga: So wird der Hoffenheimer Europapokal-Traum doch noch wahr).
"Nach so einer ersten Halbzeit verbietet es sich, darüber zu reden", sagte Pirmin Schwegler, der bei seiner Rückkehr zum Ex-Klub am Main wie fast alle Hoffenheimer wirkungslos blieb.
Was ohne die Europa League in Hoffenheim möglich wäre, wird sich zeigen. Zwar gab zuletzt auch Volland ein Bekenntnis zu seinem Klub ab - wie unter anderem aber auch der Brasilianer Roberto Firmino wird Volland bei vielen Konkurrenten auf dem Zettel stehen.