Mit seiner Unterschrift unter einen neuen Vertrag versüßte Klaas-Jan Huntelaar dem FC Schalke das Weihnachtsfest.
Huntelaar legt Wunschzettel vor
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Dabei präsentierte er gleich seinen eigenen Wunschzettel.
"Ich will hier schöne Sachen erreichen", sagte der Torjäger der Königsblauen nach dem 0:0 gegen den Hamburger SV und fügte an: "Es wäre für die Mannschaft gut, wenn ein oder zwei gute Spieler jedes Jahr - oder jedes halbe - dazu kommen würden."
Titel will der Niederländer, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis 2017 mit Option auf ein weiteres Jahr verlängerte, mit den Gelsenkirchenern gewinnen. Dafür, so die Zusage von Sportvorstand Horst Heldt, soll das Team kontinuierlich verstärkt werden.
"Wir haben aufgezeigt, wo wir in den nächsten Jahren hin wollen", bestätigte Heldt, der am Freitagabend im zweiten Gespräch mit Huntelaars Berater "recht schnell" Einigkeit erzielt hatte.
Auch Di Matteo will nachrüsten
Schon in der Winterpause soll es Verstärkungen geben. Das wünscht sich auch Trainer Roberto Di Matteo. "Ich würde gerne was machen", sagte der Italiener.
Denn von der langen Verletztenliste, die zum Hinrundenende zehn Spieler umfasste, kommen nicht alle rechtzeitig zum Rückrundenstart zurück. Dank der sechs Millionen Euro, die die Schalker mit dem Achtelfinaleinzug in der Champions League einspielten, sind Mittel für Neuverpflichtungen vorhanden.
Dass die Königsblauen Verstärkung brauchen, zeigte sich auch gegen den HSV.
Defizite gegen HSV sichtbar
Vor allem im Mittelfeld, in dem seit Wochen Hochkaräter wie Weltmeister Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng verletzt fehlen, waren die Defizite offensichtlich.
Nach starkem Beginn mit Tempospiel über die Flügel gingen den Schalker mehr und mehr Kräfte und Ideen aus. Am Ende waren sie mit dem Punkt gegen den abstiegsgefährdeten Krisenklub sogar noch gut bedient.
Dass sie in den letzten beiden Heimspielen gegen Köln (1:2) und den HSV fünf eigentlich eingeplante Zähler liegen ließen, tat zwar weh. Doch die Stimmung bei der mannschaftsinternen Weihnachtsfeier am Abend wollten sich die Spieler dadurch nicht verderben lassen.
"Wir haben uns taktisch weiterentwickelt, uns als Mannschaft gefestigt und Anschluss an die oberen Regionen gefunden", resümierte Kapitän Benedikt Höwedes. Als Fünfter punktgleich mit dem Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach könne man "ein einigermaßen fröhliches Weihnachtsfest feiern". (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Noch besser wäre die Stimmung allerdings gewesen, wenn Huntelaar gleich noch ein zweites Geschenk dazu gelegt hätte: Seinem 102. Pflichtspieltor für Schalke stand aber die Latte im Weg (2.).
So bleibt der 31-Jährige noch für ein paar Wochen die Nummer drei der vereinsinternen Torjägerliste seit Einführung der Bundesliga hinter Klaus Fischer (223) und Ebbe Sand (102). "Seine Trefferquote sucht seinesgleichen", merkte Heldt an.
Tiefstwert für den HSV
Einen wie Huntelaar hätten sie in Hamburg gerne, wo Tore - vor allem auswärts - eine Rarität sind.
"Das ist eine Katastrophe", meinte Mittelfeldspieler Nicolai Müller zu den neun Treffern in der Hinrunde.
Historisch schlecht ist die Ausbeute in fremden Stadien: Zwei Tore in der ersten Serie sind Bundesliga-Tiefstwert. Nur Eintracht Frankfurt war 1988/89 genauso harmlos - blieb am Ende der Saison aber über die Relegation drin.