1899 Hoffenheim hat sich gegen seinen Lieblingsgegner in spektakulärer Manier aus dem Tief befreit.
Hoffenheim feiert Spektakelsieg
© Getty Images
Nach drei Niederlagen in Folge gewannen die Kraichgauer am 13. Spieltag der Bundesliga mit 4:3 (2:1) gegen Hannover 96. Damit überholte die TSG die Niedersachsen, die noch nie bei den Hoffenheimern gewannen (zwei Remis, fünf Niederlagen), in der Tabelle (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).
Pirmin Schwegler (19.), Nationalspieler Kevin Volland (37.), Eugen Polanski (59.) und Niklas Süle (63.) trafen für 1899. Für die Hoffenheimer war es der achte Erfolg gegen Hannover - gegen keinen anderen Bundesligisten hat die TSG öfter gewonnen. Daran änderten auch die Tore des 96-Kapitäns Lars Stindl (43./86.) und des früheren Hoffenheimers Joselu (53.) nichts.
Schipplock scheitert an der Latte
Die Hoffenheimer Anhänger unter den 22.716 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena hatten bereits in der 6. Minute den Torschrei auf den Lippen. Stürmer Sven Schipplock brachte allerdings das Kunststück fertig, den Ball aus kurzer Distanz an die Latte zu setzen.
Im Anschluss übernahmen die Gäste für einige Minuten die Kontrolle der Partie, bei der WM-Schiedsrichter Dr. Felix Brych erstmals an den Ort des von ihm gegebenen Phantomtors zurückkehrte.
Schwegler macht Fehlentscheidung vergessen
Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut, der in der Saison 2009/10 die U 17 der TSG betreute, hätte eigentlich in Führung gehen müssen. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Steven Zuber nahm Joselu das Geschenk aber nicht an und verfehlte das Tor knapp (16.).
Nur kurz darauf machte es Schwegler auf der Gegenseite besser. Der Schweizer erzielte per Freistoß sein erstes Tor im Hoffenheimer Trikot. Weltmeister Ron-Robert Zieler sah dabei nicht allzu gut aus. Der Ball schlug in der Torwartecke ein.
Durch das Tor verhinderte Schwegler gleichzeitig mögliche Diskussionen über eine Fehlentscheidung von Brych, der das vorausgegangene Foulspiel an Volland zu Unrecht vor den Strafraum verlegt hatte.
Auch 1899-Keeper Baumann patzt
Danach passierte zunächst nicht viel. Die Hoffenheimer, die auf den gesperrten Adam Szalai verzichten mussten, verwalteten den Vorsprung. Den Gästen, bei denen Andre Hoffmann, Marius Stankevicius und Leon Andreasen fehlten, fiel in der Offensive kaum etwas ein.
Das zweite Tor für 1899 fiel mehr oder weniger aus dem Nichts, dafür aber umso sehenswerter. Nach einem perfekten Angriff über Schwegler, Schipplock und Jin-Su Kim musste Volland nur noch einschieben.
In den letzten Minuten des ersten Durchgangs war die TSG dem dritten Treffer nahe. Stattdessen traf Stindl per Kopf. Dabei sah die komplette Defensive der Kraichgauer nicht gut aus, inklusive Torwart Oliver Baumann. Der Einwurf unmittelbar vor dem Treffer hätte allerdings Hoffenheim anstatt Hannover zugesprochen werden müssen.
Doppelschlag sorgt für Vorentscheidung
Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber auf das dritte Tor, den Treffer erzielten aber wiederum die Niedersachsen. Nach einem tollen Konter hatte Joselu keine Mühe.
Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst traf Polanski mit einem sehenswerten Distanzschuss, kurz darauf Süle per Kopf.
Auf der Gegenseite vergab Ceyhun Gülselam die große Chance zum Anschlusstor (64.). In der 73. Minute machte es Schipplock vor dem anderen Tor auch nicht besser. Stindl machte die Partie mit seinem zweiten Treffer noch einmal spannend.