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Hitzige Phase vor Derby zwischen Bayer 04 Leverkusen und 1. FC Köln

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Hitzige Phase vor Derby zwischen Bayer 04 Leverkusen und 1. FC Köln

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Gift-Derby voller Emotionen

Für Schmadtke ist es kein Derby. Dennoch kochen die Emotionen vor dem Duell zwischen Leverkusen und dem 1. FC Köln hoch.
Hennes VIII-1. FC Köln-Geißbock-Maskottchen-Stadion
Hennes VIII-1. FC Köln-Geißbock-Maskottchen-Stadion
© Getty Images

Geißbock Hennes VIII. steht Tag und Nacht unter "Personenschutz", die Fans duellieren sich im Wände-Bemalen, die Sticheleien zwischen den Spielern fliegen hin und her.

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Dafür, dass das Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln nach Ansicht vieler Fans gar "kein richtiges Derby" ist, kochen die Emotionen enorm hoch.

Kinhöfer im Fokus

Sogar die Ansetzung des Schiedsrichters Thorsten Kinhöfer sorgte vor dem rheinischen Duell für polemische Diskussionen unter den FC-Fans, hatte der doch vor mehr als vier Jahren mal drei Kölner Spieler vom Platz gestellt. In einer Partie.

Die Verantwortlichen haben deshalb in den vergangenen Tagen immer wieder beschwichtigende Appelle an die Fans gerichtet.

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Security für Hennes

Schon vor einer Woche stellten zwei mit Sturmhauben maskierte Männer ein Foto ins Internet, auf dem sie den Kopf eines Geißbocks am Stock zeigen. Nicht nur Bayer-Chef Michael Schade empfand das als "geschmacklos".

Vor dem Gehege des lebenden FC-Maskottchens Hennes und seiner Partnerin Anneliese im Kölner Zoo steht Tag und Nacht ein Wachmann, der aufpassen soll, dass niemand den Geißbock vergiftet.

"Wir haben ihn wie vor jedem Derby im Blick", sagte Zoo-Vorstand Christopher Landsberg.

Unter der Woche beschmierten schließlich Kölner "Fans" eine Lärmschutzwand in der Nähe der BayArena. Als Leverkusener Anhänger das Graffiti übermalten, wurden sie von der Polizei gestellt, unter den FC-Fans herrschte Schadenfreude.

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Fall Kadlec als Warnung

Auch die Spieler wissen nicht so ganz, was sie erwartet.

"Ich weiß, was den Leuten in Köln das Spiel bedeutet. Für mich wird es nicht bequem, wenn ich mit einem Sieg nach Hause fahre", sagte der in Köln lebende Bayer-Stürmer Josip Drmic.

Die Sorgen haben einen ernsten Hintergrund: Vor eineinhalb Jahren hatten Hooligans den damaligen Bayer-Profi Michal Kadlec vor einer Kölner Disco attackiert und ihm das Nasenbein gebrochen.

Völler: Rivalität, aber kein Hass

"Ich habe keine Angst vor Gewalt", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler nun dem "Express", wohl auch etwas beschwörend: "Diese ganzen Dinge im Vorfeld werden am Samstag keine Rolle spielen. Die Fans leben das Derby, wir Verantwortliche auch. Natürlich ist Rivalität da. Aber doch kein Hass!"

Unter den Spielern gibt es derweil Sticheleien. "Jeder weiß doch, dass wir die besseren Fans haben", meinte Kölns Innenverteidiger Kevin Wimmer. Der wird kurioserweise von Bayer beobachtetet.

"Wir wollen lieber Punkte als gute Musik vor dem Anpfiff", entgegnete Bayer-Kapitän Simon Rolfes mit Blick aufs kölsche Liedgut.

Schmadtke: Wahres Derby gegen Gladbach

Die Kölner Fans behaupten trotz sportlichen Rückstands, das Duell gegen den verächtlich "Pillenklub" bezeichneten Nachbarverein sei kein Derby.

"Das wahre Derby für unsere Fans ist das gegen Mönchengladbach", erklärte FC-Sportchef Jörg Schmadtke, der als Ersatztorhüter in der Saison 1997/98 ebenso eine "Leverkusener Vergangenheit" hat wie Präsident Werner Spinner (von 1998 bis 2003 Vorstandsmitglied der Bayer AG) und sein Vize Toni Schumacher (von 2001 bis 2003 Torwarttrainer).

"Aber es sind nur ein paar Meter bis Leverkusen, deshalb wäre es Quatsch, zu sagen, es ist kein Derby", so Schmadtke.

Schumacher: "Bleibt zu Hause!"

Schumacher betonte, dass die FC-Fans "mit Sicherheit alles geben werden, um aus der Partie ein Heimspiel zu machen. Da dürfen dann auch ein paar Schmähgesänge dabei sein - aber weiter darf es nicht gehen!"

Wer das anders sehe, "dem kann ich nur sagen: Bleibt zu Hause!"

Sportlich ist das Spiel vor allem deshalb interessant, weil Bayer zu Hause noch ungeschlagen ist. Der FC wiederum stellt das beste Auswärtsteam der Liga, noch vor Bayern München.

"Von der Papierform tun wir uns auswärts leichter", sagte Schmadtke.