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Borussia Dortmund nach Pleite gegen den Hamburger SV in der Krise

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Borussia Dortmund nach Pleite gegen den Hamburger SV in der Krise

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Klopps Baustellen nach dem Tiefpunkt

Jürgen Klopp will aus der Pleite gegen den Hamburger SV einen Wendepunkt zum Guten machen - hat aber zahlreiche offene Baustellen.
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Wenn man Jürgen Klopp Glauben schenken darf, dann wird man bei Borussia Dortmund vom 4. Oktober 2014 noch lange sprechen.

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Jenem Tag, an dem der BVB dem Hamburger SV mit 0:1 unterlag. Dass sich der Dortmunder Trainer besonders ansehnliche Spiele seiner Mannschaft gerne einmal "abheftet", ist bekanntlich nichts Neues.

Aber eine Pleite gegen den am Boden liegenden Hamburger SV als Spiel für die Memoiren?

Strunz: "Auf jeden Fall eine Krise"

Geht es nach Klopp, "ist dieser 4. Oktober der Tiefpunkt - und der Startpunkt für den Rest der Saison."

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Die ist bekanntlich noch lang, die Chance auf den ersten Titel aber scheint der BVB mit zehn Punkten Rückstand auf den FC Bayern bereits verspielt zu haben (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

"In der Liga haben sie auf jeden Fall eine Krise", stellte SPORT1-Experte Thomas Strunz in der Telekom Spieltaganalyse fest: "Sie haben einfach schon zu viele Punkte liegen gelassen."

Klopp will Kritik dulden

Das weiß auch Klopp, der zuletzt betonte, man müsse "jede Kritik die jetzt aufkommt - auch die ungerechtfertigte - dulden."

Hoffnung macht dem BVB-Coach, dass er glaubt, die Probleme erkannt zu haben. Aber: "Sie abzustellen, ist noch mal etwas anderes."

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SPORT1 erklärt, wo Dortmund in der zweiwöchigen Länderspielpause den Hebel ansetzen muss.

• Defensive stabilisieren

Zwölf Gegentore kassierte der BVB an den ersten sieben Spieltagen, ligaweit stehen nur Hertha BSC (14) und der Tabellenletzte Werder Bremen (16) defensiv noch schlechter da.

Das Problem: Von vier Innenverteidigern hatte lediglich der Grieche Sokratis eine ungestörte Saisonvorbereitung, Fixpunkt und Neu-Kapitän Hummels fiel zum Saisonstart zudem verletzt aus. Kaum Zeit zum Einspielen also (EINWURF: Jürgen Klopp leidet am WM-Kater).

Gerade deswegen gibt es vereinzelt Kritik an der offensiven Verteidigungsweise der Dortmunder. Auch vor dem Gegentor gegen Hamburg rückten beide Innenverteidiger weit heraus und überließen dem HSV dadurch fast die komplette eigene Spielfeldhälfte.

Zudem lädt die Borussia ihre Gegner mit unerklärlichen individuellen Fehlern immer wieder zum Toreschießen ein.

"Wir haben Gegentore kassiert, die man durchaus als skurril und unnötig bezeichnen kann", sagt Klopp dazu.

Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten die Dortmunder zum selben Zeitpunkt erst fünf Gegentore kassiert.

• Offensive Durchschlagskraft stärken

Auch am anderen Ende des Spielfelds läuft es noch nicht rund. Die nackten Zahlen: Neun Tore und damit satte zwölf weniger als noch im Vorjahr, dazu eine mangelhafte Chancenverwertung von nur 18,8 Prozent.

"Nach vorne haben wir fast gar keine Durchschlagskraft gehabt", analysierte Marcel Schmelzer nach dem HSV-Spiel: "Wenn überhaupt, sind wir mit Flanken oder langen Bällen nach vorne gekommen."

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Für SPORT1-Experte Strunz hakt es bereits im Ansatz, die Spieler fänden derzeit "nicht so den richtigen Weg in die Tiefe."

Dort fehlt vor allem Robert Lewandowski als Anspielstation. Sechs Tore erzielte der Pole in der Vorsaison in den ersten sieben Spielen - genauso viele, wie Pierre-Emerick Aubameyang (3), Adrian Ramos (2) und Ciro Immobile (1) bisher zusammen.

"Ciro Immobile und Adrian Ramos sind gute Spieler, aber Lewandowski ist einfach nicht zu ersetzen", sagt auch Thomas Berthold in seiner SPORT1-Kolumne, "das ist noch mal ein großer Unterschied."

• Spielsystem verfestigen

SPORT1-Experte Thomas Helmer fällte über den Auftritt gegen Hamburg ein vernichtendes Urteil, sprach von "planlosem Gekicke".

Auch Klopp war alles andere als zufrieden: "Das ist kilometerweit entfernt von dem, was wir wollen."

Der Abgang von Lewandowski macht sich nicht nur in fehlenden Toren, sondern auch im Gesamtgebilde der Dortmunder Pressingmaschine bemerkbar.

"Da sind die Automatismen und Abläufe noch nicht so ideal, so dass sie in diesem Pressing-Gegenpressing-Umkehrspiel einfach aktuell nicht in der Lage sind, daraus ihr Spielsystem zu entwickeln", erklärte Strunz.

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Gerade deshalb fordert Berthold ein vorläufiges Ende der Systemwechsel und stattdessen "einen eingespielten Block, gerade jetzt, wo die Ergebnisse fehlen."

Hoffnung macht ausgerechnet der so schmerzlich vermisste Lewandowski.

"Auch wenn Dortmund am Samstag verloren hat: Sie haben eine gute Mannschaft", erklärte der Neu-Münchner, "nur haben sie im Moment sehr viel Pech mit verletzten Spielern."

• Personelle Alternativen schaffen

Genau da liegt auch für Klopp das größte Potenzial begraben. Die Verletztenmisere als Entschuldigung hernehmen möchte der BVB-Coach zwar nicht. Trotzdem betont er in den letzten Tagen immer häufiger, dass er mit der Rückkehr seiner Leistungsträger auch auf bessere Ergebnisse hofft:

"Wir müssen die zwei Wochen nutzen. Alle Spieler, die bisher nicht fit sind, wollen wir in den kommenden zwei Wochen so weit bringen, dass sie einen großen Schritt machen."

Immerhin Marco Reus, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan sollen nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen - und damit auch eine gehörige Portion mehr Kreativität und Offensivkraft.

• Selbstvertrauen zurückbringen

Dass man bei Schwarz-Gelb nicht alles verlernt hat, beweisen die starken Champions-League-Auftritte gegen den FC Arsenal (2:0) und bei RSC Anderlecht (3:0).

"Wir haben Qualität, wir haben Mentalität und damit alle Voraussetzungen für erfolgreichen Fußball", sagt Klopp und stärkt seinen Spielern den Rücken.

Auch Kapitän Hummels will sich nicht verrückt machen lassen. "Dass man eine Saison komplett durchmarschiert, das ist nun mal äußerst selten", erklärte der Innenverteidiger im "kicker".

Bestes Beispiel: In der Saison 2010/11 hatte der BVB nach sieben Spieltagen nur drei Punkte mehr als momentan auf dem Konto - und wurde am Saisonende mit der damaligen Rekordpunktzahl von 81 Zählern souverän Meister.

Damit der Glaube an ein ähnliches Kunststück zurückkehrt, sieht sich Klopp vor allem selbst in der Verantwortung:

"Jetzt bin ich als Trainer richtig gefordert."