Andre Breitenreiter präsentierte die Statistiken mit Stolz:
Starke Moral macht SC Paderborn Mut
24:11 Torschüsse, 9:0 Ecken, 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe - der Trainer des SC Paderborn nahm viel Positives aus der 1:2 (0:2)-Heimniederlage des Aufsteigers gegen Borussia Mönchengladbach mit.
Die beiden Zusatzzahlen 8 und 14 verschwieg Breitenreiter allerdings, dabei waren sie entscheidend.
Paderborn zahlt Lehrgeld
Wie schon beim 0:4 am Dienstag beim FC Bayern München kassierten die Ostwestfalen in diesen Minuten auch gegen die "Fohlen" zwei frühe Gegentore.
Pechzahlen, die in beiden Fällen die Niederlage einleiteten und gegen Mönchengladbach die Naivität der Gastgeber repräsentierten.
Bereits beim ersten Treffer von Patrick Herrmann war der stürmische SCP nach einem Ballverlust über den Flügel ausgekontert worden, sechs Minuten später kassierte er ein fast identisches Gegentor über die andere Seite.
"Brutale Bestrafung" für den SCP
"Wir haben forsch begonnen und sind dann zwei Mal im Umschaltspiel erwischt worden", analysierte Breitenreiter gewohnt trocken, sein Kapitän Uwe Hünemeier sprach von einer "brutalen Bestrafung".
Die Gladbacher bewiesen, dass sie in dieser Saison einen weiteren Schritt nach oben machen könnten. Die Belohnung: Platz 2 hinter dem FC Bayern, mindestens bis zum nächsten Wochenende
Paderborn machten die ersten beiden Kontakte mit Gegnern internationalen Formats aber trotzdem Mut.
Die Einstellung stimmt - das Ergebnis nicht
Bei den Bayern immerhin nicht vollkommen untergegangen und gegen Gladbach am Ende sogar am Remis geschnuppert, das war für Breitenreiter Grund für ein ausnehmend positives Fazit: "Ich bin sehr zufrieden und ziehe alle Hüte vor der Mannschaft."
Entscheidend war da unterm Strich gar nicht das Ergebnis, sondern die Einstellung.
"Wir geben 90 Minuten Vollgas. Das muss immer unser Ziel sein", sagte Hünemeier, der für seine starke Leistung die SPORT1-Note 2,5 erhielt.
So klang Paderborns Treffer bei SPORT1.fm
Lob vom Gegner
Und das reichte zusammen mit immer wieder aufblitzenden spielerischen Elementen nach sechs Spieltagen für immerhin acht Punkte und die Erkenntnis, dass die als Kanonenfutter verkaufte Mannschaft in der Liga mithalten und die vermeintlich Übermächtigen ärgern kann.
Gladbachs Trainer Lucien Favre verteilte da nicht nur artig Lob ("Wenn sie so weiter spielen, können sie überall punkten"), sondern wagte auch einen freundlichen Vergleich: "Das ist so ein bisschen wie Costa Rica bei der WM."
In Brasilien hatte die mittelamerikanische Überraschungsmannschaft fast das Halbfinale erreicht.
Aufsteiger im Lernprozess
Anders als Costa Rica ist Paderborn nach den ersten Rückschlägen aber noch voll im Rennen und mitten im Lernprozess.
Da kann auch eine Niederlage schon einmal so gelassen hingenommen werden wie von Jens Wemmer.
"Das passiert. Wenn wir alles perfekt machen würden, hätten wir schon 18 Punkte", sagte der Torschütze.