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China-Wahnsinn: SPORT1 zu Besuch bei Shanghai IPG

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China-Wahnsinn: SPORT1 zu Besuch bei Shanghai IPG

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So ticken die neureichen China-Klubs

Keine Nation macht den Weltfußball gerade so nervös wie China. Die Vereine kaufen Weltstars, geben dafür hunderte Millionen aus. SPORT1 zu Besuch bei einem dieser Klubs.
FBL-ASIA-CHN-SHANGHAISIPG-OSCAR
FBL-ASIA-CHN-SHANGHAISIPG-OSCAR
© Getty Images
Christoph Küppers
Christoph Küppers
von Christoph Küppers

Nicht nur der FC Bayern bereitete sich in den vergangenen Tagen in Katars Hauptstadt Doha auf den Start ins Fußball-Jahr 2017 vor.

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Auf dem Platz direkt neben dem Rekordmeister schuftete noch ein anderer Klub, der auch für viel Aufsehen im Weltfußball sorgt: Shanghai IPG.

Der südchinesische Verein bereitete sich auf dem Gelände der Aspire Academy in Doha auf die chinesische Super League Saison 2017 vor, die im März startet - und hat dabei Großes vor.

Gerade erst hat "SIPG" für 70 Millionen Euro Chelseas Brasilianer Oscar verpflichtet. Außerdem kamen Europameister Ricardo Carvalho und im vergangenen Jahr bereits Brasilien-Stürmer Hulk. Trainiert wird das bunte Ensemble aus einheimischen Profis und zugekauften Stars vom Portugiesen Andre Vilas-Boas.

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Bescheidenes Trainingsniveau

Und der hat nicht genug: Vor ein paar Wochen soll der Klub unfassbare 150 Millionen Euro für BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang 150 Millionen Euro für BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang geboten haben.

Im Training in Katar wirkte der Verein allerdings eher wie eine durchschnittliche Zweitligatruppe. Zwar waren die Trainingsformen anspruchsvoll, die meisten Spieler schienen mit dem Niveau aber eher überfordert. Und die, die es könnten - wie Oscar oder Hulk - passten sich dem Niveau an.

Vom Tempo, das die Bayern nur wenige Meter entfernt anschlugen, ist diese Mannschaft meilenweit entfernt.

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20 Mitarbeiter auf dem Platz

Alles nur heiße Luft also? Sind die hunderte Millionen, die in den Transfermarkt fließen, rausgeworfenes Geld? Allzu vorschnell sollte man nicht urteilen, denn auch die Strukturen werden gerade massiv ausgebaut. 

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Derzeit muss sich vieles noch einspielen, auch weil es an der Kommunikation hapert: Villas-Boas gab Anweisungen auf Englisch, sein Co-Trainer lief hinter ihm her, übersetzte gleichzeitig ins Chinesische. Auf dem Plan standen vor allem kurze, intensive Spielformen. Fast zwei Stunden ließ der portugiesische Coach pro Einheit trainieren.

Es gab viele Trinkpausen, einige Spieler pumpten nach wenigen Übungen.

Die Trainingsbegleitung ist allerdings sehr professionell. Am Rand arbeitet ein Stab von fast 20 Mitarbeitern: Co- und Torwart-Trainer, Video-Analysten, Sportwissenschaftler, Betreuer.

Kampf mit Haken und Ösen

Der Druck auf Villas-Boas und sein Team ist groß. Dank der Millionen-Investitionen soll der Portugiese Shanghai IPG zur Meisterschaft führen. Doch der chinesische Markt ist umkämpft.

Auch andere Vereine investieren irre Millionen-Summen. Stadt-Rivale Shanghai Shenhua holte etwa den Argentinier Carlos Tevez. Tianjin Quanjian mit Trainer Fabio Cannavaro lockte Belgien-Star Axel Witsel ins Reich der Mitte. Und weitere Stars sollen folgen - auch aus der Bundesliga.

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Dort ist längst eine heiße Debatte um die Transfers nach China entbrannt. Gladbachs Christoph Kramer sagte im Trainingslager in Marbella: "China ist der Markt, in dem es das meiste Geld gibt. Ich kann jeden verstehen, der darüber nachdenkt."

Anders als Raphael Guerreiro. Der BVB-Linksfuß im Trainingscamp in Marbella: "Wenn ein Spieler den Fußball wirklich liebt, dann braucht er diese Stimmung wie in der Bundesliga - volle Stadien und das ganze Drumherum."

Zur Besonnenheit ruft Carlo Ancelotti auf. Der Bayern-Coach hat keine Angst vor den China-Millionen, sagte in Katar: "Ich glaube, dass die europäischen Klubs vor den Vereinen in China sicher sind, weil in Europa der beste Wettkampf ist. Die meisten Spieler spielen nicht nur für Geld. Sie wollen gegen die besten Teams spielen."