Eine Kleinstadt, nein ein ganzer Landkreis in Aufruhr:
Dillingens Keeper sagt Wiese schmunzelnd den Kampf an
© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann / Karl Aumiller und Getty Images
Seit die SSV Dillingen am Freitagnachmittag die Verpflichtung von Tim Wiese vollendete, ist das Kreisliga-Schlusslicht aus dem bayrischen Schwaben in aller Munde.
"Ich freue mich, wenn er einmal bei uns vorbeischaut", sagte Klubchef Christoph Nowak. "Die Nummer 1 ist ihm sicher."
Was nicht heißt, dass der Stammtorwart seinen Platz kampflos räumt für den erfolgreichen Wrestling-Debütanten.
"Er hat die Trikotnummer 99 bekommen. Ich bevorzuge die 22. Mal schauen, wer sich durchsetzt", sagt Marco Manzano, der in allen bisher 13 Saisonspielen das Dillinger Tor hütete, dem Ex-Nationalspieler mit einem Schmunzeln den Kampf an.
Das Duell um den Platz im Kasten beschäftigt die Mannschaft, die schon den Hashtag #ManzanoVTheMachine" kreiert hat - in Anlehnung an Wieses Kampfnamen bei WWE.
Dillingen - Schießbude der Liga
Die Abstiegsproblematik aber löst das keineswegs. Denn nach dem Rückrundenauftakt stehen lediglich vier zu Buche.
Die Schießbude der Liga fing sich beim 0:1 in Altisheim das 34. Gegentor der Saison - Höchstwert.
An Manzano liegt es nicht, der Deutsch-Spanier wurde bereits dreimal in die FuPa-Elf der Woche gewählt. "Wahrscheinlich würde auch Tim Wiese drei, vier Tore kassieren", glaubt der 23-Jährige, der erst im Januar zur SSV wechselte.
Wiese? - "Ein geiler Typ"
Dabei hält Manzano große Stücke auf den Torwart und den Typen Wiese. "Pro Wiese!" postete er schon 2013 bei Facebook, als dieser sein Dasein in Hoffenheims Trainingsgruppe 2 fristete - und bei einem Trainingskick gegen Dillingen ein Strafstoßtor zum 19:0 der TSG beisteuerte.
"Er ist ein geiler Typ ", meint Manzano. "Es ist das Beste, wenn die Zuschauer gegen einen sind und Tim Wiese macht genau das. Die einen mögen ihn, die anderen nicht - und ich mag ihn."
Auch Wieses Engagement im Wrestling gefällt Dillingens Stammkeeper, da sich "The Machine" von keinem reinreden lasse.
Manzano hofft auf Einsätze von Wiese
Manzano gibt sich auch deswegen gönnerhaft: "Wegen mir kann er ruhig ein paar Spiele machen."
"Vielleicht haben die Gegner dann ordentlich Respekt vor ihm", hofft der Sportmanagement-Student.
Glaubt er daran, dass Wiese tatsächlich kommt - ob als Nummer 1 zwischen den Pfosten oder als furchteinflößender Reservist? "Ich traue ihm das zu."
Die Bühne wäre da, das schmucke Donaustadion dürfte dann mit bis zu 7000 Zuschauern ausverkauft sein.