Aus Sicht des Deutschen Fußball-Bundes sind in Sachen Kopfverletzungen die nötigen Maßnahmen getroffen – jetzt müssten diese umgesetzt werden.
Kopfverletzungen: DFB fordert Geduld
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"Neue Regelungen benötigen in den meisten Fällen etwas Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten", sagte Prof. Dr. Tim Meyer, der Vorsitzende der DFB-Kommission Sportmedizin SPORT1.
Konkret geht es dabei um "die kürzlich beschlossene Regeländerung, die eine dreiminütige Untersuchungs- und Behandlungszeit auf dem Spielfeld in Fällen von Kopfverletzungen vorsieht".
Außerdem entscheide jetzt ausschließlich der Mannschaftsarzt, ob ein am Kopf verletzter Spieler weiterspielen darf.
Bayerns Stürmer Robert Lewandowski hatte sich im Halbfinale des DFB-Pokals Oberkiefer und Nasenbein gebrochen und sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Trotzdem kehrte er zunächst auf den Platz zurück. (BERICHT: Ein gefährliches Spiel)
Ausschlaggebend sind die Vorgaben der FIFA. "Es ist Verbänden zwar erlaubt, zusätzliche Regelungen zu treffen", sagte Dr. Meyer. "Dabei sollte man sich aber nicht zwangsläufig an Verbänden mit vollkommen anderen Häufigkeiten von Kopfverletzungen orientieren."
Rugby, Eishockey oder American Football haben als Vollkontaktsportarten um einiges striktere Vorgaben, was den Schutz vor Kopfverletzungen und dauerhaften Schäden betrifft.