Der Tabellenletzte FC St. Pauli will auch nach dem zehnten sieglosen Spiel in Serie an Trainer Ewald Lienen (62) festhalten. Der Übungsleiter will alles versuchen, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Lienen setzt auf großes Latinum
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"Nach dieser Leistung finden wir nicht, dass wir am Trainer rütteln müssen", sagte Geschäftsführer Andreas Rettig nach dem 0:2 (0:1) beim 1. FC Heidenheim: "Es ist eine schwierige Situation für uns. Aber St. Pauli ist bekannt dafür, dass wir zusammenrücken – gerade wenn es eng wird."
Lienen dünnhäutig
Nach 14 Spielen haben die Hamburger nur sechs Punkte auf dem Konto und bereits fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsrang. Direkt nach der Pleite am Samstag präsentierte sich Lienen dünnhäutig und raunzte im TV-Interview den Sky-Reporter an, weil dieser keinen Aufwärtstrend im Spiel der Kiezkicker erkannt hatte.
"Was meinen Sie mit 'keine Verbesserungen zu erkennen'? Das finde ich jetzt leicht unverschämt von Ihnen", sagte Lienen. Der Trainer wertete den Auftritt als bestes Spiel der vergangenen Wochen: "Wir haben ein Lebenszeichen gesendet."
Lienen will kämpfen
Am Sonntag gab sich der 62-Jährige bereits wieder kämpferisch. "Wir sind nach vorne gerichtet. Wir arbeiten jeden Tag und jede Minute daran, das Schiff in die richtige Richtung zu lenken", sagte Lienen. Eine Diskussion um sein Amt bringe nichts: "Das hilft mir nicht weiter, das hilft niemandem weiter. Uns hilft nur harte Arbeit weiter."
Aufgeben will er noch lange nicht. Auf die Frage, ob er mit seinem Latein am Ende sei, antworte Lienen scherzhaft: "Ich habe das große Latinum. Also habe ich noch sehr viel Vokabular im Köcher."