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Heftiger Aufprall in der 3. Liga: Der Niedergang des SC Paderborn

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Heftiger Aufprall in der 3. Liga: Der Niedergang des SC Paderborn

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Der tiefe Fall des SC Paderborn

Vor 20 Monaten noch Bundesliga-Spitzenreiter, nun in der dritten Liga: Der SC Paderborn badet die Konsequenzen vieler falscher Entscheidungen aus.
Der SC Paderborn steht nach dem Abstieg vor einer ungewissen Zukunft
Der SC Paderborn steht nach dem Abstieg vor einer ungewissen Zukunft
© Imago

Ratlos und mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des SC Paderborn vom Platz. Wie das alles passieren konnte, wusste wohl niemand so recht. Vor 20 Monaten stand der SCP noch auf  Platz eins der Bundesliga. Danach folgte der tiefe Fall.

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Innerhalb eines Jahres stürzten die Ostwestfalen aus der Bundesliga in die Drittklassigkeit ab. Am letzten Spieltag besiegelte das 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg den zweiten Abstieg in Folge. (Die Tabelle der 2. Bundesliga)

Die Konsequenzen: weitreichend. Paderborn muss in Liga 3 herbe Einnahmenverluste hinnehmen, nur drei Spieler besitzen derzeit einen gültigen Vertrag für die Spielklasse - keiner von ihnen stand gegen Nürnberg in der Startformation. Zudem deutete Mäzen und Präsident Wilfried Finke nach dem Spiel bei Sky seinen Rücktritt an.

"Wenn die derzeitige Situation unverändert anhält und ich mich aufgrund der medialen Darstellung weiter extrem unwohl fühle, dann werde ich in Rücksprache mit meinen Weggefährten im Verein meinen vorzeitigen Abschied vorbereiten", sagte Finke, der den Klub seit fast zwei Jahrzehnten führt.

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Saglik entschuldigt sich

Die Spieler standen ebenso unter Schock. "Es gibt bestimmt eine Erklärung dafür, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte ein ratloser Mahir Saglik bei SPORT1: "Ich bin irgendwie leer. Mir fehlen die Worte Eine solche Saison habe ich noch nicht erlebt. Ich kann mich nur entschuldigen. Bei unseren Familien, bei allen, die uns unterstützt haben."

Moritz Stoppelkamp ergänzte: "Wir haben es sportlich nicht hinbekommen, in anderen Bereichen aber auch nicht."

Saison voller Missverständnisse

Wahre Worte. Die Niederlage gegen die Franken war der Schlusspunkt unter ein Paderborner Jahr voller Missverständnisse. "Das war der Abschluss einer katastrophalen Saison. Der komplette Verein hat versagt. Es gab viele Gründe", sagte Stoppelkamp. 

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Der unerfahrene Coach Markus Gellhaus als Nachfolger von Andre Breitenreiter wurde den hohen Erwartungen zu keinem Zeitpunkt gerecht. Auch der Kader wurde kaum qualitativ verstärkt, die Abgänge der Leistungsträger Elias Kachunga, Mario Vrancic, Lukas Rupp und Uwe Hünemeier nie verkraftet.

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Ungewisse Zukunft

Das Experiment mit Trainer-Neuling Stefan Effenberg scheiterte anschließend krachend, und auch im Endspurt schaffte es Nachfolger Rene Müller nicht, den Karren noch aus dem Dreck zu ziehen. (Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Zum Verhängnis wurde den Ostwestfalen ihre Heimschwäche: Der letzte Sieg vor eigenem Publikum datiert vom 16. Oktober 2015.

"Es wurden viele Fehler gemacht, sowohl auf dem Platz wie auch daneben", so Müller bei SPORT1.

Die Konsequenzen: In der Dritten Liga erleidet Paderborn massive Finanzeinbußen. Die Fernseheinnahmen sinken von rund zehn auf weniger als eine Million Euro, der Etat sinkt von 22 auf 10 Millionen Euro.

Bewältigt werden muss der Neuanfang von einer neuen Führung. Laut Westfalen-Blatt soll Vize-Präsident Martin Hornberger auf Finke folgen, während die anderen Stellvertreter Josef Ellebracht und Dr. Rudolf Christa zusammen mit ihm hinwerfen. Rene Müller dagegen wird Coach bleiben - und Möbelhaus-Unternehmer Finke zumindest als Sponsor den tiefen Fall lindern.