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2. Bundesliga: Stefan Effenberg neuer Trainer beim SC Paderborn

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Effenberg "soll Spektakel liefern"

Provinzstadt Paderborn und Reizfigur Stefan Effenberg - kann das funktionieren? Andreas Möller ist bei SPORT1 optimistisch, SPORT1-Kolumnist Christian Beeck gespannt.
Stefan Effenberg beim SC Paderborn
Stefan Effenberg beim SC Paderborn
© SPORT1-Grafik: Paul Hänel

Große Schlagzeilen waren nie die Sache des SC Paderborn.

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Selbst im einzigen Jahr Erstklassigkeit in der vergangenen Saison pflegten die Ostwestfalen ihr Image des provinziellen Außenseiters. Auf der Bank leitete der emsige Andre Breitenreiter die Geschicke, der in seiner Bodenständigkeit von seinem Nachfolger Markus Gellhaus sogar noch übertroffen wurde.

Doch seit diesem Dienstag sind diese Zeiten wohl vorbei. Denn mit Gellhaus-Nachfolger Stefan Effenberg haben sich die Paderborner das enfant terrible des deutschen Fußballs ins Haus geholt. Klub-Präsident Wilfried Finke ist entzückt: "Die Chemie passt!"

Doch wächst mit dem solide geführten Zweitligisten und Ex-Stinkefinger Effenberg wirklich zusammen, was zusammen gehört?

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Möller: "Das muss er machen!"

Für SPORT1-Experte Andreas Möller, selbst lange Jahre Effenbergs Wegbegleiter in der Nationalmannschaft, ist die Sache klar: "Das muss er machen!"

Wenn Effenberg ins Trainergeschäft wolle, sei Paderborn der richtige Einstieg. "Man kann nicht hoffen, dass der FC Barcelona anruft", sagte Möller zu SPORT1.

Effenberg selbst schlägt nach der Unterschrift seines Vertrags bis 2017 in die gleiche Kerbe: "Für den Einstieg in dieses Metier ist Paderborn eine Top-Adresse, was auch die eindrucksvollen Karrieren meiner Vorgänger zeigen."

Ob Breitenreiter, Roger Schmidt oder Andre Schubert - sie alle saßen bei Paderborn auf der Bank und trainieren nun in der Bundesliga die Schwergewichte Schalke, Leverkusen und Mönchengladbach.

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SPORT1-Kolumnist Christian Beeck sieht auch Paderborn als Gewinner des Coups. "Der große Fußball kehrt zum SC Paderborn zurück", sagte der frühere Spieler und Manager: "Wenn du so einen Menschen in deinen Verein holst, hast du eine öffentliche Wahrnehmung, ein öffentliches Interesse. Darum geht es ja im Fußball. Es soll Spektakel geliefert werden. Das kriegen sie auch mit Effe."

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 Stefan Effenberg
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Die Karriere von Stefan Effenberg

Ohne Trainererfahrung in den Abstiegskampf

Doch reicht das? Paderborn krebst als 15. im Abstiegskampf in der 2. Bundesliga. Die Situation ist prekär. Effenberg hat zwar seit 2012 eine Trainerlizenz, Praxiserfahrung als Cheftrainer sammelte er seitdem aber nicht.

Doch der 47-Jährige sieht Potenzial für mehr als Existenzkampf: "Der SCP verfügt über viel Qualität im Kader, daraus müssen wir jetzt möglichst schnell ein erfolgreiches Team formen."

Auch Möller sieht in Effenbergs fehlender Trainererfahrung "kein Problem". Es gebe inzwischen bei allen Erst- und Zweitligisten einen Trainerstab, der Effenberg entlasten könne.

Effenberg bringt Co-Trainer mit

In Paderborn ist dies Co-Trainer Asif Saric, der seit 2008 im Verein ist und von dritter bis erster Liga alles durchlebt hat. Dazu bringt Effenberg mit Sören Ostermann einen weiteren Assistenten mit, der zuletzt die ungarische U19 betreute. Auch er ist noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt im Profigeschäft.

Für Möller wird es bei Effenberg aber ohnehin auf eines ankommen: "Ob er die Spieler erreicht. Dass sie alles für ihn rausholen und das umsetzen, was er will. Er war eine Spielerpersönlichkeit, hat viel erlebt. Die Basis ist da. Alles andere liegt am Umgang mit den Spielern."

Beeck: "Vorbildwirkung sieht anders aus"

Doch gerade im Umgang war Effenberg nicht immer der einfachste. Die Liste der Skandale ist lang, reicht vom Stinkefinger bei der WM 1994 bis zu seiner Alkoholfahrt beim diesjährigen Oktoberfest. "Vorbildwirkung sieht anders aus", bemängelte Beeck.

Für Möller sind die Eskapaden der Vergangenheit allerdings keine Argumente gegen Effenbergs Trainerkarriere. "Ich glaube, dass es eher sogar positiv ist, dass er als Spieler so war. Er kann den Spielern vermitteln: 'Hätte ich mich damals vielleicht anders verhalten, wären wir vielleicht sogar noch erfolgreicher gewesen'", glaubt der Weltmeister von 1990.

Dass die Medienfigur Effenberg einen guten Einfluss auf die Leistung der Mannschaft haben könnte, vermutet auch Beeck: "Der Fokus liegt auf Effe. Die Leute haben was zu erzählen, die Mannschaft kann in Ruhe arbeiten."

Ob erfolgreich oder nicht, das Image der grauen Maus hat der SC Paderborn abgelegt. Und für Stefan Effenberg ist der lang ersehnte Einstieg ins Trainergeschäft geschafft.