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Kolumne von Christian Beeck zum Abstiegskampf der Zweiten Liga

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Kolumne von Christian Beeck zum Abstiegskampf der Zweiten Liga

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"Bretter" für St. Pauli und 1860

Christian Beeck widmet sich in seiner Kolumne den Abstiegskandidaten. Er glaubt an Aues Rettung, was für die Löwen und St. Pauli schlimme Folgen haben kann.
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© SPORT1/getty

Hallo Zweitliga-Freunde,

vor dem letzten Spieltag der Zweiten Liga am Sonntag geht es extrem eng zu. Oben wie unten. Ich finde das faszinierend, richtig spannend. In meiner Kolumne habe ich mir deshalb diesmal Gedanken zur Situation der Abstiegskandidaten vor dem Showdown gemacht.

SV Sandhausen:

Sandhausen schien schon gerettet, dann kam der Drei-Punkte-Abzug. So etwas ist im ersten Augenblick natürlich sehr hart, muss aber schnell abgehakt werden. Im Fußball kann immer so viel passieren, als Profi kennt man das. Die Situation in Sandhausen ist allerdings etwas  schwieriger. Man dachte, die Saison wäre vorbei und man hat die Klasse gehalten. Jetzt ist es vom Kopf her unheimlich schwierig, sich wieder auf den Abstiegskampf zu fokussieren. Nun müssen Kopf und Körper umschalten und professionell funktionieren. Das Spiel in Bochum ist lösbar, der VfL hat keinen Lauf und grundsätzliche Probleme. Deshalb denke ich, dass Sandhausen drin bleiben wird.

Greuther Fürth:

Auch für die SpVgg Greuther Fürth wird der letzte Spieltag zum Nervenspiel. Die Mannschaft muss einfach das zeigen, was sie kann und das Spiel bei RB Leipzig gewinnen. Das ist aber nicht so einfach, wie sich das anhört. Die ganze Philosophie von RB Leipzig ist so angelegt, dass man immer eine bestimmte technische und taktische Grundidee zeigen will und muss, egal auf welchen Tabellenplatz man steht. Das wird wirklich nicht leicht für die Fürther.

FC St. Pauli:

Noch schwerer wird es allerdings für St. Pauli in Darmstadt. Die Mannschaft von Ewald Lienen hat sich in den letzten Spielen echt gefangen. Darmstadt muss unbedingt gewinnen, um in die Bundesliga aufzusteigen und ist auch die bessere Mannschaft. St. Pauli kann sich nicht hinten reinstellen, sondern muss etwas für das Spiel tun. Das kommt den Lilien mit ihren schnellen Spielern wie Marcel Heller entgegen.

1860 München:

Ganz ähnlich ist die Situation für 1860 München. Das Spiel in Karlsruhe ist ein richtiges Brett. Der KSC will in die Bundesliga und ist ebenfalls das bessere Team. Und sollte etwa Aue parallel in Heidenheim gewinnen, wird es ganz eng für die Löwen.

FSV Frankfurt:

Fußball ist verrückt. Aber was beim FSV Frankfurt passiert ist – so etwas habe ich überhaupt noch nie gehört. Einen Spieltag vor Schluss wird der Trainer entlassen und dann geht es mit dem neuen Trainer direkt ab in die Waschstraße. Und so sollen dann die nötigen Punkte für den Klassenerhalt oder die Relegation geholt werden. Irgendetwas verrücktes musste Tomas Oral  ja machen. Es wird sich zeigen, ob diese kuriose Aktion hilft, um in Düsseldorf die nötigen Punkte für den Klassenerhalt oder die Relegation zu holen.

Erzgebirge Aue:

Aue hat wirklich eine tolle Rückrunde gespielt, auch wenn sich zwischendurch mal einen Durchhänger hatten. Anschliessend haben sich aber alle wieder zusammengerauft, was ich klasse finde. Vom Zeugwart bis zum Präsidenten haben alle gesagt: Wir wollen in der Liga bleiben! Und ich gehe davon aus, dass Aue es auch packt.

Ich mag es sehr, dass in Aue mit den wenigen Mitteln sehr effektiv gearbeitet wird. Andere Vereine geben wesentlich mehr Geld aus. 1860, Fürth, St. Pauli haben deutlich höhere Etats, ohne dass viel mehr dabei rauskommt. Klubs wie Aue oder der FSV Frankfurt haben immer meine Sympathie, weil die Verantwortlichen viel härter für ihre Entscheidungen bestraft werden. So einfach mal einen Spieler nachschießen oder Prämien erhöhen, ist da im Etat nicht vorhanden.

Euer Christian Beeck

Christian Beeck absolvierte während seiner Profilaufbahn insgesamt 79 Bundesliga- und 88 Zweitligaspiele. Neben Union Berlin war er unter anderem für Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf und Energie Cottbus am Ball. Für Union und Cottbus war Beeck nach seiner aktiven Zeit als Spieler auch im Management tätig. Für SPORT1 analysiert Beeck seit dieser Saison das Geschehen rund um die Zweite Liga.