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League of Legends: Der Lethality-Wert im Brennpunkt

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League of Legends: Der Lethality-Wert im Brennpunkt

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Lethality-Wahnsinn unter der Lupe

Nach dem Lethality-Buff sind die Items mit diesem Wert äußerst beliebt. Champions wie Jhin und Varus nutzen dies aus. Ein Nerf scheint unumgänglich zu sein.
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© probuilds.net
Marco Gnyp
Marco Gnyp
von Marco Gnyp

Lethality ist in den vergangenen Wochen eines der heißdiskutiertesten Themen in der League of Legends-Szene gewesen. Der Wert wurde mit Patch 7.2 deutlich verstärkt und ist aktuell auf drei ausgebauten Items vorhanden – diese schossen nach dem Buff auf der Popularitätsskala deutlich nach oben.

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Lethality ersetzte im großen Pre-Season-Patch den Wert Flat Armor-Penetration. Geplant war, dass Lethality das Late-Game-Potential von Champions wie Zed oder Rengar, die unbedingt früh einen Vorsprung erspielen müssen, anhebt, dafür aber im Early-Game die Stärke ein wenig reduziert.

Die Folge war aber, dass die Items mit Lethality kaum gebaut wurden und Champions wie Lucian, die diese Early-Game-Builds ausgenutzt haben, gänzlich verschwunden sind. Während Youmuu's Ghostblade schrittweise nach und nach beliebter wurde und auch Edge of Night immer häufiger Anwendung fand, lag es eher an den zusätzlichen Boni der Items und weniger an Lethality selbst.

So wurde Lethality, das mit dem Level des Gegners skaliert, in Patch 7.2 gebufft: Anstelle von 40% gibt Lethality von Anfang an 60% des maximalen Wertes, dazu kommt ein mit dem Level des Gegners skalierender Betrag. Der Buff um 50% ist massiv und macht sich deutlich bemerkbar.

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In der Woche zwischen dem 12. und 19. Februar waren die beiden Lethality-Items Edge of Night und Youmuu's Ghostblade laut lolking.net in Ranked Games mit Abstand die beliebtesten überhaupt. Auch in der professionellen Szene sind sie aktuell auf mehreren Champions nicht wegzudenken.

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Edge of Night wird zum Must Have

Das mit Patch 6.22 eingeführte Item Edge of Night besitzt innerhalb eines Kampfes ohne die aktive Fähigkeit eine Goldeffizienz von 98,95%. Außerhalb eines Kampfes steigt dieser Wert auf 106,69% an, denn der Gegenstand bietet in dieser Zeit noch 20 Movement-Speed.

Das Spell-Shield eignet sich in einigen Fällen hervorragend dafür, eine Fähigkeit des Gegners zu blocken und damit viel Schaden zu verhindern. Das Item muss nur für 1,5 Sekunden kanalisiert werden, um aktiv zu sein. Währenddessen kann sich der Anwender sogar bewegen, wenn auch verlangsamt. Dies reicht beispielsweise aus, um eine Ziggs-Ultimate, einen Ashe-Arrow oder eine Caitlyn-Ultimate zu blocken.

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Weitere Anwendungsbeispiele sind die Reaktionen auf einen Twisted Fate-Teleport per Ultimate, eine Nocturne-Ultimate oder Teleports generell. Zusätzlich kommen noch normale Fähigkeiten dazu, die geblockt werden können und den Wert des Items über ein gesamtes Spiel hinweg massiv steigern.

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Der Cooldown von Edge of Night wurde gleichzeitig mit dem Lethality-Buff von 45 auf 30 Sekunden reduziert. Somit erhielt der Gegenstand mit Patch 7.2 zwei massive Buffs. In Kombination mit der Tatsache, dass er angenehm zu bauen ist (kein B.F. Sword!) und schon ohne das Spell-Shield eine gute Goldeffizienz besitzt, ist es keine Überraschung, dass Edge of Night aktuell einen wahren Hype erlebt.

Youmuu's Ghostblade: Edge of Nights Komplize

Während Edge of Night in der Regel als zweites Item geholt wird, um Lethality zu stacken, fällt die erste Wahl normalerweise auf Youmuu's Ghostblade. Wie schon zu Zeiten von Flat Armor Penetration bietet das Item eine Reihe von wertvollen Stats für vergleichsweise wenig Gold.

Im Kampf liegt die Goldeffizienz bei 97,13%, mit der aktiven Fähigkeit, die dem Spieler 20% Movement-Speed für sechs Sekunden gibt, liegt dieser Wert sogar bei 124,37%. Außerhalb des Kampfes erhöhen sich beide Werte um jeweils rund 8%, da der Gegenstand in einem solchen Fall ebenfalls 20 Movement-Speed gewährt. Diese 20 Movement-Speed von Youmuu's Ghostblade und Edge of Night können sogar gestapelt werden.

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Die beiden Items sind einzeln betrachtet bereits effizient und mit ihrer jeweiligen Utility in einer Vielzahl an Situationen nützlich. Die insgesamt 35 Lethality haben nach dem Buff in 7.2 eine verheerende Wirkung im Early-Game, denn häufig gesellen sich noch 24 Lethality aus den Runen dazu.

Ghostblade und Edge of Night sind in der Regel bereits zu Beginn des Mid-Games nach rund 20 Minuten vorhanden. Gegen Champions um Level 10 herum ergibt 59 Lethality fast 50 Flat Amor Penetration. Champions, die zu diesem Zeitpunkt noch kein Gold in Armor investiert haben, erleiden daher meistens True Damage von den Auto-Attacks und Fähigkeiten des Angreifers, die physischen Schaden verursachen.

In einigen Situationen gesellt sich noch Duskblade of Draktharr hinzu, das unter anderem weitere 15 Lethality und Utility bietet. Häufig, basierend darauf, wieviele Tanks der Gegner hat und wie stark diese sind, wird das Item oft übersprungen und stattdessen direkt Last Whisper für prozentuale Armor Penetration gebaut.

Jhin und Varus dominieren

Die Anzahl an Champions, die gerne früh Lethality stapeln, ist überschaubar, hängt aber mit den Kits und Spielstilen der Charaktere zusammen. Die beiden größten Übeltäter in dieser Hinsicht sind die AD-Carrys Jhin und Varus.

Regionsübergreifend sind sie im Spring Split die mit Abstand beliebtesten Champions auf dieser Position. Für sie sprechen ihre hohe Reichweite, guter Wave-Clear, Crowd Control und Ultimates mit hohem Einfluss.

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Da ihre Fähigkeiten für AD-Carrys überdurchschnittlich viel Schaden verursachen, eignet sich Lethality in Kombination mit rohem Attack-Damage hervorragend als gewünschter Wert aus Gegenständen.

Seit Einführung des First Turret Golds ist es umso wichtiger, den ersten Tower des Spiels zu zerstören. Mit Lethality und dem damit verbundenen frühen Power-Spike ist es möglich, einen Schneeball loszutreten und mithilfe des zusätzlichen Golds das Spiel nach und nach zugunsten des eigenen Teams zu beeinflussen.

Weitere Lethality-Kandidaten

Die genannten Punkte treffen auch auf Champions in anderen Positionen zu: Jayce, Rengar oder Zed wollen sich früh Vorteile erspielen und einen Schneeball starten. Ihre Fähigkeiten verursachen viel physischen Schaden, weswegen Lethality für sie den idealen Wert darstellt.

Auch sie profitieren von den Item-Boni wie Movement-Speed oder dem Spell-Shield, denn Bewegung auf der Karte und in Team-Fights ist äußerst wichtig. Da die Champions überwiegend Nahkämpfer sind (mit Ausnahme von Jayce in seiner Kanonenform), leben sie mit offensiven Items in größeren Team-Fights gefährlich. Ein zusätzliches Spell-Shield und Movement-Speed auf Aktivierung können häufig über Leben und Tod entscheiden.

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Graves ist ein weiterer Kandidat, der seit dem Buff in 7.2 gerne auf Lethality setzt. Er verursacht mit zwei seiner Fähigkeiten massiven physischen Schaden und kann ebenfalls früh im Spiel großen Einfluss ausüben. In Kombination mit Last Whisper bleibt er auch im Late-Game für jeden gegnerischen Champion gefährlich.

Auch auf Kha'Zix ist Lethality prinzipiell gerne gesehen, doch wie bei Graves hilft dieser Wert dem Champion bei seinem Clear durch den Jungle kaum. Da das Jungle-Item in der Regel zuerst ausgebaut wird und bei Kha'Zix aufgrund der Cooldown-Reduktion Black Cleaver häufig folgt, ist es anschließend meist schon zu spät bzw. unsinnig, Lethality zu stapeln.

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Dies bedeutet aber nicht, dass nicht zumindest eines der Lethality-Items den Weg ins Inventar von Kha'Zix findet. Nur werden bei diesem Champion im Gegensatz zu Varus oder Jhin Youmuu's Ghostblade und Edge of Night nicht die ersten beiden Gegenstände sein. Häufig macht es eher Sinn, eines dieser Items im Mid-Game zu kaufen und sich ansonsten auf andere mit Attack-Damage oder Last Whisper zu fokussieren.

Zwei weitere Champions, auf denen Lethality-Items keine falsche Entscheidung sind, sind Miss Fortune (als AD-Carry) und Talon. Viele der oben genannten Gründe treffen auch auf diese Charaktere zu, allerdings finden sie nur selten bis gar keine Spielzeit in Profi-Matches, da ihre Makel bessere Alternativen zulassen.

In der Solo-Queue kommt es aber deutlich häufiger vor, dass diese Champions gewählt werden. Es kann in einem solchen Fall nicht schaden, auf Ghostblade, Edge of Night und Co. zu setzen. Wie verheerend eine Miss Fortune-Ultimate mit Lethality-Items sein kann, zeigte Immortals Cody Sun in der NA LCS gegen Team Liquid.

Fazit: Lethality ist zu stark

Mit dem Buff von Lethality hat Riot Games es in Patch 7.2 etwas übertrieben. Die Items Edge of Night und Youmuu's Ghostblade sind aktuell nicht mehr aus dem Spiel wegzudenken und erschweren nicht nur anderen Items, sondern ganzen Champions den Weg ins kompetitive League of Legends.

Der Grundgedanke hinter der Einführung von Lethality als skalierende Armor-Penetration war, die Stärke im Early-Game etwas zu verringern und den Champions, die auf Items mit Lethality setzen, im Late-Game mehr Einfluss zu geben.

Die Lethality-Items werden aber weiterhin genutzt, um früh einen Schneeball zu starten und Gegenspieler ohne Armor-Items hart zu bestrafen. Dies entspricht quasi dem Stand der vergangenen Saison, den Riot eigentlich verändern wollte.

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Ein Nerf von 60% auf 50% sofortige Lethality ohne den skalierenden Wert, was die Mitte zwischen dem Status vor und nach Patch 7.2 darstellen würde, könnte möglicherweise ein Weg sein, gleichwertige Alternativen für Varus, Jhin und die beiden Items zu eröffnen.

Gleichzeitig ist es ein feiner Balanceakt, um den Wert Lethality nicht nutzlos zu machen. In der Vergangenheit traf Riot bereits mehrfach fragwürdige Entscheidungen, indem nicht nur ein Champion, sondern zudem auch noch dessen Core-Items generft wurden und er somit vollständig von der Bildfläche verschwand.

Eine derartige Vorgehensweise ist im Fall Varus, Jhin und Lethality nicht zu empfehlen. Das Hauptaugenmerk sollte zunächst auf Lethality liegen, anstatt die Champions, die die Stärke von Lethality aktuell ausnutzen, direkt mitzunerfen.