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DEL: Steven Pinizzotto gibt EHC Red Bull München einen Schub

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DEL: Steven Pinizzotto gibt EHC Red Bull München einen Schub

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Prügel-König gibt Red Bull den Kick

Meister München gleicht in Berlin die Halbfinalserie gegen die Eisbären aus. Der Schlüssel zum Erfolg ist der schlagkräftige Enforcer Steven Pinizzotto.
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© Imago

Als Don Jackson spürte, dass sein Team dringend aufgeweckt werden müsste, ließ der Trainer den harten Hund von der Leine. (Die DEL-Playoffs LIVE im TV auf SPORT1)

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Und Steven Pinizzotto machte das, was er am besten kann: Er teilte aus, checkte seine Gegenspieler, sorgte für Unruhe auf dem Eis - und damit für die Wende im zweiten Halbfinale zugunsten des Meisters Red Bull München bei den Eisbären Berlin.

"Das ist Play-off-Eishockey, und da bin ich sehr gut", sagte Pinizzotto nach dem 2:1-Auswärtssieg, mit dem der Titelverteidiger die Best-of-Seven-Serie gegen den DEL-Rekordmeister zum 1:1 ausglich.

Goons vor allem in Playoffs gefragt

Keine Frage: Die Zeit der Bad Guys in der DEL ist gekommen. Je enger und wichtiger die Spiele sind, desto wichtiger werden die Profis, die die Kämpfe auf dem Eis übernehmen. Sie werden Sheriff, Enforcer oder Goon genannt. Sie sollen das Team pushen, die Stars beschützen und den Gegner aus dem Konzept bringen.

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Die Nürnberg Ice Tigers, die durch das 3:5 bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntag den 1:1-Ausgleich in der Halbfinalserie kassierten, haben dafür den Kanadier Brandon Prust nachverpflichtet. Bei den Eisbären schmeißt sich Alex Roach gerne ins Getümmel.

Und München hat dafür Pinizzotto. Die Aggressivität des zuvor verletzten Deutsch-Kanadiers hatte München bei der Auftaktniederlage gegen Berlin gefehlt.

Pinizottos Härte hilft Red Bull

Im Spiel am Sonntag kehrte Pinizzotto zurück - und mit ihm die Härte und der Erfolg. Der 32-Jährige kassiert zwar drei Strafen, mit seinem körperlich robusten Spiel verunsicherte er aber auch die anfangs starken Berliner. Auch beim 1:1-Ausgleichstreffer von Keith Aucoin störte Pinizzotto maßgeblich vor dem Tor.

Die NHL und ihre Prügeleien - auch wenn es sich hart anhört, irgendwie gehört das doch zusammen. Kaum ein Spiel vergeht, ohne dass sich nicht mindestens ein Pärchen in die Wolle kriegt. Selbst bei Preseason-Games wie zwischen den Philadelphia Flyers und den New York Rangers fliegen die Fäuste
Auch Brad Marchand von den Boston Bruins (l.) und Mitch Callahan von den Detroit Red Wings gehen nicht zimperlich miteinander um. SPORT1 zeigt die Prügel-Festivals aus der besten Eishockey-Liga der Welt
Shawn Thornton ist auch einer, der sich bei Schlägereien immer hervortut, wie hier noch im Trikot der Bruins gegen Montreals Brandon Prust. Mittlerweile spielt - oder kämpft - Thornton für die Florida Panthers
Gegen die Pittsburgh Penguins übertrieb es der "Goon" (deutsch: Schlägertyp) allerdings. Er riss den mit dem Schiedsrichter diskutierenden Brooks Orpik um und prügelte auf den am Boden liegenden Penguins Verteidiger ein. Orpik lag bewusstlos auf der Eis
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Prügel-Profis: Die Aufmischer der NHL

Pinizzotto, 1,85 Meter groß und 91 Kilogramm schwer, hat sich die Wörter "strength" (Stärke) und "courage" (Mut) auf den Körper tätowieren lassen. Und so spielt er auch. In der Hauptrunde kam der Angreifer in 26 Spielen nur auf vier Tore, dafür aber auf 114 Strafminuten.

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Vor allem im Faustkampf ist der frühere NHL-Profi berüchtigt. Dem Straubinger Mike Cornell verpasste er einen Nasenbeinbruch, dem Mannheimer Nationalspieler Denis Reul vor einem Jahr sogar einen doppelten Kieferbruch.

Rückendeckung vom Meistercoach

Aber auch Trash-Talk gehört zu Pinizzottos Repertoire. Den Nürnberger Torhüter Jochen Reimer, sonst ein höchst ausgeglichener Zeitgenosse, brachte der Münchner im November mit einem Spruch dazu, auf ihn loszugehen und einzuprügeln.

Kurioserweise tat Reimer damals das, was eigentlich Pinizzottos Aufgabe ist: Er weckte sein Team auf. Nürnberg gewann nach 1:5-Rückstand noch 6:5.

So sehr er auf dem Eis auch polarisiert, sein Trainer ist froh, ihn in seinen Reihen zu haben. Don Jackson, in seiner aktiven NHL-Karriere selbst kein Kind von Traurigkeit, verteidigt das Raubein nach jedem Vorfall. Denn der DEL-Rekordtrainer weiß: Auch auf die Bad Guys kommt es im Titelkampf an.