Es war DER Schocker am "Hammer-Dienstag" der DEL, an dem gleich drei Viertelfinal-Partien im entscheidenden siebten Spiel ihre Entscheidung fanden.
Ohr zerfetzt: Der härteste DEL-Crack
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Im Endspiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Augsburger Panthern streifte ein Schlagschuss von Teamkollege Patrick Reimer den deutschen Nationalspieler Yasin Ehliz so unglücklich am Kopf, dass dessen Ohr nach eigener Aussage "komplett gespalten war".
Ehliz will zurück aufs Eis
Blutüberströmt und mit brummendem Schädel wurde Ehliz daraufhin direkt vom Eis ins Krankenhaus gebracht, wo die Horrorverletzung mit 20 Stichen genäht wurde.
Noch verrückter als die Verletzung selbst: Der eisenharte Ehliz wollte nach der halbstündigen Behandlung wieder zurück aufs Eis.
"Der Plan war, dass ich kurz ins Krankenhaus fahre und dann wieder hier her komme und je nach Spielstand wieder auf das Eis gehe. Aber dann haben die Jungs geführt und ich bin duschen gegangen. Die letzten beiden Minuten habe ich dann wieder am Eis verfolgt", sagte der Eishockey-Profi der Bild.
"Er ist ein Krieger"
Mit einem dicken Turban rund um den lädierten Kopf feierte Ehliz das Weiterkommen der Ice Tigers nach dem 5:3 (1:1, 2:0, 2:2)-Heimsieg, mit dem die Nürnberger die Viertelfinaleserie gegen die Panther doch noch drehten. Fürs Halbfinale gegen die Grizzlys Wolfsburg meldete sich der 24-Jährige schon wieder einsatzbereit.
"Ich war sehr in Sorge um Yash, Patrick hat einen harten Schuss, jeder auf der Bank war sehr besorgt. Aber er ist ein Krieger. Das zeigt einmal mehr den Charakter dieser Mannschaft", zeigte sich Ice-Tigers-Coach Ron Wilson nach der Partie emotional.
Comeback gegen Wolfsburg
Weil sich der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht bestätigte, steht Ehliz' Einsatz am Freitag offenbar auch aus medizinischer Sicht nichts im Weg, wenn die Wunde am Ohr gut verheilt.
"Übeltäter" Reimer tat sein unglücklicker Schuss indes Leid: "Es ist nie schön, wenn man einen Spieler abschießt, sei es Mitspieler oder ein Gegner, aber leider ist es passiert. Aber da merkt man halt, was Yasin für ein Kämpfer ist. Andere Spieler hätten da sicherlich ganz anders reagiert."