Auf die Frage nach dem Top-Favoriten der Darts-WM gibt es nur eine Antwort: Michael van Gerwen. Der Dominator hat 2016 25 Turniere gewonnen und kann sich eigentlich nur selbst schlagen.
Bühne frei für van Gerwens Schreckgespenst
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Am Dienstagabend (ab 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) wird MvG aber genau hinsehen, wenn sich erstmals in diesem Jahr sein Schreckgespenst im Ally Pally präsentiert: Raymond van Barneveld.
Im Vorjahr stoppte der Niederländer, der zum Auftakt gegen Robbie Green ran muss, seinen Landsmann im Achtelfinale.
Diesmal könnten van Barneveld und van Gerwen im Halbfinale aufeinandertreffen - und trotz eines durchwachsenen Jahres 2016 muss man Barney bei der WM immer auf dem Zettel haben. Für den 49-Jährigen sprechen der Satz-Modus und seine Fähigkeit, sich trotz eines wechselhaften Jahres auf den Höhepunkt konzentrieren zu können.
Paulke traut van Barneveld den Titel zu
"Er ist gut in Form und hat auch die Erfahrung, so ein Ding vielleicht zu gewinnen", schrieb Elmar Paulke in seiner SPORT1-Kolumne über den Weltmeister von 2007.
In Simon Whitlock steigt am Dienstag ein weiterer Altmeister in die WM ein. Auch der Australier könnte zur Gefahr für die Favoriten werden - wenn er denn nicht selbst stolpert.
Denn in der ersten Runde wartet am späteren Abend (hoffentlich) der Deutsche Dragutin Horvat (ab 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM), dem Paulke einiges zutraut.
Zumindest das Quali-Duell mit dem Russen Boris Koltsov sollte Horvat für sich entscheiden können. Der WM-Neuling mache sich "gar nicht so einen Kopf", meint Paulke: "Ich glaube, das ist eine gute Einstellung, so unverkrampft reinzugehen."
Whitlock fehlt die Leichtigkeit
Horvats möglichem Erstrunden-Gegner Whitlock fehlte genau diese Leichtigkeit zuletzt häufig. Immer wieder sah man den Australier kopfschüttelnd auf der Bühne stehen, den Absturz auf Rang 17 der Order of Merit hat der ehemalige Top-5-Spieler noch immer nicht so recht verkraftet.
Und sollte sich Whitlock in seinem Auftaktmatch durchsetzen, wartet auf den Wizard eine alles andere als einfache Auslosung: In der zweiten Runde würde er auf den Erstrundenschreck aus dem Jahr 2015, Darren Webster, treffen. Bereits im Achtelfinale würde van Gerwen warten.
Taylor macht der Konkurrenz Mut
Sollte es Whitlock allerdings bis dahin schaffen, könnte er mit dem entsprechenden Selbstvertrauen ebenfalls zur Stolperfalle für "Mighty Mike" werden.
Zumal der im Ally Pally nur bei seinem bislang einzigen WM-Titel 2014 überzeugen konnte. Oder wie es Rekord-Weltmeister Phil Taylor ausdrückt: "Vier Mal ist Michael hier angetreten, ein Mal hat er gewonnen. Er hat eine 25-prozentige Chance auf den Titel. Mehr nicht."
Genau das könnte das Schlupfloch für van Barneveld, Whitlock und Co. sein.