Nur die Doppel-12 trennte Max Hopp noch vom Einzug in Runde zwei der Darts-WM (LIVE im TV auf SPORT1), doch diese sollte sich gegen Vincent van der Voort als größtes Hindernis erweisen.
Für den Stiefsohn: Hopp entdeckt Sieger-Gen
Sein erster Pfeil verpasste das Doppelfeld deutlich, sein zweiter landete sogar in der Neun. Hopp quittierte es mit einem Kopfschütteln und leichtem Lächeln - ließ sich aber anders als in früheren Jahren nicht mehr von seinem Weg abbringen (Spielplan der Darts-WM).
Als der 20-Jährige erneut ans Board traf, saß direkt der erste Pfeil, und er schrie seine Erleichterung heraus. Hopp hatte es geschafft und sich bei seinem Gegner für die 0:4-Klatsche vor zwei Jahren revanchiert.
Hopp erfüllt Wunsch des Stiefsohns
Für den "Maximiser" ist es ein ganz besonderer Sieg - auch weil ihn nun sein Stiefsohn Justin endlich einmal live im Ally Pally erleben wird.
"Jetzt kann der Justin endlich mit. Er hat zu mir gesagt 'Max, gewinn das bitte. Ich war noch nie im Ally Pally'. In Deutschland musste er jetzt noch zur Schule gehen. Aber in der zweiten Runde haben sie Ferien. Der wird sich riesig freuen," sagte Hopp im SPORT1-Interview nach der Partie.
Glücklich gemacht hat er aber auch seinen Vater, den er gleich nach dem Spiel in die Arme schließen konnte. "Für jeden Sohnemann ist es ein schönes Gefühl, wenn der Vater stolz auf einen ist", sagte Hopp Junior, nachdem Hopp Senior extra zu dem Duell nach London gefahren war.
Dabei sah es zu Beginn keineswegs nach einem Sieg aus. Van der Voort bestimmte Satz eins und schnappte ihn sich hochverdient. Doch dann drehte Hopp auf und gewann neun der nächsten elf Legs.
"Nach dem ersten Satz dachte ich 'der eine Dart auf die Doppel-20 hätte drin sein müssen'. Dann hätte ich den Satz vielleicht gewonnen. Aber ich glaube, ich habe mich sehr gut zurückgekämpft", sagte Hopp.
Wackeldisziplin bringt den Erfolg
Der Schlüssel zum Erfolg lag dabei ausgerechnet im Auschecken, das eigentlich zu seinen Schwächen gehört.
So brachte er es trotz der kleinen Schwächephase im letzten Leg - bei einem Drei-Dart-Average von 94,59 - auf eine starke Doppelquote von 58,82 Prozent.
"Das bedeutet mir sehr viel. Das war immer so ein bisschen meine Achillesferse. Da habe ich in der Vorbereitung hart gearbeitet und es zeigt sich, es geht über 50 Prozent", zeigte sich Hopp erleichtert über seine Treffersicherheit auf den Doppelfeldern.
Starker Gegner wartet in Runde zwei
Diese Stärke beim Auschecken wird er auch in der nächsten Runde am 28. Dezember (LIVE im TV auf SPORT1) dringend benötigen, wenn mit Kim Huybrechts der Weltranglisten-13. auf ihn wartet.
Der Belgier hinterließ bei seinem glatten 3:0-Erfolg gegen James Wilson ebenfalls einen starken Eindruck und geht als klarer Favorit in das Duell mit Hopp.
Spielt er am Limit, dürfte es Hopp äußerst schwer haben - doch Huybrechts ist bekannt dafür, auch schon einmal den einen oder anderen schlechten Tag zu erwischen.
Hopp kann Geschichte schreiben
Sollte das in Runde zwei der Fall sein, könnte Hopp tatsächlich Geschichte schreiben und als erster deutscher Spieler ins Achtelfinale einziehen.
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Zeitgleich könnte er sich einen zweiten Traum erfüllen: Denn im Achtelfinale würde sehr wahrscheinlich Rekordweltmeister Phil Taylor auf ihn warten, weshalb Hopp sogar an den Weihnachtstagen trainieren wird. Stiefsohn Justin hat wohl nichts dagegen.