Von wegen Favoritensieg: Robert Thornton hat in Dublin völlig überraschend den World Grand Prix gewonnen.
Thornton gewinnt World Grand Prix
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Der Schotte, der im Halbfinale auch Turnier-Überraschung Mensur Suljovic (Österreich) niedergerungen hatte, gab im Finale über fünf Gewinnsätze nach dem Modus "Double in, Double out" Titelverteidiger Michael van Gerwen mit 5:4 das Nachsehen.
Für "The Thorn" war es erst der zweite Major-Titel, der mit einer Siegprämie von 100.000 Pfund dotiert ist. "Ich bin überglücklich, endlich diese Trophäe in Händen zu halten", twitterte der frischgebackene Champion kurz darauf.
Dabei hatte van Gerwen, der seine vier vorangegangenen Turnier-Auftritte höchst souverän absolviert hatte, einen furiosen Start hingelegt, schon im ersten Leg gleich zwei 180er geworfen.
Van Gerwen legt furios los
Der Lohn war eine schnelle 1:0-Satzführung für den Weltranglisten-Ersten, der auch den nachfolgenden Durchgang für sich entschied.
In der Folge stellte er mit 18 (!) 180ern zudem einen neuen Rekord beim Darts World Grand Prix auf.
Dann indes drehte Thornton mächtig auf, schlug zurück, auch weil van Gerwen eine 101-Checkout-Möglichkeit ungenutzt ließ.
Fortan wurde das Endspiel zu einem echten Thriller: Thornton fand immer besser seinen Rhythmus, schnappte sich auch die Sätze vier und fünf dank eines späten Breaks zur 3:2-Führung.
MvG lässt Chancen ungenutzt
Van Gerwen, der dabei gleich sechs Darts ausließ, um selbst in Front zu gehen, wirkte jedoch nur kurz konsterniert und konterte schnell.
Nach dem 3:3-Ausgleich schaltete van Gerwen dann zunächst noch einen Gang höher, zog in den Legs (2:0) abermals davon. Aber wieder drehte Thornton den Spieß um und sicherte sich tatsächlich noch den siebten Durchgang.
Irre: Gleich mehrfach hatte der über die gesamte Spielzeit ungewohnt emotionslos wirkende "Mighty Mike" hierbei versäumt, mit einem Doppelfeld auszuchecken.
Der Niederländer bewies anschließend noch einmal Nervenstärke - und erzwang mit dem 4:4 zum ersten Mal in der Turnier-Historie einen Entscheidungssatz im Finale.
"The Thorn" entscheidet irren Showdown
Der mutierte ebenso zum Krimi, in dem beide Spieler sowohl bei der Checkout-Quote (32 Prozent van Gerwen, 45 Prozent Thornton) als auch im Drei-Darts-Average ein Auf und Ab erlebten: Van Gerwen jedoch verpasste in dritten Leg mit einer verfehlten Doppel-14 das Break.
"The Thorn" dagegen blieb cool, brachte sein Spiel nach Hause beendete das Match mit einer Doppel-20.