33 Punkte! Diese Zahl untermauert eindrucksvoll die Dominanz von Team USA bei der Weltmeisterschaft in Spanien.
Neue Generation der USA zeigt Stärke
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Mit 33 Punkten Unterschied fertigten die NBA-Stars die internationale Konkurrenz im Durchschnitt ab - die physische Überlegenheit war noch deutlich größer. Das wurde beim 129:92 im Finale über Serbien (Bericht) mehr als deutlich.
Dabei hatte sich der Rest der Welt doch angesichts der vielen Absagen doch große Chancen, die mittlerweile acht Jahre andauernde Siegesserie zu brechen. Die ihrerseits hochkarätig besetzten Spanier wurde speziell in Europa zum Favoriten auserkoren.
Die neue Generation der USA zeigte aber während dieser zwei Wochen, dass sie der Konkurrenz individuell Lichtjahre voraus ist und ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat.
Team USA steckt Tiefschläge weg
Dabei beeindruckten jenseits der basketballerischen Klasse vor allem die Leidenschaft und der gewachsene Teamgeist.
Manch ein Experte hatte geunkt, der schlimme Beinbruch Paul Georges würde dem einen oder anderen Jungmillionär die Lust nehmen - von den Absagen der großen Stars wie Kevin Durant (während der Vorbereitung) oder Kevin Love ganz zu schweigen (EINWURF: Weltmeister, aber kein Dream Team).
"Dass viele gesagt haben, die US schicken ein B-Team zur WM, war für uns ein Schlag ins Gesicht. Das hat uns nur noch enger zusammengeschweißt. Wir haben uns Gold verdient", sagte Kenneth Faried.
Faried mausert sich zum Liebling
Der spektakuläre Flieger der Denver Nuggets personifizierte dabei diese neue Generation der USA, die wohl auch in Rio 2016 den Kern bilden wird - wohl von Ikonen wie LeBron James ergänzt.
Der in der NBA noch unterschätzte Forward war die große Entdeckung des Turniers, gehörte zu den besten Reboundern und schwang sich mit seinen Dunkings zum Publikumsliebling auf.
Weil Faried 2015 Free Agent wird, dürfte ihm zudem ein großer Geldsegen bevorstehen. "Kenneth hat hier fantastische Leistungen gezeigt und sich der Welt vorgestellt", erklärte Point Guard Kyrie Irving.
Höherer Sieg als Jordans "Dream Team"
James' neuer Teamkollege hatte sich seinen großen Auftritt für das Finale aufgehoben. Mit 26 Punkten und sechs Dreiern ohne Fehlversuch führte der MVP die Truppe von Coach Mike Krzyzewski zu einer Marke die nicht einmal das originale "Dream Team" von 1992 erreichte.
Mit 37 Punkten Vorsprung fertigten sie die bedauernswerten Serben ab. So hoch hatten selbst Michael Jordan und Co. ihr Endspiel nicht gewonnen.
"Die Resultate waren dominant, die Spiele aber nicht immer. Heute haben wir 35 Minuten dominiert. Ich bin sehr stolz, wie hart dieses Team gearbeitet hat", lobte "Coach K" sein neues Team.
Ausgeglichenheit statt Star-Power
In der Tat waren die Auftritte taktisch oftmals eher durchschnittlich. Eine Halbzeit gegen die Türkei oder auch Phasen gegen Mexiko und Litauen waren von Fehlern und falschen Entscheidungen geprägt.
Dies war aber der internationalen Unerfahrenheit, einer suboptimalen Vorbereitung und mangelnder Abstimmung geschuldet. Das oftmals übertriebene Posing, wird sich mit mehr Reife vielleicht auch noch geben.
Dennoch beeindruckte der Hunger dieser zusammengewürfelten Mannschaft, die aus ihrer vermeintlich fehlenden Starpower die größte Stärke machte - eine unfassbare Ausgeglichenheit, die fast schon einen Stilbruch bedeutet.
Sechs zweistellige Scorer
Lediglich Faried schafft es bei den Rebounds unter die Top Ten einer wichtigen Kategorie. Olympiasieger James Harden war mit "nur" 14,2 Punkten bester Schütze des Teams.
Dahinter folgten - angeführt von den ebenfalls ganz stark auftretenden Jungstars Anthony Davis und Klay Thompson - fünf weitere zweistellige Scorer.
"Wir hatten kein knappes Spiel, aber dafür haben wir 40 Minuten alles gegeben. Unsere Aggressivität war entscheidend", jubelte Stephen Curry.
Lob vom Gegner
Fast 200 forcierte Ballverluste, die drittbeste Verteidigung aller bei großen Turnieren angetretenen Teams mit NBA-Profis und die erst dritte Titelverteidigung in der Geschichte der Weltmeisterschaften nötigen Respekt ab.
"Es hat nicht geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben, aber ich bin stolz. Die USA waren das klar beste Team und verdienen die Goldmedaille", sagte Serbiens Trainer Aleksandar Djordjevic
Die durchschnittlich 33 Punkte pro Sieg bedeuten im Übrigen Rang drei hinter dem vergessenen 94er "Dream Team II" und den Legenden, die 22 Jahre zuvor die Herzen eroberten.
Aufgrund der fehlenden Stars und der ausgelebten Mentalität eines Business-Trips wird die Geschichte dieses Teams schnell verblassen. Was bleibt ist der Titel eines "B-Teams", der den Zustand des Weltbasketballs treffend wiederspiegelt.