Dichtes Gedränge vor einem Bankgebäude in Frankfurt am Main - Kameras, Reporter.
Nowitzki sagt für Heim-EM zu
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Das hieß in den letzten Jahren meistens nichts Gutes. Occupy Wallstreet, Proteste vor der EZB-Zentrale, die nächste Hiobsbotschaft aus dem Finanzsektor.
Doch diese Pressekonferenz steht sofort unter einem anderen Vorzeichen - und das nicht nur wegen der ungewohnten Hip Hop Beats in Mainhattans Schaltzentrale.
NBA-Superstar Dirk Nowitzki ist auf Heimaturlaub und bittet zur Pressekonferenz. Spielt er oder spielt er nicht bei der Basketball-Europameisterschaft 2015 (5. bis 20. September) in Berlin?
Nowitzki genießt die Spannung
Das ist die Frage, die alle Anwesenden umtreibt. Und der 36-Jährige genießt die Spannung sichtlich.
Mit breitem Grinsen setzt sich der NBA-Champion 2011 auf das Podium und macht das, was ein Nowitzki eben so macht: bescheiden sein.
Ein kurzes Hallo, dazu noch ein verschmitztes Grinsen. Das war’s fürs Erste. Der Spannungsbogen wird hoch gehalten, doch nach 20 Minuten ist die Katze endlich aus dem Sack.
"Ich habe mich entschieden, dabei zu sein", erklärt der EM-Silbermedaillen-Gewinner von 2005 mit einem schelmischen Grinsen. Wohl wissentlich, dass die vorangegangenen Minuten NBA-Talk zwar nett waren, letztlich aber beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus gegangen sind.
Frühes Playoff-Aus als Glücksgriff
"Für den DBB war das NBA-Aus ein echter Glücksgriff, so konnte ich den ganzen Mai über etwas Abstand vom Sport bekommen. Es wäre ein schöner Abschluss meiner Nationalmannschaftskarriere, das Turnier in Berlin möchte ich unbedingt spielen", so der Würzburger in seinem unnachahmlich lässigen Plauderton.
Bundestrainer Chris Fleming ist ebenfalls mit von der Partie und ist sichtlich stolz, dass es dem DBB gelungen ist, den "Großen Blonden" noch einmal an Bord zu holen.
"Es sind sicher keine Tränen im Hause Fleming geflossen, als Dirk in den Playoffs ausgeschieden ist", verrät der ehemalige Bamberger Double-Trainer.
Minimalziel Achtelfinale
Nowitzki wird also noch einmal seine Basketballschuhe für den DBB schnüren und sich den Traum vom großen Turnier im eigenen Land erfüllen.
Ab 5. September starten die Bundesadler von Head Coach Chris Fleming ihre EM-Mission gegen Island, die gleichzeitig auch ein großes Fernziel hat: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.
Im Anschluss folgen innerhalb weniger Tage die Kracher gegen Serbien, die Türkei, Italien und Spanien.
"Unser Minimalziel ist natürlich Lille", gibt Nowitzki die Route vor: "Wir müssen in der Sechsergruppe unter die besten Vier. Das muss mit diesem Team drin sein."
Bei Quali auch mit nach Rio?
Und sollte dem DBB-Team tatsächlich der große Olympia-Wurf gelingen, dann hält sich Nowitzki für Rio ein Hintertürchen offen.
"Wenn die Qualifikation für Rio klappt, dann müssen wir uns natürlich noch einmal unterhalten."